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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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die aus Paria-Staaten wie Äquatorialguinea, bekamen bislang gut gehütete Informationen und wurden gebeten, an allen möglichen internationalen Plänen zur Zusammenarbeit teilzunehmen.
    Nach dem Bombenanschlag auf den Atocha-Bahnhof im März war von Spanien eine eigene Initiative ausgegangen, die sich auf die gesamte Spanisch sprechende Welt bezog. Daher war es kaum überraschend, dass ein Experte aus Madrid nach Malabo kam, um über dieses Thema zu sprechen, und auch nicht, dass er um ein privates Treffen mit Abad bat.
    Aber Abad wusste, dass es sich nicht um ein normales Treffen handeln würde: Sein täglicher Blick auf die Überwachungsbänder des Flughafens Santa Isabel sagte ihm,
dass das Gesicht des sogenannten Experten Arturo Blanes einem gewissen Marcos Vega gehörte, der in Wirklichkeit der Leiter der Afrikaabteilung des CNI in Madrid war.
    Blanes’ Diplomatenpass, von dem Abad eine Kopie auf seinem Schreibtisch hatte, war genauso neu wie falsch und wenn sein Besuch zumindest pro forma als geheim gelten sollte, vermutete Abad, dass das Al-Qaida-Problem möglicherweise nur ein Deckmäntelchen für eine ganz andere Angelegenheit sein sollte, über die er sprechen wollte.
    Sie kommen zu mir, überlegte Abad. Ich frage mich, was sie vorhaben. Hätte er von vornherein gewusst, dass Vega kam, hätte er auf einem Treffen im Polizeipräsidium bestehen können, damit er das Gespräch hätte aufzeichnen und den Mann beim Betreten des Gebäudes durchleuchten können.
    Bei einem Treffen in der Botschaft waren die Verhältnisse umgekehrt. Abad musste vorsichtig sein, doch damit würde Vega zweifellos rechnen. Daher überraschte es den Guineer, als Vega ihm, nachdem sie sich in ein Büro im ersten Stock gesetzt und einige Höflichkeiten ausgetauscht hatten, ein Blatt Papier über den Tisch schob und es herumdrehte, damit er es lesen konnte.
    Dieser Raum ist verwanzt , hatte der Spanier geschrieben. Wir sollten uns eine Weile unterhalten, und dann laden Sie mich zum Essen ein. Wir können draußen reden. Okay?
    Also hatten sie fast eine Stunde über die einzelnen Zellen von Al-Qaida-Anhängern gesprochen, die in Madrid für Unruhe gesorgt hatten, und über ihren anschließenden Selbstmord, sowie über Geheimdienstberichte, die auf Ausbildungslager in Afrika hinwiesen, und Angelegenheiten betreffend die Finanzierung von terroristischen Aktivitäten.
    Als Abad die Frage auf das Mittagessen lenkte, schlug Vega schnell ein Restaurant in der Nähe vor, eines, zu dem sie trotz der großen Hitze zu Fuß laufen konnten. Er beklagte sich, dass er sein Leben entweder hinter einem Schreibtisch eingeklemmt oder in ein Flugzeug gequetscht verbrachte und daher jede Gelegenheit nutzen wollte, sich die Beine zu vertreten, egal, ob es heiß war oder nicht.
    Sie gingen langsam und unterhielten sich. Abad trug seine typische leichte Uniform ohne Rangabzeichen, Vega einen zerknitterten Leinenanzug und Panamahut.
    »Es gibt Gerüchte, dass im Ausland ein Putsch vorbereitet wird.« Vega war sich sicher, dass Abad ebenfalls davon gehört hatte, daher konnte er das Thema gefahrlos anschneiden.
    »Es gibt immer Gerüchte«, meinte Abad abwehrend.
    »Sie haben also davon gehört?«
    Abad ließ die Höflichkeiten fallen. »Was ich gehört habe, ist, dass Ihr Freund Potro Pläne gegen meine Regierung schmiedet, und zwar mit Hilfe Ihrer Regierung.«
    »Potro ist nicht unser Freund, Major. Er ist jedermanns Freund. Er ist käuflich. Und Madrid hat nicht das dickste Scheckheft.«
    »Wer dann?«
    »Wir machen uns Sorgen, dass die Amerikaner Äquatorialguinea auf ihrer Seite haben wollen. Und denen ist es egal, wer es regiert.«
    »Warum reden Sie dann mit mir?«, fragte Abad und sah den Spanier an. »Sie sollten mit dem Außenminister oder mit Präsident Penang sprechen.«
    »Major Abad, Sie sollten am besten wissen, dass die Tage von Präsident Penang gezählt sind. Bitte lassen Sie mich
ausreden«, bat er, als er merkte, dass Abad ihn unterbrechen wollte. »Sie können nur Bedrohungen von innen begegnen oder unterdrücken. Doch ich spreche von weit größeren Angelegenheiten.«
    »Eine Invasion würden unsere Nachbarländer nicht tolerieren«, erwiderte Abad. »Sie würden uns zu Hilfe kommen.«
    »Selbstverständlich.« Vega nickte und lächelte wissend. »Sie würden kommen und helfen und sich dann ziemlich Zeit damit lassen, wieder zu gehen. Niemand lässt gerne eine halbe Million Barrel am Tag zurück.«
    »Nun gut.« Abad wollte das Gespräch

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