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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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der Küste Kameruns, und einem Gebiet auf dem Festland, dreihundertfünfzig Meilen weiter südlich.
    Vom Ölreichtum des Landes hatte Hadley erst jetzt erfahren, und als sie sich dem Flughafen Santa Isabel näherten, sah er aus dem Fenster des Flugzeugs und versuchte, einen Blick auf das Land zu erhaschen.
    Es schien eine Mischung aus Alt und Neu zu geben, wobei das Alte weder historisch noch traditionell, sondern einfach nur alt war: schlichte Gebäude aus der Zeit vor der Unabhängigkeit 1950, die in den darauffolgenden Jahren vernachlässigt worden waren, bis das Öl kam. Neu waren die Prestigeobjekte, die Ministerien und Paläste und großen Häuser der Superreichen.
    Hadley hatte den ganzen Tag gebraucht, um von Kinshasa nach Malabo zu kommen. Zuerst war er mit Auto und Fähre nach Brazzaville gefahren, war dann nach Libreville in Gabun geflogen und hatte dort endlich das Flugzeug zu seinem Ziel besteigen können. Beide Flüge hatten Verspätung, und auf allen drei Flughäfen ging es so chaotisch zu, dass er angenehm überrascht war, dass zumindest die Flugzeuge modern und westlicher Bauart waren.
    Aber während der umständlichen Reise hatte er Zeit gehabt, über die vor ihm liegende Aufgabe nachzudenken und sich zu fragen, ob es klug gewesen war, sie anzunehmen. Nach dem unerwarteten Anruf von Malinche – Florin
hatte sich geweigert, ihm oder Massama zu erzählen, wer Malinche war – hatte sich Florin gezwungen gesehen, wie er sich ausdrückte, die Verwendung seiner Mittel neu zu ordnen.
    »Mir fehlt ein Stellvertreter in Malabo, Hadley«, hatte er verkündet und dann wenig schmeichelhaft hinzugefügt: »Und ich habe nur Sie, um ihn zu ersetzen.«
    Florin ging noch einmal durch, was geplant war, von dem Hadley das meiste schon wusste. Massama, der keine Erklärungen von seinem Freund gefordert hatte, hörte aufmerksam und fasziniert zu. Es war schon einige Zeit her, seit weiße Glücksritter in der labilen Welt der schwarzafrikanischen Politik eine Rolle gespielt hatten. Die gedungenen Armeen bestanden heutzutage aus Einheimischen – sie waren billiger, zäher, hungriger und zehnmal motivierter.
    »Die nackte Wahrheit ist«, verkündete Florin ihnen, »dass diese idiotische Amateurintervention fehlschlagen wird. Die gierigen Narren, die dahinterstecken, werden jeden Penny verlieren, den sie investiert haben, und die tatsächlichen Verbrecher werden entweder auf der Stelle sterben oder in einem der dreckigsten Gefängnisse der Welt verrotten.«
    Hadley musste an seinen letzten Besuch im CNI-Hauptquartier denken. »Also wird der arme alte Capitán Pinto nie zu seinem Gold kommen?«
    »Gold?«, horchte Massama bei dem magischen Wort unwillkürlich auf, und selbst Florin musste lachen. »Du hast mir nie gesagt, dass es um Gold geht!«
    »Gold hat rein gar nichts damit zu tun, Polisson «, erwiderte Florin Massama und wandte sich dann an Hadley. »Und
Pinto wird seinen Anteil bekommen, egal, was passiert – darauf habe ich mein Wort gegeben.«
    »Und Spanien? Pinto stützt Potro auf Ihre Bitte hin … Mann, Jesús, Sie haben mich zu Pinto zurückgeschickt …«
    »Auch Spanien wird als Gewinner aus der Sache herauskommen«, schnitt ihm Florin das Wort ab. Er scherzte jetzt nicht mehr. »Auch da habe ich mein Wort gegeben, und zwar jemandem, der wesentlich bedeutender ist als Capitán Pinto.«
    »Und wer soll das sein?«, wollte Hadley wissen. »Ich soll doch schließlich Ihre Biografie schreiben, oder?«
    »Dabei fällt mir etwas ein«, sagte Florin und grub erneut in seinem Rucksack. »Hier ist alles, was Sie noch brauchen.«
    Er gab Hadley ein Bündel Dollarscheine mit den Worten: »Malabo ist ein teures Pflaster«, und einen schlichten weißen Umschlag mit einer Adresse in Luxemburg. Hadley fühlte, dass der Umschlag etwas Hartes enthielt.
    »Das sind ein Schlüssel und ein Code. Sie sollten sie getrennt aufbewahren, bis Sie sie benutzen können. Sie gehören zu einem Bankschließfach. Dort drin befindet sich alles, was Sie noch zur Vervollständigung meiner Memoiren brauchen. Nur ein Kapitel fehlt noch, aber das müssen Sie selbst schreiben. Es beginnt an dem Tag, als Sie mich das erste Mal in Kuba besucht haben.«
    »Und wann endet es?«
    »In ein paar Tagen.«
     
    Hadley nahm sich für die zehnminütige Fahrt vom Flughafen Santa Isabel zum einzig annehmbaren Hotel in Malabo ein überteuertes Taxi. Das Haus war ein Kloster aus dem achtzehnten Jahrhundert im traditionellen Kolonialstil,
das eine

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