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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Stühle gerückt, um Platz für ihn zu machen, und Jack quetschte sich zwischen sie und Rosa.
    »Schönen Tag gehabt?«, fragte sie und küsste ihn auf die Wange, als er sich zu ihr neigte. Sie sprach mit erhobener Stimme, damit er sie über den Lärm der anderen hundertfünfzig Menschen im El Patio hören konnte. Es waren viele Studenten da, die sich nach einer weiteren Woche mit Examen, Aufsätzen und Abgabefristen entspannten und sich auf das Wochenende freuten.
    »Wir überlegen, ob wir Ostern in die Picos gehen. Was hältst du davon?«, fragte Mercedes und sah ihn herausfordernd an, denn was sie betraf, durfte man keine Gelegenheit zum Skifahren auslassen.
    »Ich dachte, du findest die Abfahrten dort langweilig«, entgegnete Jack, der sich hütete, ihr zu widersprechen. Aber die asturischen Skigebiete gehörten nicht zu den anspruchsvollsten in Europa.
    »Die Abfahrt, in diesem Fall.« Scherzhaft betonte sie den Singular.
    »O ja«, fügte Jaime geheimnisvoll hinzu. »Und jetzt erzähl ihm den Rest«, drängte er sie grinsend.
    »Wir gehen ganz nach oben«, sagte sie mit blitzenden Augen.
    Jack sah sie verständnislos an.

    »Mit dem Hubschrauber«, erklärte sie aufgeregt. »Ramiro lädt uns ein!«
    »Wenn ich bis dahin zurück bin«, warnte Jack.
    »Zurück?«, fragte Rosa. »Wo geht es denn hin?«
    »Kuba«, warf Mercedes ein. »Jack fliegt nach Kuba. Ohne mich!«
    »Wir werden uns schon um dich kümmern, Mercedes«, verkündete Jean-Luc mit französischem Charme.
    Das Essen kam. Vier Platten mit Raciones , noch mehr Oliven – die Ramiro kritisch begutachtete –, Brot, Aioli und zwei weitere Flaschen Cava. Jack bat um ein weiteres Glas und trank vorerst aus dem seiner Freundin.
    »Bist du auch an der Universität?«, fragte Jack Rosa.
    »Nein.« Sie lächelte zurückhaltend. »Ich bin nur zu Besuch – ich wohne bei Ramiros Familie in Valladolid.« Damit meinte sie seine Mutter und seine Schwestern. Ramiro war eingefleischter Junggeselle, und selbst zufällige Freundinnen wurden auf Abstand gehalten.
    »Und wo ist dein Zuhause?«, fragte Jack sie.
    »Madrid.«
    »Schöne Stadt«, bemerkte Jack. »Mir gefällt es dort.«
    Lächelnd nickte Rosa. »Ja, aber es ist auch schön, ab und zu von dort wegzukommen. Wie du, wenn du nach Kuba gehst«, neckte sie ihn und imitierte Mercedes’ Bemerkung.
    Rosas Stimme war sanft und deutlich, auch ohne dass sie lauter sprach. Die Intensität ihres Blicks überraschte Jack.
    »Nein, das ist für meine Arbeit«, wehrte er halb ernsthaft ab. »Egal, was diese Dame hier erzählt!« Er legte einen Arm um Mercedes und zog sie an sich.
    Damit ihnen nicht kalt wurde, lief die kleine Gesellschaft in raschem Tempo durch die historische Altstadt und an
den geheimnisvollen Doppeltüren des Ursulinenklosters vorbei. Dann verbrachten sie die nächsten drei Stunden im Restaurant von Victoriano Salvador.
    Sie aßen Seewolf mit schwarzer Tintenfischsauce und Steaks vom Blauflossenthunfisch, Rinderlende in Zitronensauce und Rippchen mit Pflaumen. Mercedes und Rosa saßen nebeneinander, und Jack konnte sehen, dass sie sich gut verstanden. Vier Flaschen Muga Crianza und drei Rias Baixas Albariño waren schnell verschwunden, und sie rundeten den Abend mit einem Concha y Toro als Dessertwein ab, der ausgezeichnet zu Victorianos berühmtem Mandelgebäck passte.
    Sie waren die letzten Gäste im Restaurant, als sich Mercedes entschuldigte und den Tisch verließ. Als sie wiederkam, hielt sie eine Gitarre in der Hand, und der Küchenchef folgte ihr mit einem kleinen Kuchen mit vier Kerzen darauf. Sie spielte die ersten Akkorde von Las Mañanitas , und dann sangen sie alle das mexikanische Geburtstagslied.
    Kurz nach drei Uhr morgens kamen sie wieder in ihre Wohnung, ein wenig angeschlagen. Die beiden Frauen hatten sich untergehakt und stützten sich gegenseitig. Jack ging als Letzter. Die Kälte fiel niemandem mehr auf. Sie fragten sich auch nicht, warum Rosa mit ihnen kam, anstatt mit Ramiro nach Hause zu gehen. Als sie an dem kleinen Haus in der San-Pablo-Straße ankamen, mühte sich Jack vor den kichernden Frauen mit dem Schlüssel ab.
    Sie stolperten die steinernen Stufen hinauf, und Jack versuchte sie zur Ruhe zu mahnen, da er sich noch vage der schlafenden Nachbarn bewusst war und die Mädchen ihr angetrunkenes Gelächter kaum unterdrücken konnten. Es
war ein Haus aus dem Mittelalter, in dem früher einmal Studenten gewohnt hatten, das jetzt aber zu Mietwohnungen umgebaut worden war.
    Ihre

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