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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Olmos.
    Hadley nickte.
    Olmos zog die kleine Tasche auf und schüttete den Inhalt auf den Tisch. Vier Euro und fünfundsechzig Cent. Und eine Goldmünze, die er sofort an sich nahm und genauer betrachtete.

    Mit zufriedenem Grinsen sagte er: »Wussten Sie, dass es illegal ist, Gold aus Kuba zu exportieren?«
    »Ich … die hatte ich schon dabei, als ich kam.« Jack war sich nicht sicher, warum er log.
    »Ah.« Olmos legte die Münze wieder auf den Tisch und starrte sie weiter an. »Dann hätten Sie sie doch deklarieren müssen?«
    »Ich habe nicht daran gedacht … eine kleine Münze … ein Glücksbringer.«
    Olmos schüttelte den Kopf. »Die wird natürlich beschlagnahmt«, erklärte er beiläufig. Er zuckte mit den Schultern, nahm die Münze wieder in die Hand und befahl Hadley, sitzen zu bleiben. Dann verließ er den Raum.
    Er ging geradewegs zu seinen Kollegen an den Untersuchungstischen, als sie plötzlich alle wie auf Befehl zum Eingang hinübersahen. Ein Mann in einer makellosen olivgrünen Uniform betrat den Raum. Er nahm seine Mütze ab, behielt aber die dunkle Sonnenbrille auf, sodass es unmöglich war, seine Augen zu sehen. Hadley erkannte ihn sofort: Aquiles Sierra.
    Der Mann aus dem »Innenministerium« sah heute nicht wie ein Zivilbeamter aus. Er ging auf die Gruppe zu, warf einen kurzen Blick in Hadleys Richtung und begab sich dann in ein privates Büro, gefolgt von seinen Leuten.
    Wieder sah Hadley auf die Uhr an der Wand. Es war 22:13 Uhr. Der Iberia-Flug nach Madrid sollte in siebzehn Minuten starten. Sollte er versuchen, Florin anzurufen?
    Unerwarteterweise kamen die verschiedenen Vernehmungsoffiziere aus Sierras Büro und kehrten zu Hadleys Gepäck zurück. Sorgfältig packten sie seine Sachen wieder ein, als Sierra selbst herauskam und direkt zu Hadley ging.
Als er die Tür aufmachte, trug er bereits sein künstliches Lächeln auf den Lippen.
    »Professor Hadley.« Er begrüßte ihn wie einen lang vermissten Freund. »Wir haben ein kleines Problem mit Goldexporten, wie ich höre?«
    »Eine Münze, Mr Sierra, eine Münze. Sie hat keinen großen Wert …«
    »Natürlich.« Sierra wedelte abwehrend mit der Hand. »Aber Sie müssen verstehen, wir brauchen Regeln. Wenn wir die nicht hätten«, er brachte ein kurzes Lachen zustande, »würden die Leute auf dumme Ideen kommen. Hooligans, Wirtschaftssaboteure, ja selbst gewöhnliche Diebe! Sie würden glauben, dass sie sich mit Kubas Gold aus dem Staub machen könnten.« Sierra gab Hadley die Münze zurück. »Und das können wir ja auf keinen Fall zulassen, nicht wahr?«
     
    Der Flug startete kurz nach elf. Hadley lehnte das Essen ab und nahm stattdessen einen Drink. Er schaltete das Leselicht ein, machte es sich auf seinem Sitz bequem und begann Florins Aufzeichnungen zu lesen.
    Er staunte über die Geschichte des Azteken und freute sich auf die anderen Aufzeichnungen, die noch folgen sollten. Er konnte sich immer noch nicht vorstellen, was für eine Verbindung zwischen Pinto und Florin bestand, und unweigerlich musste er wieder an Freitag den 13. denken. Er versuchte immer noch herauszufinden, wie er es hatte zulassen können, dass er in diese merkwürdige Welt von Intrigen hineingeraten war, als er schließlich irgendwo über dem Atlantik einschlief.

     
    Die beiden Stadtpolizisten wirkten verärgert, als sie die Wohnung betraten. Der ältere schaltete die Musik aus und bedeutete seinem Kollegen, Rosa zu folgen, die als Erste reagiert hatte und ins Schlafzimmer gerannt war.
    »Ziehen Sie sich anständig an«, befahl er Mercedes, die begann, sich die Bluse und die Hose zuzuknöpfen. Die plötzliche Stille war in ihrem alkohol- und drogengeschwängerten Zustand fast körperlich spürbar. Der Polizist sah Jack und Mercedes mit offenem Abscheu an, während der jüngere Beamte Rosa, nun vollständig angezogen, in den Raum zurückführte. Er lächelte leise.
    »Ihre Ausweise«, verlangte er, hielt sein Telefon ans Ohr und sprach mit jemandem.
    Der ältere Polizist befahl Mercedes, Rosa und Jack, sich aufs Sofa zu setzen, und nahm ihnen gegenüber auf einem Stuhl Platz. Dann schickte er seinen Kollegen los, die restliche Wohnung zu durchsuchen, und ein paar Minuten später kam der junge Mann mit einem durchsichtigen Plastikbeutel zwischen Daumen und Zeigefinger zurück.
    »Im Bad«, sagte er und deutete auf das Kokain.
    Jack sah Rosa an, doch die schwieg und sah geradeaus. Sie blieben schweigend sitzen, bis ein dritter Mann in einem eleganten Anzug

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