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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die neuen Taktiken der Navy geliefert hatte und dank der tatkräftigen Mithilfe Brigadier Clareyks auch die neuen Taktiken für Infanterie und Artillerie, hatte Seamount schon seit fast zwanzig Jahren kein eigenes Schiff mehr befehligt. Wenn er nun das Kommando über eine Flotte übernehmen sollte, oder auch nur eines Geschwaders, wäre er hoffnungslos fehl am Platze gewesen. Außerdem war er hier für Lock Island viel zu wertvoll, als dass man es hätte riskieren können, ihn feindlichem Feuer auszusetzen.
    Glücklicherweise schien Seamount − der von sich selbst behauptete, er könne sogar in seiner eigenen Badewanne seekrank werden − recht zufrieden mit der allgemeinen Lage. Er konnte sich reichlich mit faszinierendem neuen Spielzeug befassen, vor allem in den letzten Jahren, und er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich den Kopf über neue Probleme zu zerbrechen, um noch darüber nachzudenken, ob an seinem Ärmel nun ein Kraken eingestickt war, der seinen Rang als Commodore anzeigte, oder zwei goldene Kraken, die für einen Admiral standen.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie eine derartige Ausweitung in Erwägung ziehen, weil uns hier auf Helen Island allmählich der Platz ausgeht«, entgegnete der High Admiral nun, und Seamount nickte.
    »Jawohl, Sir. Das eigentliche Problem ist, dass wir hier auf Helen Island nicht genügend freie Ebene haben. In mancherlei Hinsicht ist das auch gut so. Wie der Brigadier mir gegenüber schon vor Monaten angemerkt hat, können wir uns nicht darauf verlassen, es immer mit schön weitläufigem, flachem Terrain zu tun zu haben, wenn wir in echte Kämpfe ziehen, also wird es uns gewiss nicht schaden, wenn wir auch üben müssen, in beengtem Terrain zu kämpfen. Und die Sicherheit hier ist hervorragend. Niemand wird irgendetwas sehen, solange wir das nicht ausdrücklich wollen. Aber zugleich ist es mit den größeren Formationen auch schwierig, den Platz zu finden, auf dem sie verschiedene Taktiken durchspielen können. Ein zu großer Teil dieser Insel ist einfach völlig eben, Sir.«
    »Dessen bin ich mir geradezu schmerzhaft bewusst, das können Sie mir glauben«, gab Lock Island nüchtern zurück. »Kielholer hier …« − liebevoll tätschelte er den riesigen Kopf des massigen Hundes − »… kommt richtig gerne nach hier oben. Ich schätze, für Übungen auf See hat sich für ihn bislang nicht die richtige Gelegenheit ergeben.«
    Es gelang Baron Seamount, nicht die Augen zu verdrehen, auch wenn Lock Island vermutete, innerlich stand dem Commodore genau danach der Sinn. Die Begeisterung des Hundes des High Admirals, immer wieder wie verrückt die Decks seines Flaggschiffs hinaufund hinabzurennen, war geradezu legendär. Glücklicherweise war Kielholer − dessen Name einen zweifelhaften Sinn für Humor verriet − ebenso verschmust wie … energiegeladen. Bei einem Hund, der fast einhundertvierzig Pfund wog, war das etwas, das man keinesfalls vergessen sollte. Lock Island schrieb Kielholers Ungestüm dessen Großmutter zu, einem Labrador Retriever; weniger barmherzige Menschen neigten jedoch dazu, den Grund dafür im Einfluss des High Admirals selbst zu sehen. Doch woher auch immer es nun kommen mochte, Kielholer freute sich jedes Mal aufs Neue auf diese Ausflüge in die Berge. Und im Angesicht von Gewehrschüssen war er deutlich ruhiger als die meisten Menschen. Auf jeden Fall ertrug er diesen Lärm leichter als die Last-Drachen der Artillerie. Auch das sollte eigentlich nicht so sehr überraschen, dachte Lock Island, wenn man bedenkt, wie viele Schießübungen der Kleine mittlerweile auf See hat mit anhören müssen.
    Doch wie Kielholer darüber auch denken mochte, der High Admiral selbst sah das alles mit deutlich gemischteren Gefühlen. So faszinierend er auch Seamounts Demonstrationen finden mochte, er fühlte sich in Gegenwart von Pferden einfach nicht mehr richtig wohl, seit er vor viel zu vielen Jahren zum ersten Mal auf See hinausgefahren war. Bedauerlicherweise hatte sein Hinterteil mittlerweile ebenso wieder mit Sätteln wie mit Sattelwunden Bekanntschaft schließen müssen, so oft schon hatte er die steile, gewundene Straße hinauf- und hinunterreiten müssen, die von King’s Harbour zum Truppenübungsplatz der Marines führte.
    »Der Commodore hat nicht ganz unrecht, Mein Lord«, merkte Clareyk respektvoll an. »Die größte Formation, mit der wir hier ordentlich üben können, ist ein Bataillon. Wenn wir uns ein bisschen anstrengen, können wir auch zwei

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