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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vergessen werden, dass sie nicht gerade ›schön‹ ist … und das wird ebenso wahr sein, wenn sie einst eine alte Frau sein wird.«
    »Wirklich?« Irgendetwas in Merlins Stimme verriet Cayleb, dass sein Ratgeber hier völlig offen und ehrlich geantwortet hatte, und entsprechend ließ auch der junge König ein wenig von seinem vorsichtigen Vorgehen ab. »Ist das wirklich wahr, Merlin? Sagt Ihr das nicht nur, damit ich mich etwas besser fühle?«
    »Es ist wahr, Cayleb. Nach allem, was ich bislang von Sharleyan gesehen habe, ist sie höchstwahrscheinlich das Beste, was Euch nur passieren könnte. Oh, ich denke, Rayjhis hat ganz Recht damit, dass es überhaupt nicht notwendig ist, Sharleyan zu heiraten, um Chisholm zu einem Bündnis mit Charis zu bewegen. Aber tatsächlich gibt es für keinen von Euch beiden irgendjemand anderen, der von Interesse sein könnte, und ich bin mir sicher, dass diese Logik Sharleyan und ihren Ratgebern ebenso bestechend erscheinen wird wie Euch und Rayjhis.
    Ich denke, er hat unrecht mit seiner Annahme, Ihr solltet nicht so rasch einer Eheschließung zustimmen, weil Eure … eheliche Verfügbarkeit, wollen wir es einmal nennen, diplomatisch von so hohem Wert sei. Das mag zwar für normale politische Vorgehensweisen und Situationen zutreffen, aber in diesem Falle stellt sich doch, selbst wenn man einfach die Tatsache ignorieren wollte, dass Ihr so rasch wie irgend möglich einen Erben haben solltet, immer noch eine ganz andere Frage: Wen solltet ihr denn ehelichen? Hektors Tochter Irys? Sie wäre gewiss eine großartige Königin für Charis, und sie ist wahrscheinlich ebenso klug wie Sharleyan, aber es besteht keinerlei Hoffnung darauf, für alle Zeiten dafür zu sorgen, dass sie nicht irgendwann Euren Wein vergiften wird. Und was ist mit Nahrmahns älterer Tochter Mahrya? Auch sie ist wirklich intelligent, auch wenn sie nicht Sharleyan und Irys gleichkommt, aber sie ist ihrem Vater äußerst verbunden. Wenn er früher oder später einen Kopf kürzer gemacht wird, so wird sie Euch das niemals vergeben. Und offen gestanden glaube ich auch nicht, dass es für Euch einer dynastischen Ehe bedarf, um Emerald nach der Eroberung im Zaum zu halten.«
    »›Nach der Eroberung‹«, wiederholte Cayleb. »Das klingt sehr gut, auch wenn ich das Gefühl habe, hier seien alle ein wenig arg zuversichtlich, dass wir Nahrmahn jederzeit besiegen können, wann immer uns der Sinn danach steht. Aber noch einmal zurück zu Sharleyan …?«
    »Ich will damit nur sagen, dass Ihr verstehen müsst, wie viel Euch diese Frau zu bieten hat, wenn Ihr weise genug seid, sie zu Eurer Partnerin zu machen, nicht nur zu Eurer Gemahlin. Den wenigen Dingen nach zu urteilen, die Euer Herr Vater mir über Eure Frau Mutter berichtet hat, müssen die beiden in etwa die Art Ehe geführt haben, die Ihr eingehen müsst, wenn Sharleyan zustimmt. Macht niemals den Fehler, darin nur einen einfachen Akt zur Formalisierung eines Bündnisses zu sehen, Cayleb. Hört auf die Worte dieser Frau! Trotz ihrer Herkunft hat niemand ihr diesen Thron geschenkt, und nach allem, was ich bislang gesehen habe, hat auch niemand damit gerechnet, sie würde ihn so lange halten können. Aber sie hat ihn immer noch inne, und die Männer, die gedacht hatten, sie könnten sie wie eine Marionette behandeln oder ihr den Thron rauben, gibt es nicht mehr. Sie stellt ganz für sich eine ernst zu nehmende Macht dar, selbst wenn die ›Vierer-Gruppe‹ den Fehler gemacht hat, ihr und ihrem ganzen Königreich viel zu wenig Beachtung zu schenken. Und ich glaube, Eure Feinde werden feststellen, dass Ihr beide zusammen eine noch ungleich gefährlichere Kombination abgebt, als jeder von Euch für sich alleine betrachtet.«
    »Genau darauf hoffe ich ja«, bestätigte Cayleb mit leiser Stimme.
    »Nun, ich vermag das natürlich nicht mit Sicherheit zu sagen, aber wenn ich dazu neigen würde, Wetten abzuschließen, so würde ich behaupten wollen, die Chancen stünden gut, dass sie Euren Vorschlag annehmen wird. Er ist in so vielerlei Hinsicht sinnvoll, und damit würde auch ein für alle Mal deutlich gezeigt, dass Charis und Chisholm ein Bündnis zwischen diesen beiden Reichen tatsächlich ernst meinen würden.«
    »Und dass sie sämtliche Sandmaden zerquetschen werden, die zwischen diesen beiden Reichen liegen.« Nun klang Caylebs Stimme deutlich rauer als zuvor. »Auch das wünsche ich, Merlin. Ich will es so sehr, dass ich es förmlich schmecken kann.«
    »Noch mehr, als

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