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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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aber was sie gemacht haben, hat Hand und Fuß.«
    »Das denken Sie« – Sparta sah sich ihren Boß von unten herauf an und wurde argwöhnisch – »und was denken die anderen aus der Abteilung?«
    Als Arlene darauf nichts sagte, lächelte Sparta. »Sie Schummlerin«, sagte sie. »Sie sind diejenige, die etwas zu verbergen hat.«
    Arlene grinste sie an. »Gratuliere, Honey. Wir werden dich hier vermissen.«
     
    Ganz so einfach war es allerdings nicht.
    Sie mußte noch einmal sämtliche körperlichen Untersuchungen über sich ergehen lassen, mußte all die Lügen noch einmal auftischen und darauf achten, daß es keine Widersprüche gab, mußte die gefälschten elektronischen Dokumente, die die neuen Geschichten belegen sollten, sofort an den richtigen Stellen unterbringen.
    Und dann die Arbeit. Das sechsmonatige Basistraining für einen Ermittlungsbeamten der Raumbehörde war so hart wie das aller Astronauten. Sparta war intelligent, begriff neue Zusammenhänge schnell und konnte alles einander zuordnen, und sie konnte weit mehr Wissen speichern, als die Ausbilder der Akademie zu vermitteln hatten (eine Fähigkeit, die sie verschwieg), aber körperlich war sie nicht sehr belastbar. Einiges von dem, was man ihr aus Gründen angetan hatte, die sie immer noch zu begreifen versuchte, hatten sie äußerst schmerzempfindlich und schnell erschöpfbar gemacht. Vom ersten Tag an war klar, daß Sparta Gefahr lief, nicht durchhalten zu können.
    Die Rekruten waren nicht kaserniert; die Raumbehörde betrachtete sie als erwachsene Menschen, die den Unterricht besuchten, wenn sie wollten, und die in der Zwischenzeit darauf achteten, ihre Nase aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten, schließlich waren sie für sich selbst verantwortlich. Sparta meldete sich jeden Tag bei den Einrichtungen der Ausbildungsdivision im Marschgelände von New Jersey und nahm jeden Abend die Magnetbahn zurück nach Manhattan, wobei sie sich jedesmal fragte, ob sie den Mut aufbringen würde, am nächsten Morgen zurückzukehren. Es war eine lange Fahrt, nicht so sehr an Minuten, sondern weil sie ihr wiederholt vor Augen führte, in was für einer Welt sie lebte. Das schöne Manhattan war ein in einen Sumpf gebettetes Juwel. Es lag zwischen Seegras- und Algenfarmen, die die einst wasserreichen Flüsse füllten, die es zur Insel gemacht hatten. Jenseits der Flußufer war es von häßlichen Hütten und zerfallenen Slums umgeben, die wiederum zwischen rauchenden Raffinerien lagen, die organischen Abfall und Müll in Kohlenwasserstoffe und verwertbare Metalle umwandelten.
    Fast hätte sie ihre ersten Versuche bei den Belastungstests nicht überlebt. Es ging um Elektrizität, Hitze, Chemikalien, Licht und Lärm und um hohe Beschleunigungen in der Zentrifuge, räumliche Desorientierung im Vogelkäfig – extreme Belastungen, die all ihre Energie verbrauchten, wenn sie auf ihre stille, verschwiegene Art versuchte, ihre empfindlichen Nervenstrukturen davor zu schützen. Sie kämpfte sich über die Hindernisstrecken und durch die Kurse für schwere Bewaffnung, gab in den Mannschaftskontaktsportarten ihr Bestes, wo die brutale Kraft der anderen Mitspieler oft über ihr Geschick und ihre Schnelligkeit siegten. Erschöpft, voller blauer Flecken, mit brennenden Muskeln und zerfetzten Nerven stolperte sie dann in die Magnetbahn, glitt sanft schwebend durch das Feuer und den Rauch der Vorhölle, erreichte spät am Abend das NoHo-Heim und ging in ihrem Gemeinschaftsapartment, das sie mit drei Fremden teilte, sofort zu Bett.
    Manchmal übermannten sie Einsamkeit und Entmutigung, dann weinte sie sich in den Schlaf und fragte sich, warum sie das alles tat und wie lange sie das noch durchstehen konnte. Wenn ihr Glauben ins Schwanken geriet, eine Ausbildung als Ermittlungsbeamte der Raumbehörde könnte ihr die Freiheiten und den Zugang zu dem verschaffen, was sie dringend brauchte, fiel ihre Entschlossenheit schnell in sich zusammen.
    Nachts kamen die Träume. Ein Jahr lang hatte sie keine sichere Methode gefunden, sie unter Kontrolle zu halten. Sie fingen immer ganz harmlos mit einem kleinen Detail aus ferner Vergangenheit an, dem Gesicht ihrer Mutter – oder auch aus der jüngsten Vergangenheit, irgendeinem Jungen, den sie am selben Tag kennengelernt hatte, oder einer Unterrichtsstunde, auf die sie sich nicht oder übermäßig vorbereitet hatte –, und dann befand sie sich plötzlich in den dunklen Korridoren eines endlosen Gebäudes, ein vages Ziel vor Augen, wenn sie

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