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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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aufs Spiel setzen.
    Reisen durch den Raum war nie billig gewesen, am Anfang des Jahrhunderts jedoch hatte man sozusagen eine Wasserscheide überschritten. Die Nukleartechnik drang in ihren geeignetsten Anwendungsbereich vor, den äußeren Weltraum. Die technischen Prinzipien waren recht einfach, und die Techniken selbst leicht zu handhaben, so daß es sich auch Privatgesellschaften erlauben konnten, auf den Markt des interplanetarischen Verkehrs zu drängen. Mit den Transportunternehmern kamen die Werften, die Trockendocks und die Ausrüstungslieferanten.
    Die Falaron-Werft, eine der ältesten, umkreiste die Erde in einer Höhe von 250 Meilen. Das einzige Fahrzeug, das sich im Augenblick auf der Werft befand, war ein alter, atomgetriebener Frachter, der überholt und aufpoliert wurde – er bekam einen neuen Reaktorkern, ein neues Hauptaggregat, ein modernisiertes Versorgungssystem sowie innen und außen einen neuen Anstrich. Nach Abschluß aller Arbeiten sollte das Schiff wieder in den Dienst gestellt und mit einem neuen, recht protzigen Namen versehen werden: Sternenkönigin.
    Die riesigen Atomantriebsaggregate waren eingebaut und getestet worden. Arbeiter in Raumanzügen, vertraut im Umgang mit Plasmaschweißgeräten, setzten neue Frachträume ein, riesige Container, die am dünnen Zentralschaft der Schiffes befestigt wurden, gleich unterhalb der kugelförmigen Mannschaftskapsel.
    Das Aufflackern und -glühen der Schweißgeräte warf flächige Schatten durch die Bürofenster des Ausrüsters. In diesem seltsamen Licht sprossen aus dem borstigen Schnäuzer des jungen Nikos Pavlakis schwarze Schattenhörner, die seinem Erscheinungsbild etwas Dämonisches gaben. »Verflucht, du bist ein Lügner und Dieb, Dimitrios. Immer wieder hast du uns versichert, daß alles planmäßig verläuft, daß alles unter Kontrolle ist. Kein Problem, kein Problem, hast du immer gesagt. Und jetzt sagst du, daß wir uns um einen Monat verspäten, es sei denn, ich wäre bereit, Überstunden zu bezahlen!«
    »Es tut mir fürchterlich leid, mein Junge, aber wir sind dem Arbeitersyndikat vollkommen hilflos ausgeliefert.« Dimitrios breitete seine Hände aus, um seiner Hilflosigkeit Ausdruck zu verleihen, es war allerdings schwer, in seinem breiten, faltigen Gesicht eine Spur von Bedauern zu entdecken. »Du kannst nicht von mir erwarten, daß ich die gesamten Kosten dieses erpresserischen Wuchers ganz alleine trage.«
    »Wieviel fließt von dem Geld wieder in deine Taschen zurück? Zehn Prozent? Fünfzehn? Wie hoch ist deine Kommission, wenn du ihnen dabei hilfst, deine Freunde und Verwandten zu berauben?«
    »Woher nimmst du nur die Härte, mir solche Dinge ins Gesicht zu sagen, Nikos?«
    »Kein Problem, alter Gauner.«
    »Und ich habe dich im Arm gehalten, als wärst du mein eigener Sohn«, wandte der alte Mann ein.
    »Dimitrios, ich habe dich seit meinem zehnten Lebensjahr durchschaut. Ich bin nicht blind wie mein Vater.«
    »Du kannst doch nicht sagen, daß dein Vater blind ist. Verlaß dich drauf, ich werde ihm diese Verleumdungen berichten. Du solltest jetzt besser gehen – bevor ich die Geduld verliere.«
    »Ich werde warten, bis du angerufen hast, Dimitrios. Ich würde gerne hören, was du ihm zu sagen hast.«
    »Glaubst du etwa, ich tue es nicht?« brüllte Dimitrios, sein Gesicht wurde immer dunkler. Aber er rührte keinen Finger, um nach dem Radiofunk zu greifen. Auf seiner Stirn braute sich ein großartig finsterer Blick zusammen, der Pan Ehre gemacht hätte. »Mein Haar wird grau, mein Sohn. Dein Haar ist braun. Vierzig Jahre lang habe ich …«
    »Andere Schiffswerften halten sich an ihre Verträge«, unterbrach ihn Pavlakis ungeduldig. »Wieso ist der Vetter meines eigenen Vaters unfähig? Oder steckt etwa mehr dahinter als bloße Unfähigkeit?«
    Dimitrios hörte mit der rührseligen Tour auf. Sein Gesicht erstarrte. »Hinter Geschäften steckt immer mehr, als in den Verträgen geschrieben steht, mein kleiner Nikos.«
    »Du hast recht, Dimitrios – du bist wirklich ein alter Mann, und die Welt hat sich verändert. Heute unterhält die Familie Pavlakis ein Frachtunternehmen. Wir sind keine Schmuggler mehr. Wir sind keine Piraten.«
    »Du beleidigst deine eigene Familie …«
    »Wir stehen kurz davor, mit diesem Vertrag mit der Ishtar-Minengesellschaft mehr Geld zu verdienen, als du dir in den ganzen Jahren voller armseliger Betrügereien erträumt hast«, schrie Pavlakis verärgert. »Aber dazu muß die Sternenkönigin

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