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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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verschwand in einem belebten Durchgang, der auf die Madison Avenue führte.
     
    Blake Redfield blieb kurz unter den Bäumen stehen und warf einen Blick zurück auf das herabstürzende Wasser. Er war ein Produkt aus den frühen Tagen des SPARTA- Projekts, bevor die Regierung sich zu sehr einmischte. An seiner physischen Natur hatte niemand herumgepfuscht, man hatte nur die Bedingungen seiner Ausbildung verändert. Er besaß weder Zoomaugen noch einstellbare Ohren, keinen RAM-Speicher in seinem Kopf, keine PIN-Dorne unter seinen Fingernägeln und auch keine Batterien im Magen, und um seine Knochen wanden sich auch keine Antennen.
    Aber auch er war multipel intelligent und klug genug, um Linda sofort zu erkennen und zu merken, daß sie nicht erkannt werden wollte. Und er war neugierig genug, um sich zu fragen, warum. Schließlich hatte er fast schon geglaubt, sie wäre tot. Er verfolgte sie, bis sie verschwand. Er war sich nicht ganz sicher, wie sie das geschafft hatte, aber er wußte, daß es Absicht gewesen war.
    Er hatte sich schon seit langem gefragt, was aus ihr geworden sein mochte. Jetzt fragte er sich nur noch, wie schwer es sein würde, das herauszubekommen.

TEIL
2
DIE SIEBEN SÄULEN DER WEISHEIT

5
    Gegen Ende des 21. Jahrhunderts war der Himmel mehr und mehr bevölkert worden, von den Bodenregionen bis hinauf in den Weltraum, bis die Erde mit Ringen umgeben war wie der Riese Saturn – und zwar mit Maschinen und Fahrzeugen, nicht mit harmlosen Schneebällen. Strahlende Kraftwerke fingen das Sonnenlicht auf und sandten es per Mikrowelle zu Antennenfarmen in Arabien, der Mongolei, Angola und Brasilien. Raffinerien benutzten das Sonnenlicht dazu, Metalle aus Mondsand und eingefangenen Meteoriten herauszuschmelzen, Kohlenwasserstoffe aus kohlenstoffhaltigem Chondrit zu destillieren und Diamanten aus Meteoriten zu gewinnen. Fabriken verwandelten diese Rohstoffe dazu, perfekte Kugellager zu gießen, perfekte Antibiotika zu erzeugen und perfekte Polymere durch Strangpressen zu ziehen. Aufwendige Terminals versorgten die großen interplanetarischen Raumschiffe, und für die Arbeitsfrachter hatte man Docks auf die Umlaufbahnen gebracht. Ein Dutzend Raumhäfen, zwei Dutzend wissenschaftliche Stationen, hundert Wettersatelliten, fünfhundert Nachrichtensatelliten, tausend Spionaugen blinkten zwischen den Sternen des nächtlichen Himmels, maßen die Erde aus, machten ihre letzten Rohstoffquellen ausfindig und leiteten den Strom des wertvollen und knapp werdenden Frischwassers, daneben überwachten sie die ständig wechselnden Allianzen sowie die gelegentlich aufflackernden Gefechte auf der Erde – wie zum Beispiel die Auseinandersetzungen im Süden Zentralasiens, in der Panzer und Helikopter eingesetzt wurden. Aufgrund eines ausgetüftelten internationalen Abkommens hatte man sämtliche Waffen mit einer Reichweite von mehr als einem Kilometer aus dem Raum verbannt, dazu gehörten Raketen, Flugabwehrwaffen, Strahlenkanonen sowie alle energiegerichteten Waffensysteme. Natürlich auch die explodierenden Satelliten, deren Trümmer sich unkontrolliert verbreiteten, nicht jedoch Satelliten selbst. Es umkreisten also weiter tausend Objekte die Erde, die im wesentlichen unbeweglich waren, dennoch aber zwischen den Machtblöcken eine Bedrohung darstellten, indem sie die auf einer Umlaufbahn befindliche Einrichtungen durch Kollision zerstören konnten. Daneben gab es die Möglichkeit, auf der Erde ganze Städte durch ferngelenkte künstliche Meteoriten zu zerstören.
    Seltsamerweise jedoch herrschte auf der Erde zumeist ein labiler Friede. Die Allianz der nördlichen Kontinente, die aus den Russen, den Europäern, Amerikanern und Kanadiern bestand und die man gewöhnlich Euro-Amerikaner nannte, befanden sich schon seit vielen Jahren in gutem Einvernehmen mit dem Staatenbund unter dem Zeichen des azurblauen Drachen, deren Mitglieder als Nippo-Sino-Araber bekannt waren. Diese Industriekonglomerate hatten beim Bau von Raumstationen im Umkreis und auf den inneren Planeten selbst sowie auf dem Zentralgürtel zusammengearbeitet. Die Latino-Afrikaner und die Indo-Asiaten besaßen ihre eigenen Raumstationen und hatten spärlich bevölkerte Siedlungen auf zweien der Jupitermonde gegründet. Die Verlockung, das Sonnensystem zu kolonialisieren, hatte die Rivalitäten auf der Erde einerseits verschärft und paradoxerweise gleichzeitig abgeschwächt. Die Rivalität war ohne Zweifel echt, aber keine Seite wollte ihre Kommunikationsmittel

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