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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Darlington zu rächen. Und wenn mein ganzes Vermögen dabei draufgeht.«
    »Nun gut.« Scrutton nippte an ihrem Champagner, dann setzte sie das Glas vorsichtig auf das Leinentischtuch. »Syl, wollen wir hoffen, daß es nicht soweit kommt.«
     
    Einen Gegenstand, der anderthalb Millionen Pfund wert ist, verschifft man mit äußerster Diskretion und angemessener Vorsicht. Glücklicherweise waren Die sieben Säulen der Weisheit in jenen lang vergangenen Zeiten gedruckt worden, in denen man es als selbstverständlich ansah, daß Bücher eine Ewigkeit hielten. Blake Redfield brauchte das Buch lediglich in einen grauen Styrolkoffer zu packen und einen Transporteur zu finden, der über einen temperatur- und feuchtigkeitsgeregelten Stauraum verfügte.
    In Lloyd’s Verzeichnis waren zwei passende Schiffe aufgeführt, die im Abstand von 24 Stunden in Port Hesperus eintreffen sollten. Keines würde für den Weg zur Venus deutlich weniger als zwei Monate brauchen, jedoch traf niemand früher dort ein, und in den folgenden Wochen waren keine weiteren Schiffe vorgesehen. Eines der beiden war ein Frachter, die Sternenkönigin, sie sollte die Erdumlaufbahn in drei Wochen verlassen. Das andere war ein Passagierschiff, die Helios, die laut Plan zwar später starten sollte, für die Fahrt jedoch weniger Zeit brauchte. In weiser Voraussicht reservierte Blake Stauraum auf beiden Schiffen. Ein Vermerk neben dem Namen der Sternenkönigin wies warnend darauf hin, daß das Schiff gegenwärtig repariert wurde und noch von der Raumkontrollbehörde für den Handelsverkehr freigegeben werden mußte.
    Blake war gerade dabei, das Magnetschloß an dem Styrolkoffer zu schließen, als die Tür zum Hinterzimmer bei Sotheby’s mit einem lauten Krachen aufgesprengt wurde.
    Vor der Ziegelwand im Korridor stand die Silhouette einer jungen Frau. »Du lieber Himmel, Blake, auf was hast du dich nur eingelassen?« fragte sie und versuchte, den beißenden Rauch mit einer Handbewegung zu verscheuchen.
    »Eigentlich nur auf ein paar Gran Kaliumchlorat und Schwefel. Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hättest du diese recht wertvolle Objekt hier vor mir nie zu Gesicht bekommen. Es wäre schneller im Tresor verschwunden, als du den Rauch vor deiner süßen Nase hättest wegwischen können.«
    »Hättest du nicht einen kleinen Summer oder so nehmen können? Mußtest du unbedingt die Türklinke in die Luft sprengen?«
    »Ich habe die Türklinke nicht in die Luft gesprengt. Viel Lärm und kaum Wirkung. Sonst hätte es möglicherweise Bläschen in dem altehrwürdigen Lack gegeben. Ich bedaure zutiefst.«
    Die junge Frau trug als bescheidenen Uniform ein altmodischen Metallhemd. Sie trat an den Schreibtisch und sah zu, wie Blake den Plastikkoffer verschloß. »Findest du es nicht auch ungeheuer schade, daß sie bei der Versteigerung den kürzeren gezogen hat? Sie hat doch so viel Geschmack.«
    »Sie?«
    »Sie ist nach der Versteigerung zu dir gekommen«, sagte sie. »Für jemanden ihres Alters sah sie sehr gut aus. Sie hat dich etwas gefragt, und du bist rot geworden.«
    »Rot geworden! Du hast eine recht lebhafte Phantasie.«
    »Versuch nicht, mir etwas vorzumachen, Blake. Das liegt dir nicht. Beschwer dich bei deinem irischen Großvater wegen deiner Sommersprossen.«
    »Mrs. Sylvester ist eine attraktive Frau.«
    »Sie hat anschließend nach dir gefragt. Ich habe ihr erzählt, du seist ein Genie.«
    »Ich bezweifele, daß sie sich für meine Person interessiert. Ganz bestimmt interessiere ich mich nicht für sie.«
    »Ach ja? Interessierst du dich denn für Vincent Darlington?«
    »Aber ja, aus purer Lust.« Er mußte lachen. »Ich interessiere mich für sein Geld.«
    Sie lehnte sich mit ihrer netzbedeckten Hüfte gegen die Rückenlehne seines Stuhls. »Darlington ist ein lausiger Analphabet«, verkündete sie. »Dieses Ding hat er einfach nicht verdient.«
    »Es ist dies Ding vom Feind ersonnen«, murmelte er vor sich hin. Dann stand er abrupt auf, ließ sie stehen und schob den verschlossenen Koffer in den Tresor. »So, das wär’s.« Er drehte sich um und blickte ihr quer durch das vollgestellte, gelbe Büro ins Gesicht. »Hast du mir den Text mitgebracht?«
    Sie lächelte, ihre rosigen Wangen und die funkelnden Augen signalisierten freimütig ihr Interesse. »Ich habe ein ganzes Regal voll davon gefunden, aber sie sind alle noch in meiner Wohnung. Komm mit zu mir nach Hause, dann weihe ich dich in die Geheimnisse der Prophetae ein.«
    Er sah sie ein wenig

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