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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Bronzelöwen richtete, der als Türklopfer diente und das Retinalesegerät enthielt, mit dem die Tür in Wahrheit geöffnet wurde.
    Als Scrutton die Tür endlich entriegelt hatte, konnte Sylvester bereits die an Federn aufgehängten Kupferglocken hinter der Tür läuten hören.
    Augenblicke später kündigte diese Glocke Sylvesters Ankunft an. Aus einem Gang zwischen vergilbten und auseinanderfallenden Buchrücken tauchte Scrutton auf, sie hatte nach dem Alarmsystem gesehen. Sie war ein untersetzter Kobold mit buschigen Augenbrauen, trug immer braune Tweedkostüme und um den Hals einen goldenen Schal. Eine kahle Stelle schimmerte durch ihr schütteres Haar, ihre Wangen waren immer leicht gerötet, und um ihre beweglichen Lippen spielte ein Lächeln. »Meine liebe Syl. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Du besuchst mich …«
    »Ach, Hermione, in Wirklichkeit kümmert dich das doch gar nicht. Ich hätte in den nächsten fünf Jahren sowieso keinen Penny bei dir ausgeben können.«
    »Mmm, ich muß zugeben, das habe ich mit fast schon gedacht. Und ganz bestimmt hätte ich deine äußerst elegante Erscheinung in meinem bescheidenen, äh, Etablissement vermißt.« Scrutton grinste breit. »Andererseits hat man aber auch keine Schwierigkeiten, die wirklich seltenen Dinge unterzubringen, oder was meinst du?«
    »Wer hat mich überboten? Hast du eine Ahnung?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Jedenfalls niemand, dessen Agenten ich kenne. Ich habe hinter dir gesessen. Ich konnte den Bieter leider nicht sehen.«
    »Der Bieter war anonym«, informierte sie sie. »Er wurde von einem jungen Mann namens Blake Redfield vertreten.«
    Scruttons Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. »Ah, Redfield, also war es.« Sie wandte sich ab und machte sich am nächstbesten Bücherregal zu schaffen. »Redfield, ja? Tja, wer auch sonst.«
    »Hermione, hör auf, mit mir zu spielen, sonst zieh ich dir dein künstlich gebräuntes Fell über die Ohren.«
    »Ach, ja?« Die Buchhändlerin drehte sich halb um und zog keß eine ihrer vorstehenden Brauen hoch. »Was ist es dir wert?«
    »Ein Mittagessen«, sagte Sylvia gedankenschnell.
    »Aber nicht in einem der Pubs hier in der Gegend«, warnte sie.
    »Wo immer du willst. Von mir aus im Ritz, wenn es sein muß.«
    »In Ordnung«, sagte Scrutton und rieb sich die Hände. »Mmm, ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.«
     
    Irgendwann zwischen dem Salat und den Langusten enthüllte Scrutton, ermutigt durch eine halbe Flasche Moët et Chandon, ihre Vermutung, daß Redfield niemand anderes repräsentierte als Vincent Darlington – woraufhin Sylvester ihre Gabel fallen ließ.
    Scrutton starrte sie mit offenem Mund an, ihre Augenbrauen zuckten erschreckt auf und ab. So hatte sie Sylvester in all den Jahren, die sie sie kannte, noch nicht gesehen: Ihr hübsches Gesicht verdüsterte sich beängstigend, und Scrutton war sich nicht mehr sicher, ob sie nicht vielleicht sogar ein Herzanfall hatte. Sie blickte sich um, aber zu ihrer Erleichterung hatte niemand in dem Speisesaal bemerkt, daß etwas nicht stimmte.
    Sylvester faßte sich ein wenig. »Eine nette Überraschung«, hauchte sie.
    »Syl, Liebste, ich hatte doch keine Ahnung …«
    »Das ist nichts als Blutrache. Weder die Sprache noch die Zeit spielen eine Rolle, unser reizender Vincent interessiert sich nicht im geringsten für Literatur. Ich bezweifele, daß er die Sieben Säulen der Weisheit von Lady Chatterly unterscheiden könnte.«
    »Also zeitlich liegen sie recht nahe beieinander.« Scruttons Wangen bebten, aber diese Bemerkung hatte sie sich nicht verkneifen können.
    »Hermione«, warnte Sylvester und bedachte sie mit einem kühlen Blick. »Vincent Darlington liest keine Bücher. Er hat dieses Buch nicht gekauft, weil er seinen Wert kennt, er hat es gekauft, weil er mir eins auswischen wollte, so wie ich ihm eins ausgewischt habe – wenn auch auf einem ganz anderen Gebiet.« Sylvester lehnte sich zurück und tupfte sich ihre Lippen mit einer schweren Leinenserviette ab.
    »Ach, mein gutes Mädchen«, murmelte Scrutton. »Ich verstehe dich nur zu gut.«
    »Nein, eben nicht, Hermione«, sagte Sylvester voller Schärfe. »Aber ich denke, du meinst es gut. Deswegen werde ich mein Leben oder zumindest meinen guten Ruf in deine Hände legen. Solltest du je die Absicht haben, mich zu erpressen, brauchst du dich nur an diesen Augenblick zu erinnern – den Augenblick, in dem mir geschworen habe, mich an diesem Wurm

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