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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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erleuchtet wurde. Das Wasser, das von ihr auf den Teppich tropfte, störte sie nicht im geringsten. »War das irgendwas über Vince? In den Nachrichten?«
    »Alles deutet darauf hin, daß er derjenige war, der mich bei dem Lawrence überboten hat.« Der Champagnerkorken kam mit einem lauten Plopp heraus.
    »Vince? Er interessiert sich doch gar nicht für Bücher.«
    Sylvester betrachtete sie, eine schwere, dunkle Venus, die sich absichtlich nackt zur Schau stellte, absichtlich ihre nasse Haut kalt werden ließ, so daß sich ihre Brustwarzen aufstellten. »Er war hinter dir her«, sagte Sylvester.
    »Oh.« Nancybeth lächelte selbstgefällig, wobei sie ihre violetten Augen halb schloß. »Ich nehme an, das hat dich einiges gekostet.«
    »Im Gegenteil, durch dich habe ich eine Menge Geld gespart, das ich sonst für ein einfaches Buch aus dem Fenster geworfen hätte. Hol bitte zwei Gläser aus dem Kühlschrank.«
    Immer noch tropfnaß und nackt brachte Nancybeth die Gläser zum Tisch und ließ sich dann in dem Plüschsessel nieder. »Feiern wir irgendwas?«
    »Wohl kaum«, sagte Sylvester und schenkte die kalte, zischende Flüssigkeit ein. »Ich muß mich trösten.«
    Sie reichte Nancybeth eines der Gläser. Sie beugten sich beide vor, die Glasränder berührten sich und erklangen. »Immer noch böse auf mich?« fragte Nancybeth sofort.
    Sylvester beobachtete fasziniert, wie Nancybeths Nasenflügel sich weiteten, als sie ihre Spitznase in die Öffnung des Glases senkte. »Weswegen? Weil du nicht anders kannst?«
    Die rosige Zungenspitze schmeckte die beißende Kohlensäure der sich auflösenden Bläschen. »Jedenfalls brauchst du dich nicht selbst zu trösten, Syl.« Die violetten Augen unter den langen Wimpern hoben sich und bannten sie mit ihrem Blick.
    »Nein?«
    »Laß dich von mir trösten.«
     
    Die Magnetbahn rauschte durch das hochherrschaftliche Grün in den südwestlichen Vororten Londons. Gelegentlich hielt sie an, um Passagiere aufzunehmen oder abzusetzen, darunter auch Nikos Pavlakis, der ungefähr eine Meile vor seinem Ziel in Richmond ausstieg. Pavlakis mietete am Stand ein Taxi. Als es vom Bahnhof abfuhr, kurbelte er die Fenster herunter, damit die feuchte Frühlingsluft sich im Innern des Taxis ausbreiten konnte. Hinter den Schieferdächern der vorbeiziehenden Häuser hielten die schneeweißen Wolken des Himmels mit dem Taxi Schritt, als es an den säuberlich getrimmten Rasen und Hecken vorbeirollte.
    Das Haus von Lawrence Wycherly war ein ordentlicher georgianischer Ziegelbau. Pavlakis steckte seine Magnetkarte in den Schlitz und zahlte so, daß das Taxi wartete, dann ging er zur Eingangstür des Hauses. Er kam sich unbeweglich vor in seinem schwarzen Plastikanzug, der, wie alle seine Anzüge, zu eng war für seine breiten Schultern. Mrs. Wicherly hatte die Tür geöffnet, bevor er nach der Klingel greifen konnte. »Guten Morgen, Mr. Pavlakis. Larry ist im Wohnzimmer.«
    Sie schien nicht übermäßig erfreut zu sein, ihn zu sehen. Sie war eine blasse, dünnhäutige Frau mit feinem, blondem Haar. Früher mochte sie hübsch gewesen sein, jetzt verblich sie zur Unsichtbarkeit. Was übrigblieb, war Trauer.
    Pavlakis traf Wycherly noch im Pyjama an. Er saß auf einem Sessel, hatte die Füße auf einen Hocker gelegt und sich eine karierte Wolldecke um die Hüften geschlungen. Ein ganzes Arsenal von in Plastik eingebundenen Space-Thrillern und etliche Medikamente stapelten sich auf dem Lampentisch daneben. Wicherly hob seine schmale Hand. »Tut mir leid, Nick. Ich würde gerne aufstehen, aber seit ein, zwei Tagen bin ich ein wenig wackelig auf den Beinen.«
    »Mir tut es leid, daß ich dir soviel Ärger machen muß, Larry.«
    »Ist doch nichts dabei. Setz dich, ja? Mach’s dir bequem. Soll ich dir irgendwas kommen lassen? Einen Tee?«
    Mrs. Wicherly war immer noch im Zimmer, was Pavlakis leicht verwunderte. Gerade trat sie vorübergehend aus den Schatten der Bögen hervor. »Vielleicht möchte Mr. Pavlakis lieber einen Kaffee.«
    »Das wäre sehr nett«, sagte er dankbar. Zum wiederholten Mal verblüfften ihn die Engländer mit ihrer Feinfühligkeit in diesen Dingen.
    »Ganz wie du willst«, sagte Wicherly und starrte sie an, bis sie wieder verschwunden war. Er sah Pavlakis mit gerissen hochgezogenen Augenbrauen an, der seinen muskulösen Körper vorsichtig auf einem Empiresofa niedergelassen hatte. »Also, Nick, was gibt’s, was war zu brisant fürs Telefon?«
    »Larry, mein Freund …« Pavlakis beugte

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