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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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nicht von Viktor Probodas blaßblauen Augen gewichen. »Ich bin überzeugt, Sie werden die Befehle der Zentrale gewissenhaft ausführen, Viktor.«
    Der Trick war alt, dennoch war er überrascht, als sie ihm beim Vornamen nannte, genau wie sie es beabsichtigt hatte. Diese schlanke junge Frau war gerade 25, und er war über 30 und hatte sich ein Jahrzehnt abstrampeln müssen, um seinen Dienstgrad zu erreichen – aber die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre Autorität ausspielte, war echt, und das spürte Proboda. »Wie Sie meinen«, räumte er mürrisch ein.
    Sparta geleitete den Ingenieur McNeil zu den wartenden Ärzten. Er schien jeden Augenblick einschlafen zu wollen. Einer von ihnen befestigte ihm eine Sauerstoffmaske über dem Gesicht. McNeil sah aus, als tränke er den ersten Schluck kühlen Wassers nach einer Woche in der Tropensonne. Sparta wiederholte den Ärzten gegenüber ihre Anordnungen bezüglich der Interviews mit den Medien. Natürlich wollten sie sie befolgen, aber erst, wenn sie von McNeils Seite gewichen war.
    Die kleine Gruppe trat aus der Sicherheitsschleuse. Für McNeil mit seiner Sauerstoffmaske über der Nase, den Ärzten rechts und links und Sparta und Proboda im Rücken war es das reinste Spießrutenlaufen. Von allen Seiten trommelten die Fragen auf ihn ein …
     
    Aber auch nach einer weiteren Woche des Wartens hatten die Medien ihrer elektrisierenden Nachricht, die ihre Totenwache eingeläutet hatte, nur die Ankunft der Sternenkönigin und den Bericht von McNeils Überleben hinzuzufügen. Die Nachricht war ziemlich kurz ausgefallen:
    »Hier spricht Peter Grant, Kommandant der Sternenkönigin. Ingenieur Angus McNeil und ich sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, daß bis zum Anlegen in Port Hesperus jetzt nur noch genügend Sauerstoff für einen einzigen Mann an Bord vorhanden ist. Wenn also einer von uns überleben soll, muß der andere sterben. Wir haben übereinstimmend beschlossen, die Angelegenheit durch das Ziehen einer einzigen Spielkarte zu entscheiden. Wer die niedrigere Karte zieht, wird sich das Leben nehmen.«
    Dann hatte sich eine zweite Stimme eingeschaltet: »Hier ist McNeil. Ich bestätige, daß ich in jedem Punkt mit dem Commander übereinstimme.«
    Darauf war es im Radiofunk mehrere Sekunden lang still geworden – bis auf das Geräusch von Karten, die gemischt wurden. Anschließend hatte Grant sich wieder gemeldet. »Hier ist Grant. Ich habe die niedrigere Karte gezogen. Ich möchte klarstellen, daß alles, was ich jetzt tue, Ergebnis meiner persönlichen, unbeeinflußten Entscheidung ist. Meiner Frau und meinen Kindern möchte ich an dieser Stelle noch einmal meine Liebe versichern. Briefe an sie befinden sich in meiner Kabine. Ein letzter Wunsch: Ich möchte im All bestattet werden. Bevor ich jetzt irgend etwas anderes tue, werde ich meinen Raumanzug anlegen. Ich werde Officer McNeil bitten, mich, wenn alles vorbei ist, aus der Schleuse zu stoßen, und dafür zu sorgen, daß ich mich vom Schiff entferne. Ich möchte nicht, daß nach meiner Leiche gesucht wird.«
    Abgesehen von der routinemäßig und automatisch durchgeführten Telemetrie, war das das letzte, was man bis heute von der Sternenkönigin gehört hatte.
     
    Die Klinik von Port Hesperus befand sich in dem Ring der Station, die mit der halben Erdschwerkraft versehen war. Eine Stunde nach seiner Ankunft lag McNeil bequem zwischen frischen Bettlaken. Seine Gesichtsfarbe war rosig, wenn er auch immer noch dunkle Ränder unter den Augen hatte und seine ehemals vollen Wangen faltig herunterhingen. Er war sehr viel dünner, als er beim Abflug von der Erde gewesen war. Auf der Sternenkönigin hatte es zwar mehr Lebensmittel als genug gegeben, aber während der letzten paar Tage der Abbremsphase hatte er kaum noch genug Energie aufbringen können, sich in die Kombüse zu schleppen.
    Er hatte gerade damit begonnen, diesen Mangel mit einem halbrohen Chateaubriand, Dampfkartoffeln, frischem Gemüse und als Vorspeise einem knackigen grünen Salat und einer leicht herben Vinaigrette wettzumachen. All dies hatte die Raumkontrollbehörde auf Spartas Geheiß auftragen lassen.
    Sie klopfte leise an die Tür, und als er »herein« sagte, trat sie, gefolgt von Proboda, ins Zimmer.
    »Ich hoffe, es war alles in Ordnung?« fragte sie. Der Salat war verschwunden, aber das Chateaubriand hatte er nur halb gegessen, und das meiste der Gemüse war noch unberührt. McNeil war in Tabakrauch gehüllt, er hatte eine kräftige,

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