Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
filterlose Zigarette bereits halb geraucht.
    »Es war ausgezeichnet, Inspektor, einfach ausgezeichnet, und es tut mir in der Seele weh, den Rest stehen lassen zu müssen. Aber ich fürchte, mein Magen ist geschrumpft – schon das bißchen hat mich mehr als gesättigt.«
    »Das ist nur verständlich, Sir. Tja, wenn Sie sich jetzt etwas erholt haben …«
    McNeil lächelte geduldig. »Verstehe. Ich kann mir denken, daß Sie eine Menge Fragen haben.«
    »Wenn es Ihnen lieber ist, daß wir später wiederkommen …«
    »Es hat keinen Sinn, das Unvermeidliche aufzuschieben.«
    »Wir wissen Ihre Bereitschaft zu schätzen. Inspektor Proboda wird unsere Unterhaltung aufzeichnen.«
    Als alles soweit war, hob McNeil zu seiner Erzählung an. Er sprach recht ruhig und sachlich, so als erzählte er ein Abenteuer, daß jemand anderem oder vielleicht auch überhaupt nicht passiert war – was in gewissem Maße auch stimmte, wie Sparta vermutete. Allerdings wäre es unfair, anzunehmen, daß McNeil log. Er erfand nichts. Das hätte sie sofort an seinem Sprachrhythmus gemerkt. Aber er ließ einen guten Teil aus in seinem einstudierten Bericht.
    Als er nach mehreren Minuten fertig war, blieb Sparta schweigend und nachdenklich sitzen. Dann sagte sie: »Das war wohl das Wesentliche.« Sie drehte sich zu Proboda um. »Möchten Sie den einen oder anderen Punkt noch weiter verfolgen, Inspektor?«
    Wieder wurde Proboda überrascht – ob er noch den einen oder anderen Punkt weiter verfolgen wolle? Er hatte sich bereits mit seiner passiven Rolle bei diesen Ermittlungen abgefunden. »Ja, doch«, sagte er mit einem Räuspern. »Den einen oder anderen.«
    McNeil zog an seiner Zigarette. »Dann man los«, sagte er mit einem sarkastischen Grinsen.
    »Äh, Sie sagten, Sie hätten die Fassung verloren – ich glaube, so haben Sie sich ausgedrückt –, als der Meteorit, oder was immer es war, in das Schiff einschlug? Was genau haben Sie getan?«
    McNeils blasses Gesicht verdunkelte sich. »Ich hab angefangen zu weinen – wenn Sie es ganz genau wissen wollen. Ich hab mich wie ein kleiner Junge, der sich das Knie aufgeschlagen hat, in meiner Kabine zusammengerollt und einfach drauflosgeheult. Grant war von uns beiden der bessere Mann. Er war die ganze Zeit über so ruhig, wie man sich nur denken kann. Aber sehen Sie, ich war von den Sauerstofftanks kaum einen Meter entfernt, als sie explodierten – genaugenommen nur auf der anderen Seite der Trennwand. Es war der gottverdammt lauteste Krach, den ich je gehört habe.«
    »Wie kam es, daß Sie in diesem Augenblick gerade dort waren?« fragte Proboda.
    »Na ja, ich war dort unten, weil ich wie immer die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in Laderaum A überprüfen wollte. Das oberste Fach dieses Laderaums war temperiert und unter Druck gesetzt worden, weil wir Delikatessen, Zigarren und so weiter dabei hatten, also organische Dinge – in den Vakuumladeräumen verstauen wir das andere Zeug, Maschinen meistens. Ich war gerade durch die Luftschleuse des Laderaums gekommen und befand mich in dem Teil des Mittelganges, der durch das Versorgungsdeck verläuft. Ich wollte gerade nach oben zum Steuerdeck, als es knallte.«
    »Das Versorgungsdeck stand also auch unter Druck?«
    »Das machen wir immer so, damit wir von der Mannschaftskapsel direkt hinein können. Es ist wirklich nur sehr klein und voller Röhren und Tanks, aber wenn es sein muß, kommt man von dort gut hinein. Als es getroffen wurde, schlossen sich die inneren Luken automatisch.«
    »Um noch einmal auf die Geschichte mit dem Wein zurückzukommen …«
    McNeil grinste einfältig. »Ja, da habe ich mich etwas danebenbenommen. Ich fürchte, ich werde irgend jemandem ein hübschen Sümmchen für die Flaschen zahlen müssen, die ich geleert habe, bevor Grant mich erwischt hat.«
    »Dieser Wein war das persönliche Eigentum des Direktors des Port Hesperus Museums, Mr. Darlington«, erklärte Proboda. »Ich könnte mir vorstellen, daß er auch noch ein Wörtchen dazu zu sagen hat … Aber Sie haben gesagt, Grant hätte die angebrochene Kiste wieder an ihren alten Platz zurückgebracht?«
    »Ja, und dann hat er die Kombination am Schloß der Luftschleuse verändert, damit ich nicht wieder hinein konnte.«
    In Probodas blassen Augen erschien ein verhängnisvoller Glanz. »Sie behaupten also, daß dieses Schloß an der Luftschleuse seit dem Tag des Unfalls nicht mehr geöffnet worden ist?«
    »Ganz recht, Sir.«
    »Aber das oberste Fach dieses Laderaums

Weitere Kostenlose Bücher