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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Ermittlungen wegen des noch ungeklärten Verbrechens auf der Sternenkönigin.
    Und das nicht ohne Grund. Die Helios hatte auf ihrem Flug zur Venus die Erde zwei Tage nach dem Meteoriteneinschlag auf der Sternenkönigin auf einer hyperbolischen Flugbahn verlassen. Das Startdatum für das schnelle Passagierschiff war bereits seit Monaten bekannt gewesen. Und trotzdem hatte die Helios im letzten Augenblick nach dem Meteoriteneinschlag noch mehrere neue Passagiere bekommen. Unter ihnen befand sich auch Nikos Pavlakis, der die Besitzer des havarierten Frachters repräsentierte. Dabei war auch ein Mann namens Percy Farnsworth, der mit Lloyd’s die Gesellschaft vertrat, die das Schiff, seine Ladung und das Leben der Mannschaft versichert hatte.
    Die anderen Passagiere hatten den Flug lange vorher gebucht. An Bord waren ein emeritierter Professor für Archäologie aus Osaka, drei junge Mädchen aus Holland, die sich auf eine große Planetentour machten, sowie ein halbes Dutzend arabischer Bergwerksingenieure, die von ihren verschleierten Frauen und aufsässigen Kindern begleitet wurden. Den holländischen Mädchen schien der Gedanke, daß man sie eines interplanetarischen Verbrechens verdächtigte, eher zu gefallen; Sondra Sylvester hingegen überhaupt nicht. Sie gehörte auch zu denen, die lange vorher gebucht hatten. Sylvesters junge Reisebegleiterin, Nancybeth Mokora, ödete die ganze Affäre nur unglaublich an.
    Es waren also keinesfalls Passagiere an Bord, die ohne weiteres miteinander auskamen: Der japanische Professor lächelte und hielt sich aus allem heraus, die Araber taten es ihm gleich, allerdings ohne zu lächeln. Während der Phase konstanter Beschleunigung liefen die Teenager in ihren Stöckelschuhen umher. Ganz gleich, ob gerade beschleunigt wurde oder nicht, sie konnten in ihren ungewohnt engen Kleidern nicht ruhig sitzen bleiben und machten dem einzigen jüngeren männlichen Passagier ohne Begleitung ständig schöne Augen. Allerdings erwiderte er ihre Aufmerksamkeit nicht. Sein Name lautete Blake Redfield; er war noch im letzten Augenblick auf die Passagierliste gekommen und verhielt sich während der gesamten Reise recht abweisend.
    Wenn man sich doch hin und wieder traf, dann höchstens im Salon des Schiffs. Wann immer sich ihre Wege dort kreuzten, tat der nervöse Nikos Pavlakis alles, um sich seiner Klientin Sondra Sylvester dankbar zu zeigen. Das geschah nicht oft, denn im allgemeinen ging sie ihm aus dem Weg. Der arme Mann war ohnehin schon von Sorgen zerfressen; die meiste Zeit verbrachte er damit, einsam seinen Ouzo zu schlürfen und ein paar Oliven zu essen. Farnsworth, den Versicherungsrepräsentanten, konnte man oft in der Nähe umherschleichen sehen. Er nippte dann an einem Trinkkolben mit purem Gin und blickte Pavlakis übertrieben finster an. Sowohl Pavlakis als auch Sylvester mieden Farnsworths Gesellschaft.
    Dennoch erwischte Sylvester Farnsworth im Salon dabei, wie er Nancybeth mit Calvados gefügig machen wollte. Es war noch gar nicht lange her, daß Grant öffentlich sein Opfer verkündet hatte. Der Herr mittleren Alters und die junge Frau von Zwanzig schwebten schwerelos und leicht beschwipst vor einem spektakulären Hintergrund mit echten Sternen, und der Anblick brachte Sylvester zur Raserei – was Nancybeth ohne Zweifel beabsichtigt hatte. Bevor sie zu ihnen ging, überdachte Sylvester die Situation: Was ging sie das eigentlich an? Das Mädchen war zwar so schön, daß einem das Herz stehenzubleiben drohte, aber ihre Loyalität war keinen Pfifferling wert. Wie auch immer, Sylvester konnte den hinterhältigen Farnsworth wohl nicht länger ignorieren.
    Nancybeth beobachtete, wie Sylvester näher kam. Ihre Boshaftigkeit wurde durch die Schwerelosigkeit und den Alkohol nur leicht verwischt. »Hallo, Sondra. Darf ich dir meinen Freund Prissy Farnsworth vorstellen?«
    »Percy Farnsworth, Mrs. Sylvester.« Bei der geringfügigen Schwerkraft erhob man sich nicht, dennoch streckte sich Farnsworth bewundernswert und drückte sein Kinn mit einem Nicken auf die Brust.
    Sylvester betrachtete ihn angewidert: Obwohl er beinahe fünfzig war, versuchte Farnsworth wie ein junger Armeeoffizier auszusehen, der sich das Wochenende für die Fasanenjagd freigenommen hat. Lieutenant Colonel Witherspoon, den Sylvester erst kürzlich auf dem Testgelände in Salisbury kennengelernt hatte, war ein ähnlicher Typ gewesen. Farnsworth hatte den richtigen Schnäuzer, die passende Jägerjacke mit den Flicken auf

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