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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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beseitigen könntest. So verging die Zeit auch schneller. Die Giftgeschichte war so eindeutig, daß ich das fast als erstes erledigt habe.« Er lächelte säuerlich. »Eigentlich habe ich sogar etwas übertrieben. Fast hätte ich mich bei meinem ersten Schluck verraten – Salz im Kaffee schmeckt einfach ekelhaft.«
    Bevor er weitersprach, fixierte McNeil den verbitterten Grant, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich hatte eigentlich etwas weniger Plumpes erwartet. Bis jetzt habe ich fünfzehn unfehlbare Methoden ausgemacht, jemanden an Bord eines Raumschiffes umzubringen.« Er lächelte wieder, grimmig diesmal. »Ich habe nicht vor, sie jetzt aufzuzählen.«
    Einfach unglaublich, dachte Grant. McNeil behandelte ihn nicht etwa wie einen Verbrecher, sondern wie einen Schuljungen, der seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hatte. »Und trotzdem bist du bereit, noch mal ganz von vorne anzufangen?« fragte er ungläubig. »Und wenn du verlierst, willst du das Gift wirklich nehmen?«
    McNeil sagte lange nichts. Dann entgegnete er langsam: »Wie ich sehe, glaubst du mir noch immer nicht. Es paßt anscheinend nicht in deine saubere, kleinkarierte Vorstellung, stimmt’s? Aber vielleicht kann ich es dir erklären. Es ist eigentlich ganz einfach.« Er hielt inne, dann sprach er etwas lauter und eindringlicher weiter. »Ich habe mein Leben genossen, Grant, ohne Skrupel und ohne mir Vorwürfe machen zu müssen, aber jetzt habe ich den größten Teil davon hinter mir, und an den Rest klammere ich mich längst nicht so verzweifelt, wie du vielleicht glaubst. Aber solange ich noch lebe, nehme ich es mit einigen Dingen sehr genau.« Er entfernte sich etwas weiter vom Tisch. »Es überrascht dich vielleicht, daß ich überhaupt so etwas wie Ideale habe. Aber ich habe immer versucht, mich wie ein zivilisiertes, vernunftbegabtes Wesen zu benehmen, auch wenn es mir nicht immer gelungen ist. Und wenn etwas danebengegangen ist, habe ich versucht, es wieder geradezubiegen. Und ich glaube, genau darum geht es hier.« Er deute auf die winzigen, schwerelosen Fläschchen.
    Er machte eine Pause, und als er fortfuhr, klang es, als würde nicht Grant, sondern er sich verteidigen. »Ich habe dich nie sonderlich gemocht, Grant, aber ich habe dich oft bewundert, und deswegen tut es mir auch leid, daß es soweit gekommen ist. Als das Schiff getroffen wurde, habe ich dich fast den ganzen Tag lang bewundert.« Er schien Schwierigkeiten zu haben, die rechten Worte zu finden; er konnte Grant nicht in die Augen sehen. »Ich habe mich dabei nicht gut benommen. Ich war mir immer ziemlich sicher, zu sicher vielleicht, daß ich im Ernstfall nicht die Nerven verlieren würde – aber dann ist es direkt neben mir passiert. Ich begriff sofort, was geschehen war, und hatte es doch immer für unmöglich gehalten. Es geschah so schnell und war so laut, daß es mich einfach über den Haufen geworfen hat.«
    Er versuchte, seine Verlegenheit mit Humor zu überspielen. »Ich hätte mich natürlich erinnern müssen; auf meiner ersten Reise ist mir einmal Ähnliches passiert. Damals wurde ich raumkrank … und ich war absolut sicher gewesen, daß mir das nicht passieren könnte. Dadurch habe ich es wahrscheinlich nur noch schlimmer gemacht. Aber ich bin darüber weggekommen.« Er sah Grant wieder in die Augen. »Genau, wie ich über das hier hinweggekommen bin … und dann erlebte ich die dritte große Überraschung in meinem Leben. Ich sah, wie du, ausgerechnet du, anfingst, auseinanderzufallen.«
    Grant wurde rot vor Wut, aber McNeil ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. »Ganz recht, wir wollen die Geschichte mit dem Wein nicht vergessen. Das spukt dir bestimmt noch im Kopf herum. Zum erstenmal hast du mir etwas vorwerfen können. Aber das bereue ich wirklich nicht. Ein zivilisierter Mensch sollte immer wissen, wann er sich betrinken kann. Und wann er wieder nüchtern werden muß. Aber das verstehst du vermutlich nicht.«
    Merkwürdigerweise begann Grant allmählich zu begreifen. Zum erstenmal hatte er einen Blick in McNeils komplizierte und gequälte Persönlichkeit werfen können, und jetzt erkannte er, wie falsch er ihn eingeschätzt hatte. Nein – falsch eingeschätzt war nicht ganz der richtige Ausdruck. In manchen Dingen war seine Einschätzung richtig gewesen. Aber sie hatte nur die Oberfläche berührt; die darunterliegenden Abgründe hätte er nie vermutet.
    Und in diesem Augenblick des Verstehens begriff Grant, warum McNeil ihm eine zweite Chance

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