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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Blick geworfen habe – die Stelle hat mich auf das ganze Ding neugierig gemacht, vielleicht werde ich es eines Tages lesen. Es hat mir einen bemerkenswerten Einblick in Ihre Lage verschafft. Sie können Wahrheiten sehr gut verbergen, Mr. McNeil, aber Ihr ganz besonderes Ehrgefühl macht es Ihnen fast unmöglich, geradeheraus zu lügen.« Sie lächelte. »Kein Wunder, daß Sie sich beinahe an dem Kaffee verschluckt haben.«
    Jetzt machte McNeil ein verwirrtes Gesicht, er wirkte fast unterwürfig. Wie hatte diese junge Frau so tief in seine Seele blicken können? »Ich verstehe immer noch nicht, was Sie vorhaben.«
    Sparta griff nochmal in ihre Jacke und holte ein kleines Plastikbuch hervor. »Die Sternenkönigin wird nach mir auch noch von anderen untersucht werden, und die werden mindestens so gründlich sein wie ich. Da Sie und ich wissen, daß Sie Grant nicht um sein Leben betrogen haben, war es vermutlich gut, daß Sie daran gedacht haben, dieses Buch mitzunehmen, und daß ich nie darauf gekommen bin, wie begabt Sie als Amateurzauberer sind.«
    Sie warf das Buch neben die Karten aufs Bett. Es landete mit der Titelseite nach oben: Harry Blackstone über Magie.
    »Die Karten können Sie auch behalten. Ein kleines Geschenk, damit Sie schnell wieder gesund werden. Ich habe sie vor zehn Minuten an einem Kiosk in der Station gekauft.«
    McNeil sagte: »Offenbar hat Sie nichts von dem, was ich gesagt habe, sonderlich überrascht, Inspektor.«
    Sparta stand bereits in der Tür, bereit zu gehen. »Glauben Sie nicht, daß ich Sie bewundere, Mr. McNeil. Was Sie aus Ihrem Leben machen, ist Ihre Angelegenheit. Allerdings muß ich Ihnen recht geben. Es hätte keinerlei Sinn, den Ruf des verstorbenen, unglücklichen Peter Grant zu zerstören.« Jetzt lächelte sie nicht mehr. »Das ist meine private Auffassung, nicht die des Gesetzes. Sollten Sie mir noch irgend etwas verschwiegen haben, werde ich es auch herausfinden – und wenn es etwas Strafbares ist, werde ich Sie deswegen drankriegen.«

TEIL
5
DURCHSCHLAG

17
    Sparta erreichte Viktor Proboda über Kommfunk: Er konnte jetzt mit seinem Spiel aufhören. Die Passagiere der Helios durften an Bord kommen.
    Raumhäfen im All haben im Gegensatz zu den Shuttleports auf einem Planeten, die einem normalen Flughafen ähnelten, ihren ganz eigenen Charakter. Sie sind eine Mischung aus Hafen, Bahnhof und Busterminal. Es gibt jede Menge kleiner Schiffe, Schlepper, Begleitboote, Taxis und Landungsboote und auch Satelliten mit Eigenantrieb, die die großen Stationen umschwirren. Es gibt nur sehr wenige Vergnügungsschiffe im Raum (Solar-Yachten, das Hobby exzentrischer Milliardäre, bilden eine seltene Ausnahme). Die tägliche Routine wird von der Umlaufbahn bestimmt – sie ist außergewöhnliche präzise und wird von unablässigen Neuberechnungen der Geschwindigkeitsdifferentiale und des Verhältnisses von Masse zu Treibstoff begleitet –, so daß im All selbst kleine Schiffe so fest an vorgegebene Bahnen gebunden sind wie Güterwaggons auf einem Verschiebebahnhof. Nur daß im All ständig ganze Ansammlungen von Computern die Bahnen neu errechnen.
    Von dem lokalen Verkehr einmal abgesehen, geht es auf den Raumhäfen nicht besonders geschäftig zu. Ein paarmal im Monat vielleicht legen Shuttles von der Planetenoberfläche an, und interplanetarische Passagier- und Frachtschiffe vielleicht ein paarmal im Jahr. Im allgemeinen bestimmen günstige Planetenkonstellationen, wann mehr Betrieb ist. Dann stellen die örtlichen Handelskammern kostümierte Freiwillige bereit, die die eintreffenden Passagierschiffe begrüßen, wie einst Honolulu die Lurline und die Matsonia. Da es an einheimischen Grasröckchen und Blumenkränzen fehlt, haben Förderer der Raumstationen neue ›Traditionen‹ erfunden, die die ethnische und politische Bevölkerungsmischung einer Station widerspiegeln sollen. So kann es geschehen, daß ein Marsbesucher von Männern und Frauen in römischen Brustpanzern begrüßt wird, die ihre nackten Knie zeigen und die rote Fahnen mit den Emblemen Hammer und Sichel schwenken.
    Auf Port Hesperus durchquerten die Passagiere der Helios nach langer Verzögerung die verschlungenen Gänge aus rostfreiem Stahl, die mit bunten Lichtern und grellen Lichtreklamen übersät waren, auf denen die Station in Englisch, Arabisch und Russisch ihre Mineralerzeugnisse präsentierte.
    Als die Passagiere den mit Glas überdachten Teil des Ganges erreichten, wurden sie von einer lautlosen Bewegung über

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