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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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und legte ihn auf Seite, dann legte er die untere Hälfte darauf. Er lehnte sich zurück. »Und jetzt?«
    »Jetzt möchte ich, daß Sie sie noch mal mischen.«
    So sehr er sich auch bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, sein Gesicht konnte seinen Widerwillen kaum verbergen. Er hatte ihr von dem bedeutsamsten Erlebnis seines Lebens erzählt, und was tat sie? Sie bat ihn, Spiele zu spielen – ohne Zweifel ein lahmer Versuch, ihn aufs Kreuz zu legen. Trotzdem mischte er die Karten rasch und ohne Kommentar. »Und jetzt?«
    »Jetzt werde ich eine Karte ziehen.«
    Er breitete das Spiel wie einen Fächer aus und hielt es ihr hin. Sie wollte schon zugreifen, ließ aber die Finger dann noch über den Karten schweben und bewegte sie hin und her, als könnte sie sich noch nicht entscheiden. Immer noch voll konzentriert, sagte sie: »Sie sind ein ziemlicher Experte im Umgang mit Karten, Mr. McNeil.«
    »Das habe ich Ihnen auch gar nicht verheimlichen wollen, Inspektor.«
    »Es war von Anfang an kein Geheimnis, Mr. McNeil.« Sie zog eine Karte vom Rand des Spiels und hielt sie hoch, so daß er sie sehen konnte. Sie selbst sah sie sich gar nicht erst an.
    Er starrte gebannt auf die Karte.
    »Das müßte der Pik-Bube sein, nicht wahr, Mr. McNeil? Die Karte, die Sie gegen Commander Grant gezogen haben.«
    Er konnte kaum »ja« flüstern, als sie schon eine weitere Karte aus dem Packen gezogen hatte, den er ihr immer noch hinhielt. Wieder zeigte sie sie ihm, ohne sie sich anzusehen. »Und das müßte die Karo-Drei sein. Die Karte, die Grant zog und die ihn in den Tod schickte.« Sie warf die beiden Karten aufs Bett. »Sie können den Packen jetzt wieder hinlegen, Mr. McNeil.«
    Im Aschenbecher qualmte noch vergessen seine Zigarette. Er ahnte schon, worauf sie mit ihrer kleinen Demonstration hinaus wollte, und wartete darauf, daß sie etwas sagte.
    »Metallisierte Karten sind beim Glücksspiel nicht zugelassen, und zwar aus einem sehr einfachen Grund«, sagte sie. »Ich bin sicher, daß Sie ihn kennen. Man kann sie zwar nicht so leicht mit Knicken oder Nadellöchern präparieren, wie die aus Pappe, dafür ist es einfacher, sie mit einem schwachen elektrischen oder magnetischen Muster zu versehen, das von jedem dafür geeigneten Detektor erfaßt werden kann. Solche Detektoren können sehr klein sein – klein genug, zum Beispiel, um in einen Ring zu passen, wie den, den Sie an Ihrer rechten Hand tragen. Das ist ein schönes Stück – Venusgold, nicht wahr?«
    Es war ein wertvoller Ring und zudem fein gearbeitet. Es stellte einen Mann und eine Frau dar, die sich umarmten. McNeil zog sich den schweren Ring über seine Fingerknöchel. Er ließ sich leicht lösen, da seine Finger dünner waren als vor einer Woche. Er hielt ihn ihr hin, aber zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf …
    … und lächelte. »Ich brauche ihn mir nicht anzusehen, Mr. McNeil. Die einzigen verständlichen Muster hier auf diesen Karten habe ich selbst vor wenigen Minuten angebracht.« Sie lehnte sich zurück, entspannte sich in ihrem Sessel, und bat ihn, es sich ebenfalls bequem zu machen. »Ich habe eine andere Methode benutzt, um festzustellen, welche Karten Sie und Grant gezogen haben. Es waren offenbar die einzigen beiden Karten, die über ein leichtes Mischen hinaus benutzt worden waren. Um ganz ehrlich zu sein, das meiste habe ich einfach geraten.«
    »Dann haben Sie zufällig Glück gehabt«, sagte er mit rauher Kehle, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. »Warum aber dann die Demonstration, wenn Sie mich gar nicht des Betrugs an Grant beschuldigen wollen? Gewisse Leute könnten das ungewöhnlich finden, wenn nicht sogar grausam.«
    »Was Sie nicht sagen!« fauchte sie ihn an. »Zum Betrügen hätten Sie doch keine elektromagnetischen Muster nötig, was, Mr. McNeil?« Sie blickte kurz auf seine Arme; sie ruhten zwischen seinen Oberschenkeln. Die Hände hatte er zwischen den Knien gefaltet. »Selbst mit aufgekrempelten Armen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihn ohne weiteres betrügen können, Inspektor Troy. Aber ich habe es nicht getan, das schwöre ich.«
    »Vielen Dank für Ihre Aussage. Ich hatte allerdings gehofft, Sie würden die Wahrheit gestehen.« Sparta stand auf. »Leben und Ehre schienen verschiedenen Kategorien anzugehören … je mehr davon verlorenging, desto wertvoller wurde das Wenige, das übrigblieb.«
    »Was meinen Sie damit?« brummte McNeil.
    »Das ist aus einem alten Buch, in das ich vor kurzem einen

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