Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin
Notsystemen des Schiffes versiegelt wurde.«
Weitere Diagramme und Graphiken. »Die Explosion im Innern wurde durch die Entladung einer Knallgoldverbindung hervorgerufen, die durch Acetylen gezündet wurde, das man in der Ummantelung des Treibstoffbehälter untergebracht hat. Diese Spektrogramme geben über die Zusammensetzung der Explosivstoffe Auskunft. Die Zündung erfolgte elektrisch und wurde wahrscheinlich über den Monitor der Treibstoffzelle ausgelöst, und zwar durch ein zuvor in den Bordcomputer eingegebenes Signal.«
Auf dem Bildschirm erschien wieder Spartas unnachgiebiges Bild, in der kahlen Stahlzelle wirkte es gleißend grell. »Wer hat diesen Sabotageakt verübt? Und warum? Wer Licht in diese Angelegenheit bringen kann, der möge sich jetzt bitte zu Wort melden. Sie können sich auch, wenn Ihnen das lieber ist, privat an das hiesige Büro der Raumkontrollbehörde wenden. Bis zum Abschluß unsere Ermittlungen bleibt der Zugang zur Sternenkönigin untersagt.«
Ein Lichtstrahl durchdrang den Raum und machte den Bildschirm teilweise unkenntlich. Im Hintergrund der Zelle hatte sich eine Doppeltür geöffnet, hinter der eine der geschäftigsten Hallen der Station verborgen lag.
Inzwischen hatte Sparta einen Schalter gedrückt, der ihr strenges Gesicht auf dem Videoschirm durchlaufen ließ. Ihr winziger Kontrollraum, der aus kaum mehr als einer Kammer voller glitzernder Schaltpulte bestand, steckte in einer Wandnische zwischen zwei Korridoren. Sie war den Leuten in der Zelle körperlich näher gewesen, als irgendeiner von ihnen vermutet hatte. Unter dem Schutz des durchlaufenden Bildes drehte sie sich zu Proboda um, der neben ihr in dem Kontrollraum schwebte. »Viktor, Sie haben geglaubt, ich hätte mich Mrs. Sylvester gegenüber unverschämt benommen. Folgen Sie ihr also bitte. Wenn sie in ihr Büro oder zur Sternenkönigin geht, geben Sie mir sofort ein Zeichen. Wohin sie auch geht, rufen Sie mich in fünf Minuten an. Sie ist schon unterwegs, also beeilen Sie sich!«
Sparta brachte ihr Videoschirmbild wieder zum Stillstand. Farnsworth und Pavlakis befanden sich immer noch in dem Raum, obwohl Pavlakis bereits vorsichtig einen Fuß in der Tür hatte und Farnsworth dreist auf den Videoschirm zukam.
»Sehr merkwürdig«, sagte Farnsworth zu dem gigantischen Bildschirm über seinem Kopf. »Sie legen Ihre Beweismittel bloß, ohne jemanden anzuklagen.«
»Wir befinden uns auf einer Raumstation, Mr. Farnsworth. Hier ist man isolierter als in einer Stadt in Kansas.«
»Und wenn der Schurke gar nicht unter uns weilt?«
»Dann schadet es auch nichts«, sagte sie.
Der Mann war leicht zu durchschauen, aber ziemlich dreist – er stellte sich einfach hin und sagte ihr praktisch ins Gesicht, daß er wußte, was sie über seine Vergangenheit wußte, und daß sie einen Fehler machte, wenn sie ihn verdächtigte. »Haben Sie etwa erwartet, Ihre Enthüllungen könnten länger als ein paar Minuten geheim bleiben? Selbst vor der Erde?«
»Möchten Sie sich zur Sache äußern, Mr. Farnsworth?«
Farnsworth deutete mit dem Daumen auf Pavlakis, der immer noch im Hintergrund herumstand und sich gegen den hell erleuchteten Korridor abhob. »Die Familie von diesem Kerl da hat schon seit Generationen jede Versicherung betrogen. Man hat es ihnen nur nie nachweisen können. Wenn er nicht unser Mann ist, wird er Ihnen zumindest sagen können, wer sonst in Frage kommt.«
Er war ziemlich anmaßend und unverschämt, wenn er wohl auch, zum dem Entschluß war sie bereits gekommen, in diesem Fall unschuldig war. »Was würden Sie sagen, wenn es Sylvester war?« fragte Sparta. Gut. Das hat ihm einen kleinen Dämpfer gegeben –
Er nahm es ernst. »Aus Eifersucht, meinen Sie?« – so als hätte er nie daran gedacht. »Dieser Darlington kauft das Buch, auf das sie so scharf war, und sie sorgt dafür, daß er nie mehr … und so weiter?«
»Und so weiter.«
»Die Theorie ist mir neu …«, murmelte Farnsworth.
»Es handelt sich nicht um eine Theorie, Farnsworth.« Ihr Gesicht beugte sich in dreifacher Lebensgröße zu ihm herunter.
»Keine Theorie?«
»Keineswegs.«
»Dann ist jetzt wohl genug geredet worden. Bitte entschuldigen Sie …« Er hatte es plötzlich eilig, seine Arbeitgeber zu benachrichtigen. Er bewegte sich ungeschickt auf die Tür zu.
Der Kommfunk in ihrem rechten Ohr schaltete sich ein. »Sprechen Sie.«
»Hier ist Proboda. Mrs. Sylvester ist sofort ins Hauptquartier der Ishtar-Minengesellschaft gegangen. Ich
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