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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Untertöne, die man von einem Polizeiinspektor kaum erwarten konnte. »Es gibt keine unbemannten interplanetarischen Frachter, Inspektor, das haben wir der Raumkontrollbehörde zu verdanken und einer langen Liste anderer Lobbyisten, man kann sich schon denken, welche Gruppen daran ein besonderes Interesse haben. Ich möchte meine Zeit nicht mit hypothetischen Fragen vergeuden.«
    »Wo haben Sie Ihre letzten drei Wochen Ferien auf der Erde verbracht, Mrs. Sylvester?«
    Das war eindeutig keine hypothetische Frage – und es kostete Sylvester alle Mühe, ihre Überraschung zu verbergen. »Ich habe Urlaub in Südfrankreich gemacht.«
    »Sie haben auf der Isle du Levant eine Villa gemietet, in der Ms. Nancybeth Mokora, abgesehen vom ersten und letzen Tag sowie zwei Gelegenheiten, an denen Sie sie besucht haben, alleine blieb. Wo waren Sie die übrige Zeit?«
    Sylvester sah Proboda an, aber der wich ihrem Blick aus. Nach seinem eher flüchtigen Verhör zuvor war sie auf derart detaillierte Fragen nicht vorbereitet. »Ich … ich hatte einige private Dinge zu erledigen.«
    »In den Vereinigten Staaten? In England?«
    Sondra Sylvester sagte nichts. Es kostete sie sichtlich Mühe, ihr Gesicht unter Kontrolle zu halten.
    »Vielen Dank, Mrs. Sylvester«, sagte Sparta kühl. »Dort links durch die Tür, bitte.« Sie bemerkte, daß Proboda ein klein wenig zu lange brauchte, um die versteckte Tür zu öffnen und so den Überraschungseffekt etwas zu mildern. »Wir müssen Sie leider noch ein wenig länger aufhalten. Aber höchstens fünf oder sechs Minuten.«
    Sylvester verzog keine Miene, als sie durch die Tür ging, aber ihre Besorgnis konnte sie nicht länger verhehlen.
    Eilig bat Proboda den nächsten Passagier in den Raum. »Mr. Blake Redfield aus London. Er repräsentiert Mr. Vincent Darlington vom Museum auf Port Hesperus.«
    Im selben Augenblick, als Proboda die Tür zum Korridor öffnete, huschten Spartas Finger vor die Linse des Aufnahmegerätes, so daß Redfield sie nur noch undeutlich auf dem Videoschirm erkennen konnte. Als er den kleinen Raum betrat, wirkte er wach und entspannt. Er sah gut aus in seinem teuren englischen Anzug, war aber der typischen Versuchung junger Männer erlegen, es mit dem Schnitt seines Kragens und der Länge seinen kastanienbraunen Haare ein wenig zu übertreiben.
    »Inspektor Proboda von der Raumkontrollbehörde«, sagte Proboda mit einem Nicken Richtung Videoschirm. Er bemerkte nicht, daß das Bild etwas unscharf geworden war. Blake wandte sich dem Bildschirm mit dem reservierten, erwartungsvollen Lächeln zu, das den gesellschaftlich gewandten Menschen kennzeichnet. Falls er sie erkannte, ließ er sich nichts anmerken, aber sie wußte, daß er dieses Spiel ebensogut beherrschte wie sie. Wenn er einen Grund hatte, etwas zu verbergen, dann konnte er das jedenfalls besser als die anderen.
    Sie betrachtete ihn aufmerksam, wenn auch ihr Macrozoomauge durch die begrenzte Auflösung des Videoschirms stark beeinträchtigt wurde und sie von seiner chemischen Präsenz überhaupt nichts spürte. Sie hatte ihn seit zwei Jahren nicht gesehen; er sah nicht eigentlich älter aus, eher viel selbstsicherer. Er hielt sich mit irgend etwas zurück, etwas, das sie an ihm nicht kannte. Das einzige Geräusch, das von ihm ausging, als er schwerelos in dem schalltoten Raum schwebte, war sein ruhiger Atem. Er wartete, daß sie etwas sagte.
    Hätte jemand ihren Stimmabdruck aufgezeichnet, als sie dann endlich sprach, wäre schon seine Flachheit verdächtig gewesen. »Mr. Redfield, Sie sind beim Ankauf der Sieben Säulen der Weisheit als Mr. Darlingtons Agent aufgetreten?«
    »Das ist richtig.« Im Gegensatz dazu war seine Stimme warm und lebhaft. Ihr Abdruck hätte ergeben: Wenn Sie nichts verraten, ich tue es ganz bestimmt nicht.
    »Was ist der Zweck Ihrer Reise?«
    »Ich bin hier, um darauf zu achten, daß das berühmte Buch, von dem Sie gerade sprachen, sicher bei Mr. Darlington ankommt.«
    Sparta wartete. Die Antwort schien unlogisch und provokativ, das konnte sie nicht ohne weiteres durchgehen lassen. »Wenn Sie vorhatten, den Transport persönlich zu überwachen, warum haben Sie es dann an Bord der Sternenkönigin verfrachtet? Warum haben Sie es nicht bei sich behalten?«
    Redfield grinste. »Vielleicht habe ich das.«
    Er wußte, daß sie wußte, daß das nicht stimmte. »Ich habe mich vergewissert, daß sich das Buch an Bord der Sternenkönigin befindet, Mr. Redfield.«
    »Das ist beruhigend. Kann ich es

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