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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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auch sehen?«
    Spartas Herz klopfte laut und schnell. Weit unterhalb der Ebene all dessen, was sie sich schnell ins Bewußtsein rufen konnte, merkte sie, daß etwas Unerwartetes geschah. Augenblicklich entschied sie, Mr. Blake Redfield nicht noch mehr Informationen zu geben, als er ohnehin schon hatte. »Bald, Mr. Redfield. Dort rechts durch die Tür, bitte. Tut mir leid, daß ich Sie habe warten lassen.«
    Als er ging, konnte sie sehen, daß er breit grinste. Das war wohl auch beabsichtigt. Sie sagte ungeduldig: »Gut, Viktor, das war unser letztes Schäfchen.«
    »Unser letztes was?«
    »Die Ziegen sind im Stall. Dann wollen wir mal.«
     
    Der winzige Raum, in dem sich Farnsworth, Pavlakis und Sylvester wiederfanden, nachdem sie eine Biegung in der Stahlröhre hinter sich gelassen hatten, war wiederum ein Würfel, diesmal aus blankem Stahl und so nichtssagend wie die Arrestzelle auf einem U-Boot. Die Zelle hatte keinen erkennbaren Ausgang; den Rückweg hatte eine Schiebetür versperrt. Der leere Videoschirm über ihren Köpfen füllte die gesamte Decke aus.
    Die mürrische Unterhaltung der drei Insassen drohte gerade in böse Streiterei auszuarten, als es auf dem dunklen Videoschirm plötzlich hell wurde. Auf dem Bildschirm entstand eine Nahaufnahme von Inspektor Ellen Troy in dreifacher Lebensgröße.
    »Ich habe Ihnen versprochen, es wird nicht lange dauern, und so wird es auch sein«, verkündete das ikonenhafte Gesicht. Spartas Bild wurde durch eine scharfe Einstellung auf eine nach außen gebogenen Metallplatte ersetzt. »Diese Rumpfplatte von dem Versorgungsdeck der Sternenkönigin mit der Bezeichnung L-43 hat ein Loch.« Der Zoom holte rasch die rechte obere Ecke heran, wo sich das saubere schwarze Loch befand.
    Auf dem Bildschirm erschien eine andere Ansicht der Platte, diesmal von der geschwärzten, konkaven Innenseite. »Das Absplittern an der Innenseite der Palette ist charakteristisch für den Einschlag eines Projektils mit hoher Geschwindigkeit, wie zum Beispiel eines Meteoriten.« Wieder wechselte das Bild, es war nähergerückt und zeigte einen Krater im Stahl, der so groß war wie der Ätna. »Hartgewordener Plastikschaum hat das Loch dann luftdicht verschlossen.« Ein neues Bild zeigte einen glänzenden, klebrigen Klumpen gelben Plastiks, der über der Stelle der Platte lag, wo man zuvor den Krater hatte sehen können – ein Blick auf das Loch vor dem Abnehmen der Plastikschutzschicht.
    Spartas pedantische, fast schon einschüchternde Stimme begleitete den weiteren Bildvortrag. »Der entscheidende Schaden wurde der Sternenkönigin durch eine Explosion der beiden Sauerstofftanks und eines Treibstoffbehälters zugefügt«, sagte sie, als ein Bild des schwarzen Chaos innerhalb des Steuerdecks auf dem Bildschirm erschien.
    Sie ließ ihnen einen Augenblick Zeit, um das Bild der Zerstörung betrachten zu können, dann sagte sie: »Allerdings wurden weder das Loch in der Rumpfplatte noch die innere Explosion von einem Meteoriten verursacht.«
    Wenn ihre drei Zuhörer von dieser Neuigkeit überrascht wurde, ließ er sie es sich allenfalls durch ein noch tieferes Schweigen anmerken.
    Dann erschien eine weitere Nahaufnahme, diesmal ein Micrograph. »Das Schmelzmuster um das Loch weist große, unregelmäßige Kristalle auf, die auf einen langsamen Schmelz- und Abkühlungsprozeß hindeuten – es sind keineswegs die feinen, gleichmäßigen Kristalle, die bei einer plötzlichen Kraftentladung entstehen. Wahrscheinlich wurde dieses Loch mit einem Plasmabrenner erzeugt.« Ein weiterer Micrograph wurde sichtbar. »Hier können Sie sehen, daß es tatsächlich zwei getrennte Schichten in dem Pfropfen aus verhärtetem Plastik gibt – die erste ist sehr dünn und weist keine Turbulenzmuster auf, wie man sie bei einem Entweichen der Luft mit Überschallgeschwindigkeit erwarten kann – die glatten Absplitterungen können Sie hier deutlich sehen.« Diesmal erschien ein Computerdiagramm. »Diese Spektrographie beweist, daß diese Plastikschicht bereits vor über zwei Monaten katalysiert ist. Mit anderen Worten, das Loch befand sich bereits in der Platte und war mit Plastik versiegelt worden, bevor die Sternenkönigin die Erde verlassen hatte. Beachten Sie bitte, daß dieselbe dünne Plastikschicht in der Mitte durchschlagen und nach außen gedrückt wurde. Die Explosion fand im Innern des Schiffes statt – sie hat das Loch geöffnet und das Entweichen der Luft ermöglicht –, bevor es dann wieder schnell von den

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