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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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barsten und flüssiges Lithium versprühten, dann krachte die Glocke in das immer noch klaffende Maul des Shuttles. Die Türen schlossen sich bereits und schlugen vollends mit einem Knall zu, als explosionsartig Dampf aus dem Hangar entwich – ein Nebenprodukt der aus den Tanks des Shuttles strömenden Kühlflüssigkeit, die auf die heiße, trockene Atmosphäre stieß.
    Nachdem sich die Hangartore selbsttätig versiegelt hatten, strömte das Shuttle noch eine halbe Minute lang Dampf unter hohem Druck aus. Sparta beobachtete das Geschehen mit den Sinnen, die ihr noch blieben. Sehen konnte sie nicht viel, und Radar prallte von der gekrümmten Metallhaut des stumpfen Kegels ab. Sie hatte zwar Funkkontakt mit dem Shuttle, nicht jedoch mit den Männern in der Glocke. Ihre einzige brauchbare Informationsquelle war das Sonarsystem, daher lauschte sie aufmerksam dem Klopfen und Zischen, dem Pfeifen und Pumpen, um sich zu vergewissern, daß keines der lebenswichtigen Systeme des Shuttles zerstört worden war und die Männer in der Glocke lebten, bei Bewußtsein waren und in der Lage, sich aus ihrer eingeklemmten Lage alleine zu befreien …
    Endlich vernahm sie das unverwechselbare Geräusch, als die Druckluke der Glocke geöffnet wurde.
    »Shuttle, hier spricht Rover Zwei. Bitte schalten Sie mich auf Kommfunk.«
    »Erledigt«, gab die Roboterstimme des Shuttles zurück.
    »Yoshi, hören Sie mich?«
    »Mr. Yoshimitsu ist vorübergehend indisponiert«, antwortete eine mürrische Stimme, die man sofort an ihrem britischen Akzent erkannte. Professor Forster hatte immer noch alles sicher im Griff – zumindest sieh selbst, wenn schon nicht die Ereignisse. »Es interessiert Sie vielleicht zu erfahren, daß wir alle ohne größere Verletzungen überlebt haben.«
    »Das freut mich, Professor. Würden Sie jetzt bitte so freundlich sein und den Hangar verlassen, damit ich an Bord kommen kann – bevor mich das nächste Erdbeben erledigt?«
    »Ich werde mich darum kümmern.«
     
    Als sich die Luke ihres Rovers nach dem Druckausgleich in dem dampfenden Dock des Shuttles öffnete, blickte Sparta in das freundlich-traurige Gesicht von Albers Merck. »Alles in Ordnung?«
    »Es geht mir gut, danke«, sagte sie und hievte sich mit seiner Unterstützung aus dem engen Schacht der Luke. Als sie neben ihm auf dem schmalen Steg stand, betrachtete sie sein trauriges Gesicht, das getrocknete Blut in seinem Haar und den blauen Fleck auf dem einen Wangenknochen. »Sind Sie noch woanders verletzt?«
    »Als hier?« Er fuhr sich mit seinen langen Fingern über Haare und Wange. »Prellungen an einigen Rippen, aber ich glaube, gebrochen ist nichts. Mr. Yoshimitsu hat am meisten abbekommen. Er hat sich das Handgelenk schlimm verstaucht. Ich fürchte, ich habe ihn getreten, vielleicht bin ich auch nur auf ihn gefallen.«
    Sparta sah sich im Hangar um. An einem der Beine des Hebekrans lag die verglühte und zerbeulte Druckglocke von Rover Eins. Rover Zwei hing schief aus seinen vier verbogenen Beinen, sein Reaktor war bereits heruntergefahren worden. Pumpen saugten Pfützen der Notkühlflüssigkeit zurück in die Tanks.
    »Ein ziemliches Chaos. Schade, daß wir nichts von unserem Fund retten konnten.«
    »Jedenfalls keine Gegenstände, das ist wirklich sehr schade«, sagte Merck. »Aber wir haben chemische Analysen und holographische Aufzeichnungen im Bordcomputer gespeichert. Damit werden wir eine Weile beschäftigt sein.«
    »Könnten Sie mir dabei helfen, die Maschinen festzuzurren? Ich fühle mich erst sicherer, wenn wir wieder in der Umlaufbahn sind.«
    Wenige Minuten später kletterten sie auf das behelfsmäßige Steuerdeck des Shuttles. Yoshimitsu lag auf seiner Beschleunigungsliege. Er hatte den Arm in einer Schlinge. Forster beugte sich über den verletzten Piloten und band den Arm gekonnt auf dessen Brust fest.
    »Alles in Ordnung, Yoshi?«
    »Ein bißchen verbeult«, sagte er grinsend. Seine langen schwarzen Haare hingen ihm über die dunklen Augen. »Ich habe mich immer über die Geschichten amüsiert, die man sich über Ihr sprichwörtliches Glück erzählt, Ellen. Jetzt weiß ich es besser.«
    Forster richtete sich auf und betrachtete sie. »Inspektor Troy scheint mir nicht zu den Menschen zu gehören, die sich ausschließlich auf ihr Glück verlassen.«
    »Nur wenn es nicht mehr anders geht«, antwortete Sparta. »Eigentlich haben wir alle viel Glück gehabt.«
    »Warum hat man Sie anstelle eines regulären Piloten geschickt?« fragte

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