Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
ihn zu retten?
    Er duckte sich und steckte den Kopf durch die Tür.
    Eine Salve von Gummigeschossen aus einer schallgedämpften Waffe knallte hart genug gegen Boden und Türpfosten, um das Holz einzudellen. Er rollte zurück in Ellens Zimmer und kramte in seinen Taschen.
    »Kommen Sie heraus, Mr. Redfield. Wir tun Ihnen nichts.«
    Blake antwortete nicht, sondern warf ein kleines Paket in den Flur.
    Diesmal folgten Blitz und Knall augenblicklich. Gleichzeitig sprang er durch die Tür. Auf keinen Fall wollte er sich im Zimmer in die Enge treiben lassen.
    Er rollte über den brennenden Teppich und setzte geduckt über das Treppengeländer, ohne auf die brennenden Stoffreste am Rücken seiner Jacke zu achten. Er landete ein halbes Stockwerk tiefer auf einem Treppenabsatz, und rollte die Treppe weiter nach unten, wodurch er die brennenden Fetzen loswurde.
    Im Korridor sprang er auf die Beine. Ihm schwindelte, aber er war unverletzt.
    Niemand verfolgte ihn. Das sollte ihnen eine Lehre sein, ihn so von oben herab zu behandeln. Mr. Redfield, daß ich nicht lache.
    Ihm kam eine Idee. Vielleicht stand der Snark noch immer draußen auf dem Rasen. Vielleicht waren sie alle im Innern des Hauses, um ihn und Ellen zu verfolgen.
    Vielleicht konnte er ihnen zeigen, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatten.
    Er rannte durch den Gang und verschaffte sich mit einem Fußtritt Zugang zu einem Eckzimmer, einer Speisekammer des Landhauses. Er wußte, daß ihn die Kameras überall verfolgen konnten, also machte er sich gar nicht erst die Mühe, sich zu verstecken. Er schlug mit seiner Faust in das Gesicht eines Ritters in strahlender Rüstung, und dann mit dieser Panzerung so lange auf ein Bleiglasfenster ein, bis das Loch groß genug war, um hindurchzuklettern. Von dieser Höhe aus konnte er einen Sprung riskieren. Er zog die Knie an und ließ sich von dem steinernen Fensterbrett fallen.
    Er landete auf dem Rasen und rollte sich ab. Er hatte seinen Fünf-Meter-Sprung gut überstanden. Der Snark stand immer noch mit flüsternden Rotoren auf dem Rasen, nur zwanzig Meter entfernt. Sobald er diese Maschine unter seiner Kontrolle hatte, konnte er eine ganze Armee aufhalten. Dann mußte er noch Ellen finden, und schon wären sie auf und davon …
    Er rannte los, ohne auf seine Deckung zu achten. Sie würden ihn nicht erschießen. Dazu hätten sie bereits Gelegenheit gehabt. Sollte jetzt tatsächlich jemand in der offenen Tür des Helikopters auftauchen, konnte Blake sich immer noch überlegen, was zu tun war.
    Er lief unter den Rotorblättern hindurch.
    Ein helles Gesicht tauchte im dunklen Türrahmen auf. Es war Ellen. Sie winkte ihm hektisch zu.
    Sein Herz tat einen Sprung. »Du hast es geschafft!«
    Er griff nach ihrer Hand, als er den Fuß auf die Kufe der Maschine setzte und spürte ihren vertrauten, festen Händedruck durch das Klebeband hindurch. Sie zog ihn in die Türöffnung.
    Dann drehte sie sich zur Seite, so daß er stolperte und das Gleichgewicht verlor. Bevor er wußte, was geschehen war, lag er bereits auf dem Metallboden. Ein Mann beugte sich aus der Dunkelheit vor. Blake versuchte sich aufzurichten, aber in der anderen Hand hielt Ellen plötzlich eine Injektionspistole und spritzte ihm die lähmende Ladung in die Schädelbasis.
    »Ellen …« setzte er an, brachte aber keine weiteren Worte hervor. Sein Blickfeld reduzierte sich auf ihr Gesicht, dann auf die Bewegung ihrer Lippen.
    Ihr Gesichtsausdruck zeigte keinerlei Mitgefühl, keine Liebe, nur ein eingefrorenes Lächeln. »Du fängst allmählich an zu stören, Blake. Wir sollten uns eine Weile nicht sehen.«
    Der Mann kam hinter ihr hervor, riß Blake hoch, wuchtete ihn auf einen Sitz und zurrte ihn dort fest. Blake spürte nichts mehr außer der Kälte in seinen Fingern und Zehen. Er konnte nicht verhindern, daß die geschickten Hände des Mannes seine Taschen durchsuchten und alles fanden, was er dort versteckt hatte.
    Das letzte, was er von Ellen sah, war ihre Schattengestalt, die aus der Türöffnung des Helikopters sprang.

5
    An Orten, wo ein Tag ungefähr 24 Stunden lang war, stand Sparta gewöhnlich eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang auf. An anderen Orten hatte sie Schwierigkeiten, überhaupt zu schlafen.
    Blake schaffte es hin und wieder, den halben Vormittag zu verschlafen, worum ihn Sparta beneidete, auch wenn sie es nicht verstand. Aber mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt und machte sich keine Gedanken, als er nicht am Frühstückstisch

Weitere Kostenlose Bücher