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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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spezielle Schule für gewöhnliche Kinder, denen man beibrachte, etwas Außergewöhnliches zu werden. Man nannte es das Projekt SPARTA – was soviel bedeutete wie Spezielles Trainingsprogramm zur Förderung besonderer Begabungen –, und es waren Lindas beziehungsweise Ellens Eltern, die es ins Leben gerufen hatten. Sie wollten beweisen, daß jeder Mensch multiple Intelligenz besaß und daß sie durch Stimulierung und gezieltes Vorgehen zu einem hohen Grad entwickelt werden konnte. SPARTA bekämpfte vehement das Vorurteil, Intelligenz sei eine Einheit, die außerdem noch unveränderbar sein sollte.
    Nicht alle Kinder des SPARTA-Projekts waren auf allen Gebieten gleichermaßen begabt, dennoch blühte jedes Kind auf. Sie wurden fähige Athleten, Musiker, Mathematiker, Logiker, Schriftsteller, Künstler oder Menschen des gesellschaftlichen und politischen Lebens. Jedem gelang auf einem oder mehreren dieser Gebiete Außergewöhnliches.
    Für Blake und Linda war es einfach nur eine Schule gewesen, die sie zusammen besuchten, und sie waren nicht mehr als Schulkameraden. Später hätten sie sich aufgrund dieser Vorgeschichte eigentlich wie Geschwister zueinander verhalten müssen.
    Bei ihnen lag der Fall anders. Sie hatten es erst allmählich bemerkt – oder es nur widerwillig zugegeben – aber sie waren ineinander verliebt. Und das war, spätestens als Sex ins Spiel kam, durchaus körperlich zu verstehen.
    Ihm wurde klar, daß es für diese körperliche Liebe im Leben keinerlei Ersatz gab. Weder Intelligenz, sexuelle Erfindungsgabe, freundschaftliche Gefühle noch guter Wille konnten einen Menschen auf diese Ebene bringen, auf der alles gut zu sein schien, und alles Gute möglich.
    Mit diesem Gefühl lag er dort zwischen den frischen Baumwollaken, lächelte die Sterne an, die man durch das schmale Fenster erkennen konnte, und dachte dabei an Linda … oder Ellen. Er bekräftigte seinen Entschluß, sie hier herauszuholen, und merkte gar nicht, wie seine Tagträume in Träume der Nacht übergingen.
     
    Eine Stunde später, als das Haus dunkel war, als ihr Körper reglos dalag und ihr Bewußtsein tief in traumlosen Tiefen versunken war, öffnete sich leise die Tür zu Spartas Zimmer.
    Der Commander trat herein und richtete seine winzige, helle Taschenlampe in alle Ecken, bis er ein Zeichen gab. Ein Techniker trat durch die Tür und drückte Sparta eine Injektionspistole auf die Haut, während der Commander den Lichtstrahl ruhig auf Spartas Hals richtete. Sie gab kein Zeichen eines Protests von sich, nicht einmal, daß sie bemerkte, wie die Droge in ihre Blutbahn eindrang.
    Wenig später begannen ihre Alpträume von neuem.

4
    Der Mond ritt als fette Sichel über die kalten, wogenden Meere der Oktoberwolken. Irgend etwas jagte den Mond. Blake hörte es kommen, lange bevor er es sah. Es war ein schwarzes Etwas mit Flügeln, die die Nacht peitschten …
    Das hier war kein Traum. Blake öffnete ein Auge und sah einen schwarzen Schatten, der geräuschlos vom Himmel herabkam und an seinem Fenster vorbeisegelte.
    Er riß die Decke zur Seite, rollte aus dem Bett und drückte sich flach auf den Boden. Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte. Der Lichteinfall des Mondes deutete darauf hin, daß es bereits nach Mitternacht war. Aber er wußte, was das dort draußen war.
    Es war ein Snark, ein Kampfhelikopter, dessen Rotorblätter und Turbinen zu einem Flüstern gedrosselt waren. Er setzte gerade sanft auf dem weiten Rasen unten vor dem Fenster auf.
    War es einer von uns oder einer von ihnen? Wer waren sie überhaupt? Und wer waren wir?
    Auf wessen Seite stand Blake eigentlich? Er rollte sich über dem mondlichtgesprenkelten Teppich zum Wandschrank hinüber und ging dort in Deckung. Drinnen streifte er sich schnell dunkle Hosen und einen schwarzen Wollpullover über, schlüpfte in schwarze Sportschuhe und zog sich eine Windjacke aus dunklem Leinen und mit vielen Taschen über.
    Als man Blake nach der Flucht vom Mars in sein Zimmer geführt hatte, waren alle seine Sachen bereits gereinigt, gebügelt, aufgehängt und in Schubladen verstaut worden. Sehr aufmerksam von den Truppen. Nur seine Spielzeuge hatten gefehlt, sein Werkzeug für Drahtarbeiten, verschiedene elektronische Bauteile und die Stücke Plastiksprengstoff.
    Er konnte es ihnen nicht verübeln, das Zeug war gefährlich. Aber er hatte in den Tagen seit seiner Ankunft bereits das meiste davon ersetzt. Es war erstaunlich, wie viele lebensgefährliche und zerstörerische

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