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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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schien Ewigkeiten zu dauern, bis sie die Medusa erreicht hatten, die sich ungerührt mit noch langsamerem Tempo bewegte. Trotz ihrer riesigen Größe wirkten die Mantas winzig neben dem Ungeheuer. Als sie auf ihrem Rücken niedergingen, sah es aus, als landeten Vögel auf einem Wal.
    War die Medusa in der Lage, sich zu verteidigen? Falcon konnte sich nicht vorstellen, daß die Mantas in Gefahr geraten konnten, solange sie den riesigen, plumpen Tentakeln fernblieben. Vielleicht hatte die Medusa sie nicht einmal bemerkt. Möglicherweise waren sie unbedeutende Parasiten, die geduldet wurden wie Flöhe von einem Hund.
    Doch jetzt war deutlich zu erkennen, daß die Medusa in Bedrängnis geriet.
    Mit quälender Langsamkeit begann sie zur Seite zu kippen, wie ein kenterndes Schiff. Nach zehn Minuten war sie um 45 Grad gekippt und verlor rasch an Höhe.
    Falcon konnte nicht anders, das attackierte Monster tat ihm leid. Der Anblick weckte außerdem böse Erinnerungen an die letzten Augenblick der Queen.
    »Sparen Sie sich Ihr Mitleid«, kam Brenners tonlose Stimme über die Komverbindung, als hätte der Exobiologe seine Gedanken gelesen. »Nur Raubtiere sind in der Lage, eine hohe Intelligenz zu entwickeln, und nicht dieses dahintreibende Weidevieh – egal ob es auf dem Land, im Wasser oder in der Luft lebt. Diese Biester, die Sie Mantas nennen, stehen uns näher als dieser monströse Gasbeutel.«
    Falcon wartete, bis der Wissenschaftler fertig war und wollte widersprechen, sagte aber doch nichts. Wer konnte schließlich Sympathien aufbringen für ein Geschöpf, das hunderttausendmal größer war als ein Wal? Außerdem wollte er Brenner nicht unnötig reizen, der kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen schien. Seine Bemerkungen waren zunehmend emotional gefärbt.
    Der Anblick der Medusa riß Falcon aus seinen Überlegungen über Brenners Seelenzustand. Ihre Taktik schien Wirkung zu zeigen. Die langsame Rolle hatte die Mantas irritiert. Wie Geier, die man inmitten einer Mahlzeit aufgescheucht hatte, erhoben sie sich mit schweren Flügeln von ihrem Rücken. Entweder konnten sie sich nur in der Waagerechten orientieren, oder etwas anderes hatte sie gestört, das Falcon entgangen war.
    Sie waren noch nicht weit geflogen und schwebten immer noch wenige Meter über dem kenternden Ungeheuer, als plötzlich ein blendend heller Blitz aufzuckte.
    Zur gleichen Zeit gab es eine krachende statische Entladung im Funk. In Nahaufnahmen beobachtete Falcon, wie sich einer der Mantas langsam überschlug, senkrecht nach unten stürzte und dabei eine schwarze Rauchfahne hinter sich herzog. Die Ähnlichkeit zu einem abstürzenden Jagdflugzeug war verblüffend.
    Die übrigen Mantas tauchten im Verband weg und gewannen durch den Höhenverlust zunehmend an Geschwindigkeit. Minuten später waren sie wieder in der Wolkenwand verschwunden.
    Die Medusa rollte in die Horizontale zurück und schwebte schon bald ohne Schlagseite dahin, als wäre nichts geschehen.
    »Phantastisch!« hauchte Brenner mit erregter Stimme, nachdem einen Augenblick lang verblüfftes Schweigen geherrscht hatte. »Eine elektrische Abwehr, wie bei Zitteraalen und Rochen. Mindestens eine Million Volt!« Er wartete einen Augenblick, dann sprach er in sicherem Ton weiter. »Reden Sie, Falcon. Haben Sie irgendwelche Organe entdeckt, die die Entladung hervorgerufen haben könnten? Etwas, das einer Elektrode ähnelt?«
    »Nein«, sagte Falcon. Er stellte die Auflösung neu ein. »Doch, hier ist etwas Seltsames. Sehen Sie diese Anordnung? Lassen Sie es noch einmal laufen – eben war es noch nicht da.«
    An der Seite der Medusa war ein breiter Streifen entstanden, der ein gleichmäßiges Schachbrettmuster bildete. Die exakte Geometrie war verblüffend. Jedes Quadrat war wieder in ein völlig gleichmäßiges Netz aus senkrechten und waagerechten Linien unterteilt.
    »Sie haben recht«, sagte Brenner mit einem Hauch Ehrfurcht in der Stimme. »Das ist neu. Was halten Sie davon?«
    Buranaphorn ließ Falcon keine Zeit für eine Antwort. »Eine Langwellen-Antenne, oder was meinen Sie, Howard?« Er lachte. »Das würde jeder Ingenieur auf den ersten Blick erkennen, vorausgesetzt, er hat keinen Ruf als Biologe zu verlieren.«
    »Deshalb wirft sie so ein massives Echo zurück«, sagte Falcon.
    »Das kann sein, aber wieso ausgerechnet jetzt?« wollte Brenner wissen. »Warum ist es gerade jetzt aufgetreten?«
    »Vielleicht als Folge der Entladung«, sagte Buranaphorn.
    »Möglich«, sagte Falcon. Er

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