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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Treppenhaustür auf und betrat den Flur. Die Tür von Apartment 318 besaß drei Schlösser. Kein Zweifel, das war die Wohnung des Scharfschützen.
    Zwei Minuten später hatte er die Schlösser geknackt und trat ein. Es machte den Eindruck, als sei der Kerl gerade erst eingezogen, als hätte er hier noch gar nicht richtig gewohnt. Nur die nötigsten Möbel, nur wenige Fotos, keine wirklich persönlichen Dinge, die etwas über seine Persönlichkeit aussagten. Victor fühlte sich an sein eigenes Heim erinnert. Kein besonders ermutigender Vergleich.
    Das Apartment bestand aus zwei Zimmern, Küche und Bad. Ein Zimmer war mit mehreren Hanteln und einem Heimtrainer zum Fitnessraum umgewandelt worden. Ein großer Fernseher stand ebenfalls darin, und zwar so, dass man ihn beim Radfahren genau im Blick hatte.
    Das Schlafzimmer war genauso leer wie der Rest der Wohnung. Nur ein fein säuberlich gemachtes Bett, ein Schrank, eine Kommode und noch ein TVC-Gerät, damit der Scharfschütze vom Bett aus fernsehen konnte. An einer Wand lehnte ein Stapel mit Filmen, an einer anderen einer mit Videospielen. Bestandteile eines traurigen und einsamen Lebens. Die Küche war modern und sauber, wie direkt aus dem Prospekt. Auf einer Arbeitsplatte stand ein alter Fernseher.
    Victor durchsuchte jedes Zimmer, jede Schublade, jeden Schrank. Er fand nichts. Keinen Hinweis darauf, wer der Scharfschütze war. Er war schlau gewesen. Nicht die kleinste Andeutung, dass er mit der Ermordung von Menschen sein Geld verdient hatte.

    Victor holte sich in der Küche ein Glas Wasser. Er war müde, ausgelaugt und schaltete den Fernseher ein. Ein bisschen Ablenkung war jetzt genau das Richtige. Nichts rührte sich. Da fiel ihm auf, dass der Fernseher eine alte Kiste war, tragbar, aber dennoch ziemlich voluminös. Irgendwie passte er nicht so recht zu den ganzen anderen, modernen Geräten. Er drückte noch einmal auf die Einschalttaste. Wieder nichts. Die Standby-Leuchte glühte rot.
    Drei Fernseher für eine Person in einer kleinen Wohnung, das war ziemlich viel, und ein veraltetes Gerät in der Küche, wo alles andere nagelneu war … Irgendetwas stimmte da nicht. Victor ließ die Fingerspitzen über den Gehäuserand gleiten. In den Vertiefungen der hinteren Plastikabdeckung fand er die Schrauben. Die Schlitze hatten scharfe Kanten. Erst vor Kurzem aufgeschraubt.
    Victor suchte in den Schubladen nach einem Schraubenzieher. Er zog den Stecker des Geräts ab und drehte es um, damit er die Schrauben sehen konnte. Sie waren zerkratzt und voller Schrammen. Eine Minute später hatte er sie aufgeschraubt und das Gehäuse abgenommen. Jetzt war ihm klar, wieso das Gerät sich nicht eingeschaltet hatte. Es war leer. Ein Versteck. Darin lagen eine Browning-Pistole, neun Millimeter, eine .22-Luger, ein separater Schalldämpfer für die Luger, ein paar Ersatzmagazine für beide, eine Auswahl an Messern und zwei Schachteln mit Munition. Nur ein Waffenlager, sonst nichts.
    Er hatte eigentlich auf sehr viel mehr gehofft, einen kleinen Hinweis vielleicht auf denjenigen, der das Killer-Team engagiert hatte. Das Ganze war reine Zeitverschwendung gewesen. Vermutlich hatte er sich mit dieser Aktion sogar verwundbar gemacht, ohne seinen Feinden ein einziges Stück näher gekommen zu sein. Er widerstand der Versuchung, den Fernseher einfach zu Boden zu schleudern, und holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen. Dann schraubte er die Abdeckung wieder an und stellte die Fernseher-Attrappe genau so hin, wie er sie vorgefunden
hatte. Anschließend spülte er das Glas aus, trocknete es ab und stellte es wieder an seinen alten Platz im Regal. Danach ließ er den Blick noch einmal gründlich durch das ganze Apartment schweifen, um sich zu versichern, dass er wirklich nichts übersehen hatte. Hatte er nicht.
    Er machte sich auf den Weg ins Stadtzentrum. Angesichts dieser spärlichen Ausbeute gab es für ihn in München nichts mehr zu tun. Aber er hatte ja immer noch den USB-Stick. Und diejenigen, die ihn in die Finger kriegen wollten, waren immer noch irgendwo da draußen unterwegs, für ihn unsichtbar. Wie lange konnte er sich noch vor ihren Blicken verstecken? Er musste sich eine neue Strategie zurechtlegen. Aber für den Augenblick zählte vor allem eines: Er musste untertauchen, seine Gedanken sammeln, um seinen nächsten Schritt vorzubereiten, musste ausruhen, wo er sich voll und ganz in Sicherheit wusste. Und dafür gab es nur einen einzigen Ort. In der Nähe des Dorfes Saint

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