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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Kiste voller Elektronik zugebracht. Das Atmen war praktisch lebensgefährlich.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Kennard.
    Der Mann, der Ozols’ Mörder sein musste, trat aus dem Fahrstuhl und setzte sich in einen Sessel in einer Ecke der Lobby. Ärgerlicherweise hielt er seinen Kopf immer irgendwie schief oder leicht abgewinkelt, sodass die Kamera sein Gesicht nie richtig erfassen konnte. Es wirkte nicht allzu absichtlich, geschah aber einfach viel zu oft, um nur Glück zu sein.
    Bei seiner Anreise konnte er die Position der Kamera noch nicht gekannt haben, aber er war schon vor etlichen Tagen angekommen, und das Hotel bewahrte die Bänder immer nur achtundvierzig Stunden lang auf. Danach wurden sie überspielt. Alvarez wusste nicht, was das sollte. Dann konnten sie auch gleich ganz auf die verdammten Kameras verzichten. Das hatte er dem Geschäftsführer auch gesagt.
    Jetzt war der Killer noch einmal für einige wenige Sekunden zu sehen, wie er durch die Lobby in Richtung Treppenhaus ging. Dann verschwand er erneut und tauchte nicht wieder auf. Da man auch in der Küche eine Leiche gefunden hatte, ging Alvarez davon aus, dass der Killer das Gebäude auf diesem Weg
verlassen hatte und nicht durch den Lieferanteneingang, wo die zweite Kamera postiert war. Anschließend waren im Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite weitere Menschen ermordet worden, dazu noch ein Mann auf der Straße.
    Regungslos sah Alvarez sich den Rest des Videos an, hoffte auf irgendeinen Hinweis, der ihn weiterbringen konnte. Er war hundemüde. Seine Augen brannten. Und Kennard ging es bestimmt ebenso. Der Technikfreak hatte da wohl keine Probleme, der starrte ja sowieso tagein, tagaus auf irgendwelche Bildschirme. Fand diesen ganzen Mist wahrscheinlich sogar spannend. Spinner.
    Nach weiteren dreißig Minuten zog Alvarez sich dann endlich einen Stuhl heran und setzte sich.
    »Das bringt jetzt gar nichts mehr.«
    Kennard nickte. »Sehe ich auch so.« Er ließ die Finger knacken. »Was meinst du, ob die hier auch chinesisches Essen haben? Ich weiß ja nicht, wie’s euch geht, aber ich könnte jetzt eine kross gebratene Ente vertragen. Dieser ganze Froschfresser-Scheiß hängt mir so langsam zum Hals raus.«
    Der Techniker fand seine Stimme wieder. »Ein paar Querstraßen weiter westlich, da gibt es einen guten Laden mit ein paar verdammt scharfen asiatischen Bedienungen. Den kann ich Ihnen zeigen.«
    »Gut.« Kennard klopfte sich auf den Bauch. »Ich bin am Verhungern. «
    Alvarez hatte keine Lust zu essen. Halb zu sich selbst murmelte er: »Ein Typ ermordet Ozols, kommt zwei Stunden danach in sein Hotel zurück, wo sieben Bewaffnete ihm an den Kragen wollen, aber stattdessen bringt er alle sieben um.«
    »Genau«, sagte Kennard, den Blick auf die Tür gerichtet.
    »Die Rezeptionistin beschreibt ihn als großen oder mittelgroßen Weißen mit braunen oder schwarzen Haaren. Könnten aber auch gefärbt sein. An die Augenfarbe kann sie sich nicht erinnern. Vielleicht Brillenträger. Zwischen fünfundzwanzig und
vierzig Jahre alt. Er trägt einen Bart, aber der dürfte mittlerweile abrasiert sein, wenn er nicht sowieso angeklebt war. Die Beschreibung passt also mehr oder weniger auf jeden Weißen, der sich da draußen rumtreibt.«
    »So könnte man sagen«, pflichtete Kennard ihm bei. »Das ist doch alles Quark. Wir haben nichts in der Hand.« Er schnappte sich sein Jackett.
    Dagegen ließ sich nichts einwenden. Alvarez fuhr sich mit der flachen Hand über seine Stoppelhaare und überlegte, was er als Nächstes machen sollte. Er war erschöpft, wollte aber nicht schlafen gehen. Es gab immer noch viel zu viel zu erledigen. Da klingelte sein Handy, und er reagierte schnell. Als er das Gespräch beendet hatte, lächelte er Kennard an.
    »Was hast du gerade gesagt?«

Kapitel 14
München, Deutschland Dienstag 01:12 MEZ
    Als Victor und vierzehn weitere Reisende aus dem Zug stiegen, regnete es. Der Bahnhof war zu dieser nächtlichen Stunde fast ausgestorben, und die vielen freien Flächen bereiteten Victor einigen Kummer. Er steuerte möglichst schnell und unauffällig den Ausgang an. Der Taxistand vor dem Bahnhof war leer, also machte er sich zu Fuß auf den Weg. Nachdem er stundenlang im Zug gesessen hatte, war er froh über die Bewegung.
    Er entdeckte ein geöffnetes Fastfood-Restaurant und setzte sich zum Essen an eines der Fenster. Selbst für Imbissfraß schmeckte es wirklich miserabel, aber er brauchte jetzt dringend ein paar Kalorien, und

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