Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Verbrennungen davongetragen hatte, noch entfernen. »Die Speisekammer … Aber wir brauchen den Nachschub aus Riva, um die Krieger zu ernähren.«
    Die Königin hob die dunklen Facettenaugen und starrte Invidia kalt an.
    Invidia verschränkte die Arme. »Dein Zorn ändert nichts an der Tatsache, dass die Horde beim besten Willen nicht genug Nahrung auftreiben kann, um handlungsfähig zu bleiben.«
    Der Gesichtsausdruck der Königin verdüsterte sich noch mehr. Dann hob sie die Hand und machte eine vage Geste. »Ich werde einen Teil der Streitmacht in Schlaf versetzen, dann brauchen diese Krieger schon mal keine Nahrung. Und ich werde den jeweils kleinsten Krieger in jeder Zehnergruppe aussondern.«
    Invidia sah aus, als wäre ihr leicht übel. »Du fütterst sie mit ihresgleichen?«
    Die Königin begann wieder ins Becken zu starren. »Es ist notwendig. Im Augenblick sind sie die nutzlosesten unter meinen Soldaten. Es wird vor dem Angriff geschehen, so dass die anderen ihre Einsatzfähigkeit im selben Maße wie jetzt aufrechterhalten können.« Einer ihrer Mundwinkel zuckte ein winziges bisschen. »Danach werden uns schließlich andere Quellen zur Verfügung stehen.«
    »Du kannst ohne Nachschub keinen Feldzug durchhalten.«
    »Ich muss keinen Feldzug durchhalten«, antwortete die Königin ruhig. »Alles, was ich tun muss, ist, ihren Widerstand hier in diesem Tal zu brechen. Sobald die Aleraner hier besiegt sind, sind sie für immer gebrochen. Selbst wenn ich jeden Krieger, jede Drohne und …« – sie hielt inne, um einen Blick auf Invidia zu werfen – »… jeden Sklaven unter meinem Befehl verliere, aber das erreiche, dann ist es das wert.«
    »Ich verstehe«, sagte Invidia; ihre Worte waren schneidend vor Eiseskälte.
    Die Königin blieb ruhig und unnahbar. »Zorn wird nichts an der Tatsache ändern, dass in deiner Lage die klügste Vorgehensweise darin besteht aufzubrechen. Du solltest deine Mitsklaven so aufstellen, dass die Aleraner den höchstmöglichen Preis dafür zahlen, wenn sie die Krieger mit Elementarwirken ausschalten.«
    Invidia schwieg eine ganze Weile, bevor sie ruhig sagte: »Natürlich.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Invidia«, sagte die Königin.
    Die Frau mit den Brandnarben blieb stehen.
    »Du bist unersetzlich«, sagte die Königin leise. »Deshalb werde ich dich nur äußerst widerwillig opfern. Ich würde es vorziehen, wenn du alles in deiner Macht Stehende unternimmst, um zu verhindern, dass du einem unglücklichen Zufall zum Opfer fällst.«
    »Da wir schon offen sprechen«, sagte Invidia, »muss ich dir sagen, dass meine Bereitschaft zur Mitarbeit etwas von der Tatsache aufgeweicht wird, dass ich mir voll und ganz bewusst bin, dass du dich meiner entledigen wirst, sobald ich dir nicht mehr nützlich bin.«
    Die Vordkönigin legte mit nachdenklicher Miene den Kopf schief. Dann nickte sie langsam. »Fast eine Million Freie sind mit dem grünen Abzeichen zu mir gekommen«, sagte sie. »Sie werden untergebracht und ernährt, und ich werde mich an den Handel halten, den ich ihnen angeboten habe. Es würde vielleicht das Ausmaß an Störungen verringern, wenn sie, nachdem der organisierte aleranische Widerstand zusammengebrochen ist, von ihresgleichen beherrscht werden. Von jemandem, der die Wirklichkeit versteht.« Sie hielt inne und fügte hinzu: »Ich nehme an, das könnte unnötiges Leid verhindern. Leben retten, die sonst verloren gehen. Wenn dir das wichtig ist.«
    Invidia kniff die Augen zusammen. »Machst du mir hiermit dieses Angebot?«
    Die Königin nickte. »Das tue ich. Unser Bündnis war für beide Seiten von Nutzen. Ich sehe keinen Grund, warum wir es nach dem Ende der Kampfhandlungen nicht fortsetzen sollten. Überlebe und diene mir gut, dann werde ich mich auch an unsere Vereinbarung halten.«
    Invidia schwieg einen Moment lang. Sie wandte den Blick von der Königin ab, und Isana sah sie den Kopf neigen. Ein Aufblitzen von Gefühlen kam von der verbrannten Frau – Furcht, hochfliegende Hoffnung und bittere Beschämung.
    »Nun gut«, flüsterte sie.
    Die Vordkönigin nickte. »Geh.«
    Invidia verließ das Nest.
    Mehrere Augenblicke später sagte die Vordkönigin: »Ich weiß, dass du den Lärm nicht verschlafen hast, Isana.«
    »Ich dachte, es wäre höflicher, dich nicht zu stören«, sagte Isana.
    »Du dachtest, dass du heimlich an Informationen gelangen könntest«, sagte die Königin. »Es war ein vernünftiger Versuch, sich einen geringfügigen Vorteil zu

Weitere Kostenlose Bücher