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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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prallte.
    Männer in schwarzen Rüstungen traten mit raschen, genau berechneten Bewegungen ein. Einer von ihnen schleuderte die Tür von Araris’ hingestrecktem Körper weg. Zwei hielten ihre Waffen auf den gestürzten Schwertkämpfer gerichtet. Zwei weitere zielten mit glänzenden Klingen auf Isana, die sich nicht rührte und sie mit aufgerissenen Augen anstarrte.
    Die Männer trugen keine schwarzen Rüstungen.
    Sie waren in Vordchitin gehüllt. Der Stahl von Züchtigungsringen funkelte an ihren Hälsen.
    Leichte Schritte ertönten auf dem Gang, und eine schlanke Gestalt betrat, in einen weiten, dunklen Umhang gehüllt, den Raum. Eine schmale, weibliche, schneeweiße Hand hob sich, um einen einzigen grünschwarzen Fingernagel auf Isana zu richten. »Ja«, zischte eine fremdartige, summende Stimme. »Ja, ich erkenne den Geruch. Das ist sie.«
    »Herrin«, drängte eine leise Stimme aus dem Flur. »Wir können den Wachelementaren nicht viel länger ausweichen.«
    Die Vordkönigin – denn es konnte niemand anders sein – schritt durchs Zimmer auf Isana zu und packte ihr Handgelenk in einem zermalmenden Griff. Isana unterdrückte einen Schmerzensschrei, als etwas mit einem leisen Knacken brach.
    »Nehmt sie beide mit«, schnurrte die Königin. »Oh ja. Jetzt bin ich an der Reihe.«

9

    »Tribun Antillar«, sagte Tavi, »ich brauche dich.«
    Max schaute von seinem Mittagessen hoch und blinzelte angesichts von Tavis Tonfall verwirrt. Aber Max war nicht nur Tavis Freund, sondern zugleich Legionare . Er sprang sofort auf, salutierte, indem er sich mit der Faust auf die Brust schlug, und ging schon neben Tavi her, noch bevor er den letzten Bissen zu Ende gekaut hatte. Als Tavi aus der Offiziersmesse herausmarschierte, entdeckte er Crassus, der durchs Lager ging und sich dabei ernst mit einem der Zenturionen der Legion unterhielt.
    »Tribun Antillus!«, blaffte Tavi. »Zenturio Schultus! Zu mir.«
    Crassus und Schultus reagierten beinahe genauso wie kurz zuvor Max. Tavi verlangsamte seine Schritte nicht einmal, und die beiden beeilten sich, hinter Maximus und ihm herzueilen. Tavi brach ohne ein weiteres Wort zum Canimlager auf, aber sie waren noch keine hundert Schritt weit gekommen, als Hufe über den Boden donnerten und Kitai sich mit mürrischer Miene vom Pferd schwang. Sie starrte Tavi einen Moment lang aufmerksam an und begann dann, neben ihm herzugehen.
    Eine Aufwallung von Erleichterung und Freude darüber, ihr Gesicht zu sehen, unterdrückte kurz den Zorn und die Berechnung, die seine Schritte im Augenblick antrieben. »Wann bist du zurückgekommen?«, fragte er.
    »Gerade eben, Aleraner. Das ist doch offensichtlich.« Sie sah ihn wieder an, als wollte sie sich vergewissern, ob er noch da war. »Ich habe etwas gespürt.«
    »Zwei Canim haben gerade versucht, mich umzubringen.«
    Kitai bleckte die Zähne. »Varg?«
    »Es gibt keine Möglichkeit, sich da sicher zu sein. Aber es sieht ihm gar nicht ähnlich.«
    Kitai knurrte: »Sein Volk. Seine Verantwortung.«
    Tavi brummte, weder zustimmend noch ablehnend. »Hattest du Erfolg?«
    Sie beäugte ihn und sagte, nicht ohne ein gewisses Maß an Verachtung: »Aleraner.«
    Tavi fletschte die Zähne zu einem wilden Grinsen. »Natürlich. Ich bitte um Verzeihung.«
    »Das solltest du auch«, sagte Kitai. »Was hoffst du zu erreichen?«
    »Ich werde mir ein paar Antworten von Varg holen«, sagte Tavi.
    » Was ?«, brach es aus Max hervor. »Die Canim haben versucht, dich umzubringen ?«
    »Vor ungefähr fünf Minuten«, sagte Tavi.
    »Warum zu den Krähen spazieren wir dann auf ihr Lager zu?«
    »Weil ich schnell handeln muss, bevor sich die Sache zu etwas Üblem auswächst«, sagte Tavi. »Und weil Varg dort ist.«
    »Und wenn er sie doch geschickt hat, um dich zu töten, was soll ihn dann davon abhalten, die Sache zu Ende zu bringen, wenn du da bist?«
    »Ihr«, sagte Tavi.
    Max sah finster aus. »Oh. Ich also.«
    »Nun reiß doch nicht gleich alles allein an dich«, sagte Tavi. »Crassus und Schultus haben es auch verdient, etwas abzubekommen.«
    Max knurrte. »Verdammte Legionen«, murmelte er in seinen Bart. »Verdammte Canim. Verdammte verrückte Erste Fürsten.«
    »Wenn du lieber hierbleiben willst …«, begann Tavi.
    Max warf ihm einen bösen Blick zu. »Natürlich nicht.« Er sah kurz über die Schulter. »Schultus ist fähig. Aber es geht noch alles vor die Krähen, wenn mein kleiner Bruder den Befehl führt, und er ist ranghöher als Schultus.«
    »Wenn man es

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