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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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kannst mir glauben, diese Nachricht wird sie noch schwerer treffen als uns.«
    Ein Blitz zuckte, und ein paar Sekunden später bebte der Boden, als der Donner grollend antwortete. Beide Magier machten sich wieder auf den Weg zum Lager.
    »Glaubst du immer noch, dass Theron hinter den Angriffen steckt?«, fragte Trahn, nachdem sie einen kleinen Teil des Weges zurückgelegt hatten.
    Baden setzte zu einer Antwort an. Aber in diesem Augenblick schrie jemand auf der anderen Seite des Lagers auf und brach dann abrupt ab.
    Die Magier blieben stehen und starrten einander an. »Jessamyn!«, rief Baden, und beide rannten in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Aber sie waren weit weg. So weit weg.
    »Ich muss zugeben, dass ich Angst habe«, sagte Jaryd, als er und Alayna in ihrer Ausrüstung nach den Planen suchten, »aber ich bin ruhiger, als ich erwartet hätte.« Alayna nickte. »Ich auch. Es ist, als hätte ich mich darauf vorbereitet - hier sind sie«, sagte sie und hielt die Planen hoch,»- als hätte ich mich schon mein ganzes Leben lang auf diese Nacht vorbereitet. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.«
    Sie falteten die Planen auf und begannen, sie über Ausrüstung und Vorräte zu legen.
    »Ich denke, es wäre beinahe schwieriger, vor dem Hain zu warten«, stellte Jaryd fest. »Ich beneide die anderen nicht.«
    »Hat Trahn mit dir darüber gesprochen?«
    Jaryd schüttelte den Kopf. »Nein. Aber«, fügte er hinzu, »das hat nicht viel zu bedeuten. Trahn gehört nicht zu den Leuten, die viel Theater um ihre Empfindungen machen. Hat Sartol etwas zu dir gesagt?«
    Sie zuckte die Achseln. »Nur, dass er sich wünschte, nicht krank geworden zu sein. Er kam mir nicht allzu enttäuscht vor, aber ich denke, er hat es nur vor mir verborgen.«
    »Was ist mit Orris?«
    »Fragst du mich, ob er etwas zu mir gesagt hat?«
    »Ja.«
    Alayna lachte. »Selbstverständlich nicht; ich glaube nicht, dass Orris mit irgendjemandem spricht.«
    Jaryd lachte ebenfalls. »Ich bin erleichtert: Ich dachte schon, er könnte nur mich nicht leiden.«
    »Nein«, sagte Alayna, die wieder aufgehört hatte zu lächeln, »aber er scheint dir gegenüber tatsächlich besonders feindselig zu sein.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen«, stimmte Jaryd ihr zu, »obwohl ich keine Ahnung habe, was der Grund dafür sein könnte.«
    »Er kann offenbar Baden nicht sonderlich leiden. Vielleicht ist es nur, weil du Badens Neffe bist«, schlug Alayna vor. »Mag sein.«
    Sie arbeiteten eine Weile schweigend weiter, steckten die Ecken der Planen unter Ausrüstungsteile, damit der Wind sie nicht wegwehte, und zogen jedes Stück so zurecht, dass es das nächste überlappte. Einmal hielt Jaryd inne und schaute zu Ishalla und Fylimar, die zusammen auf einem Baumstumpf saßen und einander so ähnlich sahen. »Darf ich dich etwas fragen?«, wagte er sich vor und drehte sich wieder zu Alayna um.
    Sie sah ihn nicht an, aber ein Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Ich bin nicht sicher«, antwortete sie schüchtern. »Ich glaube, ich weiß, was du fragen willst, und ich bin nicht sicher, ob ich jetzt darüber sprechen möchte.«
    »Wie werden vielleicht nie eine andere Gelegenheit bekommen, Alayna.«
    Nun sah sie ihn an, und ihr Lächeln verging langsam, als er ihren Blick erwiderte. Schließlich nickte sie. »Als du mich neulich gebeten hast, mich zu dir zu setzen -«
    »Als ich mich um Sartol gekümmert habe?«, warf sie ein.
    »Ja.«
    »Das dachte ich mir«, sagte sie und lächelte abermals. »Weiter«, fügte sie hinzu.
    »Als ich dich fragte, was ich dir getan hätte«, fuhr Jaryd fort, »sagtest du, ich hätte nichts getan, und dann hast du das berichtigt, ich glaube, du hast gesagt: Jedenfalls nicht mit Absicht.< Was hast du damit gemeint?«
    Sie hatten aufgehört zu arbeiten, obwohl sie die Planen noch festbinden mussten. Alayna starrte ihn an, und Jaryd dachte daran, wie er sie zum ersten Mal gesehen hatte, in dem kleinen Wäldchen an Amarids Haus, als sich die Magier des Ordens für die Eröffnungsprozession der Versammlung aufgestellt hatten. Ein Gewitter näherte sich; schon jetzt konnte Jaryd den Donner hören. Und dennoch schien die Luft rings um sie sich plötzlich nicht mehr zu regen. Jaryd spürte, wie heftig sein Herz klopfte. »Du machst mir Angst, Jaryd«, sagte sie angespannt. »Du machst mir mehr Angst als jeder Mann, den ich je gekannt habe.«
    »Angst?«, fragte Jaryd verblüfft. »Aber warum denn?«
    »Erinnerst du dich,

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