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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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als Baden und Jaryd hereinkamen, und eine dieser Personen, offensichtlich Jessamyn, kam auf sie zu, um sie zu begrüßen. Die Eulenweise war eine kleine, zierliche, weißhaarige Frau mit feinen Zügen und freundlichen braunen Augen. Jaryd überlegte, dass sie als junge Frau wohl sehr schön gewesen sein musste. Tatsächlich war sie es trotz der zahlreichen Falten in ihrer sonnengebräunten Haut immer noch. Jaryd bemerkte mit einiger Überraschung, dass sie trotz ihrer Stellung als Oberhaupt des Ordens den Umhang eines Magiers trug, genau wie Baden, ohne weiteren Schmuck oder ein Zeichen ihrer Autorität. Als sie sich erhob, flog eine weiße Eule, so groß, dass sie die Frau noch kleiner wirken ließ, zu ihrer Schulter und betrachtete die neuen Besucher aus hellgelben Augen.
    »Baden!«, rief Jessamyn mit klarer Stimme und streckte die Hand aus.
    »Weise Jessamyn«, entgegnete Baden, ergriff ihre Hand und verbeugte sich, um ihren Handrücken mit der Stirn zu berühren. »Es ist mir eine Ehre, dass du mich empfängst.«
    »Die Ehre ist ganz meinerseits«, erwiderte sie. »Ich hoffe, du hattest eine angenehme Reise?«
    Baden zögerte einen winzigen Augenblick. Noch vor zwei Monaten wäre das Jaryd vermutlich gar nicht aufgefallen. Aber Jessamyn war nicht umsonst Eulenweise, und außerdem kannten sie und Baden einander schon sehr lange. Ihr Willkommenslächeln verschwand, und die weichen Linien ihres Gesichts schienen strenger zu werden. »Ich würde gerne bis morgen warten, um von diesen Dingen zu hören, wenn du damit einverstanden bist«, sagte sie. »Dies ist ein Tag für Begrüßungen und Begegnungen.«
    Baden nickte. »Ich bin ganz deiner Meinung. Und ich habe jemanden mitgebracht, den ich dir gerne vorstellen möchte. Das hier ist Jaryd, mein Schüler.«
    Jaryd trat einen Schritt vor. »Weise Jessamyn, es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen«, erklärte er höflich. Er ahmte sogar Badens Geste nach, als Jessamyn die Hand ausstreckte.
    Die Eulenweise lächelte nun wieder, und sie sprach Jaryd mit entwaffnender Schlichtheit und Direktheit an. »Sei willkommen, Jaryd. Ich hoffe, du wirst deine erste Versammlung in guter Erinnerung behalten. Keine andere wird für dich je so wichtig und so erinnernswert sein.« Die andere Person im Zimmer hatte sich im Hintergrund gehalten und ruhig gewartet, bis Jessamyn ihre Gäste begrüßt hatte. Nun trat der andere vor, um Jaryd kennen zu lernen und Baden seinen Gruß zu entbieten. Er war ein hoch gewachsener Mann mit hellgrauen Augen unter dichtem rabenschwarzem Haar, das von einigen Silberfäden durchzogen war. Er sah auf eine wettergegerbte Art gut aus, und er grinste breit, als er Baden zum Gruß umarmte. »Du siehst gut aus, Baden. Ich freue mich, dich wiederzusehen.«
    »Und ich freue mich, dich zu sehen, Sartol.«
    Der hoch gewachsene Magier wandte sich immer noch lächelnd Jaryd zu. »Jaryd, es ist mir eine Ehre. Willkommen in Amarid.«
    »Ich danke dir, Eulenmeister. Die Ehre ist ganz meinerseits.« Sartol wandte sich der Eulenweisen zu und deutete eine Verbeugung an. »Danke, dass du mich empfangen hast, Weise Jessamyn. Ich sollte mich jetzt lieber auf den Weg machen.«
    Jessamyn lächelte zu dem Mann empor. »Du bist hier stets willkommen, Sartol. Ich freue mich darauf, dich morgen wiederzusehen.«
    Sartol hob den Arm, und Jaryd sah, wie sich eine große, dunkle Gestalt näherte. Die Eule des Magiers war ebenso groß wie Jessamyns, aber sie hatte dicke braune und graue Streifen und hoch aufragende Federbüschel oberhalb der großen gleichmütigen gelben Augen. Mit einem Nicken und einem Lächeln verabschiedete sich Sartol und ließ Jaryd und seinen Onkel mit der Eulenweisen allein. Baden folgte dem hoch gewachsenen Mann mit dem Blick, und dann schaute er Jessamyn wissend an. »Ein bisschen Kriechen im Vorfeld der Versammlung?«, fragte er.
    Jessamyn schüttelte tadelnd den Kopf. »Baden, das ist wirklich ungerecht. Er ist ein anständiger Mann. Wir sollten ihn nicht verurteilen, nur weil er manchmal des Guten ein wenig zu viel tut. Das ist nach allem, was er hinter sich hat, nur verständlich.«
    »Du hast Recht.« Er trat ein paar Schritte vor, umarmte die Eulenweise und ließ dann die Hände auf ihren Schultern ruhen. Jaryd kam es so vor, als wäre der Eulenmeister beinahe doppelt so groß wie die Frau. »Wie geht es dir, Jessamyn?«, fragte Baden mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Sorge.
    »So gut, wie man es dieser Tage eben erwarten kann«, erwiderte

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