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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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sollten.«
    »Der Rest des Ordens hatte etwas dagegen, das zu einem Gesetz zu machen«, fügte Baden hinzu, »und so ist es nur ein Brauch geblieben. Magier haben wenig oder gar kein Geld, und Kaufleute und Gastwirte nehmen unsere Dienste als Ausgleich für ihre Waren entgegen.«
    »Manchmal jedoch«, warf Trahn mit einem Lächeln ein, »haben Männer wie Maimun Probleme mit diesem ... Brauch.«
    »Er schien nichts dagegen zu haben, als wir seine Schnittwunden geheilt und seine Holztische repariert haben, nachdem es diese Schlägerei in seiner Gaststube gab«, knurrte Baden. »Man sollte eigentlich annehmen, dass er dankbarer wäre.«
    Trahn zuckte die Achseln und lächelte. Er warf Jaryd einen Blick zu. »Baden hält nicht viel von Maimun«, informierte er den Schüler in vertraulichem Tonfall. »Der Wirt hat ihm einmal beim Rendrah geschlagen und deinem Onkel das wenige Geld abgenommen, das er zu diesem Zeitpunkt bei sich trug.«
    »Er hat mich nicht geschlagen«, sagte Baden zornig. »Er hat geschummelt. Niemand kann so viel Glück haben. Ich habe es nur nicht beweisen können.«
    Jaryd versuchte vergeblich, ein Lachen zu unterdrücken, und Trahn grinste breit. Baden errötete, und dann begann auch er zu lachen. »Du hast einen schlechten Einfluss auf ihn, Trahn. Wie du vorher schon bemerktest, hatte ich ihn gut erzogen.«
    »Offenbar nicht gut genug«, entgegnete der Falkenmagier.
    Baden schüttelte den Kopf. »Es wird eine lange Versammlung werden, das kann ich euch jetzt schon sagen.«
    »In dieser Hinsicht hoffe ich, dass du dich irrst«, bemerkte Trahn und wurde sofort wieder ernst.
    Baden nickte zustimmend, und auch seine Miene war wieder ernst geworden. »Wir haben viel zu besprechen. Aber als Erstes sollte ich zur Halle gehen und Jaryd Jessamyn vorstellen.«
    »Treffen wir uns dann zum Abendessen im Adlerhorst?«, fragte Trahn.
    »Ja, sicher«, erwiderte Baden.
    Trahn packte seinen alten Freund an der Schulter. »Ich bin froh, dich zu sehen«, sagte er liebevoll. »Und dich, Jaryd«, fügte er hinzu und lächelte den jungen Mann an. Dann drehte er sich um und ging wieder auf die alten Gebäude zu, und Jaryd und Baden zogen weiter zur Großen Halle. »Wer ist Jessamyn?«, wollte Jaryd wissen.
    »Die Eulenweise Jessamyn ist das Oberhaupt des Ordens«, antwortete Baden zerstreut. »Sie ist auch seit vielen Jahren eine gute Freundin.« Der Eulenmeister schaute immer noch ernst drein, aber einen Augenblick später riss er sich aus seinen Gedanken.
    »Was hältst du von Trahn?«
    »Ich mag ihn sehr.«
    »Er ist der beste Freund, den ich in diesem Land habe. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Und das deine«, fügte er einen Augenblick später hinzu, »und das sagt wohl noch mehr.«
    Jaryd erwiderte nichts, aber er erinnerte sich wieder an die Worte, die sein Vater zu Baden gesagt hatte, bevor Jaryd und der Eulenmeister Accalia vor so vielen Wochen verlassen hatten. Bei allem, was er ist und was er angeblich sein wird, ist er auch immer noch unser Jüngster... Sie gingen schweigend ein paar Schritte weiter, und dann stellte Jaryd fest: »Die Leute hier sind viel weniger feindselig als die in Taima und den anderen Orten, durch die wir auf unserem Weg gekommen sind.«
    »Ja«, stimmte Baden zu, »die Menschen von Amarid halten den Orden immer noch in Ehren. Tatsächlich sind wahrscheinlich viele von denen, die du hier siehst, nur angereist, um Zeugen der Versammlung zu werden. Obwohl«, fuhr er fort, und ein inzwischen vertrauter besorgter Unterton schlich sich in seine Stimme, »es bei Versammlungen üblicherweise mehr sind. Die Angriffe fordern auch hier ihren Tribut.«
    Sie erreichten den Eingang zur Großen Halle, und wieder war Jaryd angesichts des majestätischen Gebäudes von Ehrfurcht erfüllt. Drei breite Marmorstufen führten zu einem Torbogen, der beinahe bis zum unteren Rand der Kuppel reichte. Die beiden gewaltigen Holztore, jedes über zwei Zoll dick, waren offen und zur Seite geschwungen, um alle Neuankömmlinge willkommen zu heißen. In beide Torflügel waren tausende von Holzstücken eingearbeitet, von denen jedes eine Braun-, Rot- oder Grauschattierung hatte. Diese Einlegearbeiten zeigten Dutzende verschiedener Falken und Eulen jedweder Art, die in Tobyn-Ser zu finden war. Am Rand jedes Torflügels, etwa in halber Höhe, konnte man die Hälfte des Ordenswappens erkennen, das bei geschlossenen Toren zu einem Ganzen wurde.
    »Beeindruckend, wie?«, sagte Baden. »Die Einlegearbeiten bestehen aus

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