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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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machen konnte. Ich war noch nicht mal sauer auf ihn. War ich nicht. So ist Frank eben, vermute ich.
    Er muss mein Schweigen als ein Warten auf eine Erklärung missverstanden haben, denn er fügte hinzu: »CEO. Das bedeutet Chief Executive Officer. Das ist der oberste Boss einer mächtigen Firma.«
    »Ich weiß, was das ist, Frank«, sagte ich. »Mein Dad ist einer.«
    Wir wussten beide, dass ich Sid-Dad meinte, meinen echten Dad.

Kapitel 27
    In der Kategorie »Biologischer Vater des Jahres« wird Frank also in nächster Zeit voraussichtlich keinen Preis gewinnen. Er hat mich gefragt, ob Luis mir am Samstagabend Gesellschaft leisten soll. Aber gerne doch! Nancy wäre an ihren LifeSavers erstickt, bevor sie einem heißen Typen wie Luis erlaubt hätte, an einem Samstagabend mein Babysitter zu sein, aber Frank dachte sich nichts groß dabei.
    Ich war allerdings artig. Ich sagte nein. Frank ging davon aus, dass er erst sehr spät nach Hause kommen würde, und er schien sogar beinahe ein schlechtes Gewissen zu haben, mich alleine zu lassen. Danny und Aaron hatten mich zu sich ins Village eingeladen, aber sie hatten schon die ganze letzte Woche über ihre Abende mit mir zusammen verbracht, gearbeitet und gelacht, also dachte ich mir, sie brauchen mal einen Abend nur für sich ohne Cyd Charisse, das dritte Rad am Wagen. Gott allein wusste, wo Rhonda lisBETH steckte, nicht, dass es mich noch interessiert hätte.
    Ich wusste, dass die warme, schwüle Sommerluft die Versuchung einfach zu sehr anlockte, deshalb sagte ich: »Mach dir keine Sorgen um mich, Frank. Ich brauche Luis nicht als Begleitperson. Ich werde hier Satellitenfernsehen schaun, mir irgendein Moo-Shoo-Gericht oder was anderes bestellen und es wird uns gut gehen. Ingwerbrötchen und ich vertreiben uns die Zeit und hauen uns bald in die Falle, no problemo .« Als ich das sagte, meinte ich es auch so.
    Und Frank meinte: »Luis hat gesagt, du sollst ihn anrufen, wenn du Gesellschaft brauchst«, und ich sagte: »Okay.«
    Obwohl mich Fernsehen normalerweise langweilt, wurde ich von so einem schlechten Achtzigerjahrefilm in den Bann gezogen, in dem ein dämlicher Pizzajunge aus Versehen zum Gigolo dieser ganzen piekfeinen Frauen wird. Das Besondere an diesem Pizzajungen war, dass er irgendwie dünn und mager war und ganz normal aussah, aber er hatte ein Herz aus Gold, und irgendwie schaffte er es, sich jeweils in das zu verwandeln, wovon die einzelnen Frauen träumten.
    Deshalb musste ich natürlich an Blanko denken, weil a) der Pizzajunge ein goldenes Herz hatte und b) er ein großartiger Liebhaber war, und c) hatte ich schon das warme und schwüle Sommerwetter erwähnt, das einem die Haut einfach dahinschmelzen ließ?
    Aber trotzdem, ich war brav. Ingwerbrötchen sah mich an, als wollte sie sagen: Tu nicht das, was ich denke, was du vorhast. Womit sie meinte: Mach keine Spielchen mit meinem Luu-iies. Ich sagte ihr: Keine Sorge, ich habe alles unter Kontrolle.
    Ich hatte etwas anderes vor, ein Zufallsanruf. Als Zufallsanruf bezeichne ich die telefonische Entsprechung eines Zufallsbesuchs. Wenn man sich in jemanden verknallt hat, dann lässt man sich irgendeinen Grund einfallen, fährt an dessen Haus vorbei und sieht nach, ob er zu Hause ist, ob Licht brennt, ob – o mein Gott, du sitzt auf der Veranda und ich komme gerade »zufällig« vorbei, warum gehen wir nicht zusammen Kaffee trinken oder so was? So ein Zufall! Zufallsanrufe enden allerdings meistens damit, dass man das Objekt seiner Begierde sagen hört: »Hallo? Hallo? Wer ist da? Verdammt, wer ist denn da?«, und man seufzt, denn man liebt diese Person so sehr, und dann legt man auf. Zufallsanrufe sind übrigens nicht zu empfehlen, wenn die Person am anderen Ende der Leitung eine Anruferkennung hat, die der Empfänger meines Zufallsanrufes nicht hat, wie ich ganz sicher weiß, oder wenn die Person ein chronischer Rückrufer ist und gerne mal die Rückruf-Kurzwahl *69 drückt (was meiner Meinung nach eine interessante Nummernauswahl von Seiten der Telefonfirma ist).
    Also nahm ich das Telefon, Ingwerbrötchen machte die Augen zu und das Telefon machte klingel klingel und mein Herz flatter flatter. Nachdem ich es sechsmal hatte läuten lassen und gerade auflegen wollte, meldete sich eine ziemlich barsche Stimme: »Ja, was?«
    Java. Mein Lustpegel schoss durch die Decke, obwohl ich ihn fragen wollte: Wie geht es Du-weißt-schon-wem? Geht es ihm gut? Vermisst er mich so sehr wie ich ihn? Hast du endlich dieses

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