Coffee, Love & Sugar - Roman
Hausarrest gegeben hatte und ich deshalb die Liebe meines Lebens nicht mehr sehen konnte und dass sie schuld daran war, dass er mich sitzen gelassen hat. Wer war sie denn, dass sie mir sagen konnte, ich solle mir Ärger vom Hals halten? Sie war mein Ärger.
»Ja, klar«, sagte ich. »Grüß Dad und die Kleinen.«
»Hab dich l...«, begann sie, aber ich legte auf.
Jetzt war ich also angeheizt von Javas Stimme und angepisst von Nancy. Ich versuchte, mich mit einer Dusche abzukühlen. Vergiss es. Und wer sollte mich genau in meinem schwachen Moment antreffen, wenn nicht Luu-iies, der mit glasigen Augen und leicht wackelig eintraf.
»Du bist bekifft«, sagte ich zu ihm.
Er reagierte nicht auf meine Feststellung, sondern reichte mir eine Packung Lakritzstangen. »Hunger?«, fragte er.
»Großen«, antwortete ich. Ich spürte, wie mein nasses Haar über meinen nackten Rücken fiel und sich Wassertropfen an der Wirbelsäule hinunterschlängelten, die mich vor Wärme und Erregung schaudern ließen.
Luis ließ sich aufs Sofa fallen und sagte: »Also, was hast du wirklich vor?«
Ich bin ein Mädchen, das schnell zur Sache kommt, daher sagte ich: »Ich weiß, dass du ein Auge auf mich geworfen hast, seit ich angekommen bin, und ich habe auch ein Auge auf dich geworfen, und ich finde, wir sollten da etwas unternehmen.«
Luis sah traurig aus und sagte: »Kann nicht. Du bist zu jung. Du bist Franks ... du bist Franks ... was auch immer.«
»Tun Was-auch-immer so was?« Ich legte seine Hand auf meine Hüfte und beugte mich zu ihm hinüber.
Bitte, lass mich meine Wallace-Fantasien an dir ausleben , dachte ich. Bitte, hilf mir, sie loszuwerden.
»Unverfroren«, war das Wort, mit dem mich der Internatsdirektor immer beschrieb.
Ich setzte mich mit gespreizten Beinen auf Luis aufs Sofa und küsste seinen Nacken. »Bitte, Luis«, flüsterte ich ihm ins Ohr. »Tu mir den Gefallen. Wir müssen es ja nicht ganz machen. Ich will nicht, dass du in die Kirche gehen und eine Millionen Ave Marias aufsagen musst, weil du einvernehmlichen Sex mit einem minderjährigen Mädchen hattest. Aber Stufe eins, zwei und drei stehen uns offen, also warum es nicht mal kurz versuchen?«
Oh, nach Alcatraz fühlte es sich so gut an, wieder einen Jungen zu küssen! Er hielt noch nicht mal inne, um über meinen Vorschlag nachzudenken, er zog mich einfach zu sich heran und unsere Lippen legten sofort los. Das Gute am Herumfummeln mit einem bekifften Typen ist, dass es nicht zwangsläufig zu irgendetwas kommen muss; keiner von uns schien das zu brauchen. Nichts als Hände überall und Haare und heißer Atem, melancholisch-sehnsuchtsvoll bis in alle Ewigkeit. Und ich muss sagen, diese harten Bizepse und Bauchmuskeln fühlten sich großartig an.
Ich habe keine Ahnung, wie lange wir uns vergnügten, hätten zwanzig Minuten sein können oder eine Stunde. Das Komische an der Sache war, dass ich mir bei dieser ganzen Fummel-Session, so gut es sich auch anfühlte, irgendwie dreckig vorkam. Es war pure Lust, jegliche andere Art der Verbindung fehlte. Dieses Gefühl würde ich wohl auch haben, wenn ich mich mit Wallace einlassen würde. Meine Sehnsucht nach Shrimp – sag seinen Namen laut und stolz – steigerte sich, je länger ich mit Luis herummachte. Ich wollte küssen, aber auf die innige Zungenkussart und nicht auf die schmutzige Art, mit der man einen sexy Typ zu sich nach Hause lockt.
Nicht, dass mich der Schmutzfaktor davon abhielt, mit Luu-iies weiter rumzufummeln. Wir wollen mal realistisch bleiben. Meine Hormone fuhren total darauf ab. Aber als seine Hände unter meinem kurzen Rock dann sanft über meine nackten Oberschenkel strichen und ich ihm mit den Fingern durch die Haare fuhr und mich gerade fragte, ob wir die Sache nicht doch einfach durchziehen sollten, jetzt, wo wir schon mal so weit waren, was hörten wir da anderes als eine Tür zuschlagen und eine weibliche Stimme rufen: »Nun ja, der Apfel fällt offensichtlich nicht weit vom Stamm.«
Luis und ich sprangen auf, zerzaust und schuldbewusst, und standen unserer Anklägerin gegenüber.
»Ach du Scheiße«, sagte Luis, machte den Hosenstall zu, den meine Hände erst vor wenigen Sekunden geöffnet hatten, und schlüpfte in sein T-Shirt. Er nahm die Packung Lakritzstangen vom Couchtisch und sagte: »Bin weg.« Ich weiß nicht, was an der Situation für ihn schlimmer war: zugekifft und betrunken zu sein oder mit dem geheimen Kind der Liebe der Familie herumzuknutschen. Er stürmte zur
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