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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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Leute von der Mittagsumfrage waren gegangen und das Café war so gut wie leer. Danny und ich setzten uns in die großen Polstersessel ganz vorne am Fenster, von dem man auf die Greenwich-Village-Szene blickte.
    »Lisbeth hat gesagt, du hättest irgendeinen Typen bei dir gehabt.«
    Ich nippte an meinem Mokka mit Eisstücken und zauberte eine unschuldige Miene auf mein Gesicht. Ich?
    »Ceece?«, sagte Danny.
    Danny war einfach zu nett. Ich konnte ihn nicht belügen. Ich hob die Hand, als stünde ich vor Gericht, und sagte: »Schuldig, Euer Ehren.«
    »Wer?«
    Ich krümmte mich. Danny sagte: »Bitte erzähl mir nicht, dass es Luis war.«
    Ich hob erneut die Hand und wiederholte: »Schuldig.«
    »Cyd Charisse!«, sagte Danny. Er versuchte, geschockt zu wirken, aber ich glaube, er war auch beeindruckt. Ich meine, komm schon, Luis ist zum Abschleppen absolut traumhaft. »Weiß es Daddy?«
    »Nein, sofern es deine Schwester ihm nicht erzählt hat.«
    »Sie ist auch deine Schwester«, sagte Danny.
    »Ist sie nicht. Sie ist eine biologische Kuriosität, und ich habe beschlossen, sie nicht als blutsverwandt anzuerkennen.«
    Und wer, wenn nicht genau diese biologische Kuriosität, sollte in dem Moment ins Café hereinspazieren? Sie bemerkte nicht, dass wir am Fenster saßen, und stürmte direkt zum Tresen, wo Aaron Salat schleuderte.
    »Aaron!«, quietschte sie leise, und das war traurig, denn ihre Stimme klang total sanft, und man konnte an ihrer hervorgestreckten Brust und dem glücklichen Ausdruck auf ihrem sonst so ernsten Gesicht sehen, dass sie auf den Freund ihres Bruders stand. Eins muss man Frank lassen: Er setzt komplizierte Menschen in die Welt.
    Jetzt legte Danny einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf. »Oh, habe ich etwa vergessen zu erwähnen, dass ich sie gebeten habe, heute Nachmittag mal vorbeizukommen? Sie hatte einen Geschäftstermin in der Nähe.«
    »Du!«, beschuldigte ich ihn. Wenn es möglich wäre, jemand so Bezauberndem wie Danny böse zu sein, dann wäre ich es jetzt, aber ich gebe zu, dass ich auch neugierig war. Mein erstes Treffen mit Rhonda lisBETH war eine Katastrophe gewesen, aber wenn Danny und Aaron sie so sehr mochten, musste doch irgendwas an ihr dran sein.
    Aaron führte sie zu uns hinüber. Ich gehe davon aus, dass er und Danny von lisBETHs Verliebtheit wussten und versuchten, ihr Honig um den Mund zu schmieren.
    »Oh, hallo«, sagte sie, als sie mich sah. »Ich wusste gar nicht, dass du hier bist.« Sie warf Aaron einen Blick zu, der zu sagen schien: Muss ich dich mit ihr teilen?
    »Ebenfalls«, sagte ich. Ich warf Aaron einen Blick zu, der sagen sollte: Bekommst du nicht heftigen Ekelausschlag, weil Es auf dich steht?
    Danny sagte: »Wusstet ihr Damen eigentlich, dass ihr beide Leckermäulchen seid? Euch schmeckt beiden meine Schokoladencremetorte von allen Torten hier am besten und ihr trinkt beide gerne Mokkas!«
    Jetzt warfen lisBETH und ich Danny den gleichen Blick zu: Du übertreibst!
    »Nun denn«, sagte Danny ernüchtert. »Aaron und ich werden mal was zu essen für uns alle machen. Warum setzen sich die Damen nicht hier zusammen hin und plaudern ein wenig, solange wir in der Küche sind?« Sie hasteten davon, bevor wir protestieren konnten.
    Es setzte sich mir gegenüber und erneut begann der Showdown im Anstarren. Sie unterbrach ihn zuerst mit der Frage: »Also, war das dein Freund neulich Abend?«
    »Nee«, sagte ich. »Nur so ein Typ.«
    Sie schnaubte beinahe. »Nur so ein Typ? Nett. Wirklich nett.«
    Ich sagte ihr: »Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Er war total heiß.«
    Beinahe erschien ein Lächeln auf ihrem mürrischen Gesicht. »Da stimme ich dir zu«, sagte sie.
    »Na bitte!«, erwiderte ich. Ich fügte nicht hinzu: Und er darf auch fast schon legal Alkohol kaufen! Und was sagst du jetzt?
    LisBETH fragte: »Wie viele Freunde hast du schon gehabt?«
    »Richtige oder belanglose?«
    Sie hielt verblüfft inne und sagte dann: »Hmm.« Irgendwie hatte ich das Gefühl, lisBETH hatte nicht so viele Freunde in ihrem Leben gehabt, und ich sollte über meine zahlreichen Eroberungen vielleicht besser den Mund halten.
    »Entschuldige mich bitte kurz, ich muss mal auf die Toilette.« Sie stand abrupt vom Tisch auf und verschwand Richtung WC.
    Ihre hochwertige Lederaktentasche lag auf dem Stuhl am Fenster. Danny und Aaron waren hinten in der Küche. Ich konnte nicht widerstehen. Ich ließ meine Hand unter der Tischdecke zur Aktentasche gleiten und öffnete

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