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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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gingen es auf die langsame, zarte Art mit innigen Liebesküssen an.
    Seufz. Ich erinnere mich.
    Ich würde gerne daran glauben, dass Shrimp und ich, wenn wir zusammengeblieben wären, nach zehn Jahren immer noch so aufeinander abfahren würden wie Danny und Aaron.
    Das Interessante an Danny und Aaron ist, dass sie nicht gierig auf ihre Liebe sind; sie finden in völlig unerwarteten Augenblicken kleine Inseln des Zusammenseins. Sie müssen nicht ständig ihre Gefühle öffentlich zeigen und gefühlsduselig tun und beweisen, wie sehr sie einander zugetan sind. Sie sind es einfach.
    Ich verkündete: »Entschuldigt mal, aber ich könnte ein Einbrecher sein oder so was.«
    Ihre Lippen trennten sich. Aaron rollte von Danny herunter, stand auf und sagte: »He, hilfst du mir, die kleine Bühne für heute Abend aufzubauen?«
    »Klaro!«, erwiderte ich. Aaron spielt bei der coolen Band namens My Dead Gay Son mit, die sich aus diesen ganzen Anzugtypen zusammensetzt, Heteros und Homos, die sie seit dem College kennen und die, wenn sie Zeit und Lust haben, ohne bestimmte Vorstellungen, sowohl musikalisch als auch sonst, ein bisschen Musik zusammen machen. Die Band wurde nach einem Zitat aus irgendeinem Achtzigerjahrefilm benannt, von dem Danny und Aaron seit der High School besessen sind. Bei der Beerdigung dieses Footballhelden sagt dessen Vater den Satz: »I love my dead gay son!« Der Footballheld, der ein absolut schwulenfeindlicher Idiot ist, wird in einer kompromittierenden Stellung mit einem anderen Footballspieler ermordet aufgefunden. Ich sagte, das hört sich für mich nicht gerade nach einem besonders lustigen Film an, und Danny sagte, nimm nicht immer alles so wörtlich, Cyd Charisse. Danny und Aaron erinnert der Satz des Vaters aus dem Film an die Reaktion ihrer eigenen Väter, als sie von ihrer Beziehung erfuhren: Irgendwie übertrieben cool und tolerant und dahinter verborgen eine Menge Verwirrung und Missbehagen. Danny und Aaron ziehen sich immer gegenseitig damit auf und sagen: »I love my dead gay son!«, brechen in Krokodilstränen aus und zerreißen sich dann vor Lachen.
    Während Aaron und ich auf Knien die Bühne aufbauten, ging mein Bruder-Bäcker-Genie in die Küche, zerkrümelte ein Stück von Miss Lorettas Ingwerbrot und streute die Krümel auf einen Teil der Torten für heute Abend. Aaron sagte: »Er wird dich schrecklich vermissen, wenn du nach San Francisco zurückgehst. Es war echt schön mit dir hier.«
    Es lagen nicht mehr viele Tage in Manhattan vor mir. Ich hatte das Gefühl, schon eine Ewigkeit hier zu sein. Eigentlich freute ich mich auf zu Hause, so sehr ich Danny und Aaron auch mochte. Ich fragte mich, ob ich in der Zeit hier innerlich gewachsen war und mich verändert hatte – woher sollte ich das wissen, wenn es keine äußeren Anzeichen gab? Ich wusste, dass mich der Gedanke an Nancys Haus Tausendschön nicht mehr so sehr abschreckte und ich wahrscheinlich Dannys Rat befolgen und versuchen sollte, in der Schule richtige Freunde zu finden, statt als einzige Freundin eine coole Mieze in einem Pflegeheim zu haben, und ich wusste, dass die Sache mit Shrimp und mir noch nicht vorbei war – ganz und gar nicht. Ich hatte das Gefühl, dass ich vielleicht wirklich einen Weg finden und noch mal von vorne anfangen wollte. Vielleicht wusste ich deshalb, dass ich mich verändert hatte, zumindest ein bisschen. Ich wusste, wenn ich es noch mal mit Shrimp versuchen würde, dann nicht als die Person, die ich beim ersten Mal gewesen war: hilfsbedürftig, immer mit Blick über die Schulter, argwöhnisch gegenüber allem Guten.
    Ich sagte zu Aaron: »Danny ist wahrscheinlich einfach froh, dass ich nicht so eine Frustbeule bin wie seine andere Schwester.«
    »Lisbeth ist gar nicht so schrecklich«, verteidigte sie Aaron. »Sie ist einfach eine harte Nuss.«
    »Das mit der Nuss stimmt.«
    Später am Abend, als My Dead Gay Son gerade eine alte Otis-Redding-Melodie trällerte und ich für einen Kunden Cappuccino schäumte, spürte ich, wie Danny mir unter die Arme fuhr und mich von hinten umarmte. Ich bin nicht so der zärtliche Typ, aber ich schloss dennoch für eine Sekunde die Augen, um den Moment auszukosten, als Danny den Kopf an meinen Nacken schmiegte und flüsterte: »Ich bin so froh, dass du hergekommen bist, CC.« Zum ersten Mal fühlte ich mich vollkommen im Einklang mit Raum und Zeit und war dankbar dafür, dass ich mit einem Typen eine Beziehung haben konnte, die ungefährlich und zärtlich

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