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Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)

Titel: Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah C. Winter
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einen schönen Tag“ hinterher riefen.
     
     
    Mit einem Lächeln auf den Lippen radelte Lilly zu ihrer Schule, schloss ihr Fahrrad ab und betrat den Schulflur. Niemand war zu sehen. Diese ganze Atmosphäre war ihr etwas unheimlich. Auf der anderen Seite hatte sie genug Zeit, sich alles genauer anzusehen. Die Automaten vor der Kantine, an denen sie vorbeiging, waren noch nicht aufgefüllt. Durch den Flur hallte Susans Violinenspiel, so dass Lilly nicht weiter nach dem Weg suchen musste, sondern nur dem Klang des Stückes zu folgen brauchte.
    Neugierig schaute sie durch das kleine Fenster in der Tür und erblickte Susan, die auf der überschaubaren Bühne stand. Langsam öffnete sie die Tür und betrat den Saal, wo die etwa hundertfünfzig Schüler und Lehrer der Schule Platz nehmen konnten. Links und rechts von ihr waren die Stühle aufgebaut. Sie musste nur einige Treppenstufen hinabgehen, bis sie vor der Bühne stand. Lilly begab sich leise zur ersten Reihe, setzte sich und lauschte der Musik.
    Susan war so gut, dass man meinen konnte, sie spiele professionell. Lilly war fasziniert von der Hingabe, die sie in ihr Spiel legte. Susan war zwei Jahre älter als sie und würde im kommenden Jahr auf die Universität wechseln. Sie hatte einige Universitäten im Auge, war sich aber noch nicht sicher, auf welche sie gehen sollte, hatte Susan ihr anvertraut. Also blieb ihr leider nicht mehr sehr viel Zeit mit ihr. Da wollte sie die wenigen Tage mit ihr genießen und gemeinsam üben.
    Lilly musterte Susan genau, überlegte, ob sie sich wohl auch so bewegte, wenn sie Mozart spielte. Mit geneigtem Kopf und geschlossenen Augen genoss Lilly jeden Ton, den Susans Violine erzeugte. Entspannt lehnte sie sich in die kratzenden Stühle, die mit altem, abgenutzten Stoff überzogen waren, doch es störte sie nicht, denn in diesem Augenblick lebte sie nur für die Musik.
    Als sich die Sonate dem Ende neigte, öffnete Lilly ihre Augen wieder. Etwas Neid schwang in ihrem Blick mit, denn so gut wie Susan war sie nicht. Sie war auch nicht so schön wie sie oder so gut gekleidet. Und plötzlich fühlte sie sich ganz klein. Klein in so einer Stadt wie Harts mit zweitausendzweihunderteins Einwohnern. Naja, seit letzter Woche zweitausendzweihundertfünf.
    Lilly schmunzelte, blickte dann aber wieder traurig auf sich herab. Ihre Chucks waren schon alt und das sah man ihnen auch an. Ihre Hose war verwaschen, an der Rückseite ihrer Hosenbeine leicht ausgefranst, da der Stoff zumeist den Boden berührte. Ihr Shirt war neu. Sie hatte es von ihren Freundinnen zum Abschied geschenkt bekommen. Dieses Shirt und noch ein paar Kleinigkeiten, die sie an New York erinnern sollten. Darüber trug sie ein kariertes Hemd. Ihre Haare trug sie offen. Nur eine Kette und ein Nietengürtel zierten ihren Körper, mehr Mädchenhaftes hatte sie nicht an sich. Nervös biss Lilly auf ihrer Unterlippe herum, wagte noch einen Blick auf Susan, die nun ihre letzten Noten spielte.
    Lilly glaubte, dass sie Koreanerin war, vielleicht auch Japanerin. Sie hatte pechschwarzes, schulterlanges Haar, das ihr in großen Locken in den Nacken fiel. Ob sie sich morgens ihre Haare aufdrehte oder waren das ihre Naturlocken? Sie trug enge, figurbetonte Kleidung und Stiefel mit hohen, spitzen Absätzen über ihren engen Jeans. Ketten und große, silberne Ohrringe rundeten ihr Outfit ab. Ihre Violine war weiß mit schwarzen Verzierungen. So eine hatte sie noch nie gesehen.
    „ Guten Morgen.“ Susan war fertig mit ihrem Spiel und setzte ihre Violine ab, den Bogen locker in ihrer rechten Hand haltend.
    „ Guten Morgen.“ Lilly sprang auf und hielt ihren Violinenkoffer bereit.
    „ Wie versprochen. Hier bin ich. Ich habe meine Violine gleich mitgebracht.“ Sie war sich unsicher, ob sie Susan sagen sollte, wie gut sie sie fand.
    „ Darf ich sie sehen?“ Susan legte ihre Violine zurück in ihren Violinenkoffer, der auf einem Beistelltisch stand. Dieser war mit weißem Samt ausgelegt und bettete die Violine beschützend ein.
    „ Es ist ein Stradivari-Nachbau. Ich habe sie zu Weihnachten bekommen, als ich acht Jahre alt war. Sie ist mein größter Schatz.“ Lilly stellte ihren Violinenkoffer neben Susans und öffnete ihn.
    „ Wunderschön. Ich habe auch einen Stradivari-Nachbau, aber das hast du sicher gleich bemerkt.“
    „ Ja, habe ich …“, bestätigte Lilly, „… und du hast toll gespielt. Ich bin beeindruckt, wirklich. Du bist viel besser als ich.“ Jetzt war es Lilly doch

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