Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
streicheln.
„ Pass‘ bitte auf dich auf. Leg‘ dich mit keinem Vampir an, du würdest den kürzeren ziehen“, warnte Caleb mit ernster Miene. Lilly wich etwas von Caleb zurück, so dass er ihre Haare nicht länger berühren konnte. Das machte sie nervös und so knabberte sie wieder an ihrer Unterlippe und spielte mit einer Haarsträhne, als sie zu Boden starrte.
„ Ich hatte nicht vor, mich mit dir anzulegen.“ Lilly fühlte sich wie in einem Film. Beide standen in ihrem Garten, die Bäume wiegten sich sanft im Wind und nur der Mond schaute auf beide herab. Wieso hatte sie nur das Gefühl, gleich ihren ersten Kuss zu bekommen? Von einem Vampir? Wollte sie das überhaupt?
„ Mich meinte ich damit nicht.“ Er lachte, ging einen Schritt auf sie zu, um abermals ihren Duft wahrzunehmen, als könnte er dies nur, wenn er dicht bei ihr stand. Er war so nah an ihrem Hals, dass Lilly sich an die vielen Bücher erinnerte, die sie gelesen hatte. Mit einem Satz wich sie vor ihm zurück, schaute ihn ernst an.
„ Ich will auf keinen Fall gebissen werden. Ich mag mein Leben, so wie es ist.“ Es gab genug Menschen, die ganz versessen darauf waren, von ihrem menschlichen Dasein Abschied zu nehmen und künftig als Vampir auf der Erde zu wandeln. Für Lilly aber war dies eine Horrorvorstellung.
„ Ich hatte nicht vor, dich zu beißen.“ Caleb betrachtete Lilly mit seinen grünen Augen, die sie gut durch die Dunkelheit erkennen konnte.
„ Ich meinte andere Vampire. Welche, die sich nicht als solche zu erkennen geben. Vampire, die auch aus einem Cold Belt ausbrechen oder vielleicht nie in einem drinnen waren. Sie würden jeden töten, der ihr Geheimnis herausfindet, da es auch ihr Tod wäre, verraten zu werden.“ Caleb seufzte traurig, wich aber nicht von ihrer Seite.
„ Ich frage mich, was jetzt wohl passieren würde, wenn ich kein Vampir wäre, sondern ein Mensch“, raunte Caleb noch laut genug, dass Lilly es hören konnte.
Sie merkte an seinem Gesichtsausdruck, dass es ihn schmerzte und er dies eigentlich nicht hatte sagen wollen.
„ Wenn. Ich weiß nicht, was wäre, wenn.“ Lilly flüsterte dies nur, sie wusste ja, dass Caleb es dennoch gut hören konnte.
„ Ich würde dich dann küssen. Jetzt und hier.“ Caleb sah sie wieder ernst an und ging einen Schritt auf Lilly zu, die erschrocken vor ihm zurückwich.
Darauf wusste sie keine passende Antwort, musste erst überlegen. Doch zu viele Gedanken vernebelten ihren Kopf, so dass sie nur nervös mit ihren Lippen zitterte und eine abwehrende Haltung annahm.
„ Ich küsse nur jemanden, den ich auch liebe!“, sagte sie bestimmt und blickte Caleb ernst an. Was auch immer er vorhatte, sie musste Caleb zeigen, wo seine Grenzen waren.
„ Das ist eine gute Einstellung.“ Er fixierte Lilly, wie ein Wolf seine Beute, die verletzt und schutzlos vor ihm lag. Caleb spürte, dass Lilly sich ängstigte und dennoch verspürte sie einen Hauch von Neugier, was ihn faszinierte.
„ Pass‘ bitte gut auf dich auf. Ich kann nicht immer bei dir sein, um dich vor einstürzenden Regalen zu retten.“ Als er das sagte, schreckte Lilly zusammen. Hatte er sie etwa gerettet? Dann hatte sie sein Parfüm also doch wahrgenommen und sich diesen Geruch nicht eingebildet. Sie war irritiert und für einen winzigen Moment abgelenkt, was Caleb ausnutzte. Er beugte sich vor und küsste ihre Wange. Lilly zog ihre Schultern an und hob ihre Hände, legte sie auf Calebs Brust, da sie ihn von sich drücken wollte. Aber da war Caleb schon verschwunden.
„ Lilly?“ Jason riss die Terrassentür auf, schaltete das Licht an, so dass der Garten erhellt wurde. Sie zuckte zusammen und drückte die Taschenlampe fest an sich. Wann hatte sie die eigentlich wiederbekommen?
„ Dad?“ Sie schaute zu ihm und blickte sich dann in ihrem Garten um. Caleb war wie vom Erdboden verschluckt.
„ Was machst du denn hier draußen?“ Jason kam auf sie zugelaufen und legte seinen Arm um sie, als wollte er sie vor etwas beschützen.
„ Ich habe ein Mädchen schreien gehört. Dein Bett war leer. Ich dachte, dir sei etwas passiert.“ Auch er sah sich um und zog seine Tochter in Richtung Terrasse. Lilly blickte verwirrt auf ihre Taschenlampe, verstand dann aber, dass Caleb sie ihr zugesteckt haben musste.
„ Ich habe auch jemanden schreien gehört. Also bin ich runtergelaufen und habe nachgesehen.“ Sie dankte Caleb im Stillen, legte ihre Hand auf die Stelle ihrer Wange, wo er sie geküsst hatte.
„ Das
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