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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. M. Goeglein
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guckte immer noch auf die Leinwand.
    »Ja, könnten wir.«
    »Pssst!«, machte Doug.
    »Wenn du hingehst, und wir uns dann über den Weg laufen, na ja … das wäre doch okay.«
    »Okay«, sagte ich so gelassen, wie mir das nur irgend möglich war, obwohl mein Herz so heftig schlug, dass es mir fast die Brust sprengte. Schön, es war vielleicht keine romantische Einladung mit Blumen und Kerzenschein, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber er hatte mich gefragt, und das reichte mir. Max und ich, wir würden auf den Frühlingsball gehen, uns dort treffen oder uns dort über den Weg laufen!
    »Meine Mom sagt immer, dass ich mehr Leute kennenlernen sollte und dass daraus nichts werden wird, wenn ich, Zitat, meine ganze Zeit außerhalb der Schule mit einem merkwürdigen Filmclub verbringe, Zitat Ende«, flüsterte er. »Ich habe sie daran erinnert, dass jeder Jugendliche mit ein bisschen Hirn irgendein merkwürdiges Faible für etwas hat. Bei mir sind’s Motorräder. Ich habe eine alte Triumph Thunderbird, und sie hat mir versprochen, wenn ich zu dem Ball gehe, dann holen wir sie aus dem Lager, wo sie derzeit steht. Bist du schon mal Motorrad gefahren?«
    »Nein, aber ich kann Auto fahren«, sagte ich schüchtern und fühlte, wie meine Wangen sich röteten.
    »Echt?«, fragte Max und sah mich noch ein bisschen intensiver an, woraufhin ich eine Gänsehaut bekam.
    »Hey, nun seid doch mal ruhig!«, zischte Doug.
    Ich beugte mich näher zu Max und erzählte ihm flüsternd, dass ich tausendmal neben meinem Dad in seinem Lincoln gesessen und zugeguckt hatte, wie er den Schlüssel drehte, das Cabriodach zurückklappen ließ und dann den langen, flachen Wagen gemächlich in Bewegung setzte. Und mit dreizehn, als er in der Bäckerei arbeitete und Mom mit Lou unterwegs war, schnappte ich mir eines Nachmittags einfach mal die Schlüssel. Zehn Minuten später hoppelte ich die Ashland Avenue hinunter – erst zu hart aufs Gas, dann zu hart auf die Bremse, dann mit quietschenden Reifen das Ganze noch mal von vorn –, bis aus dem Nichts etwas leuchtend Rotes auftauchte. Ich trat mit beiden Füßen auf die Bremse und der Lincoln kam kreischend und mit qualmenden Hinterreifen zum Stehen, während mir das Herz bis zum Hals schlug.
    Ich guckte nach rechts, und da stand ein Typ in einem Ford Mustang, der nur den Kopf schüttelte.
    Dann guckte ich nach links, und da stand meine Mutter in ihrem kleinen Fiat, und ihr Mund bestand aus einer einzigen, missbilligenden Linie roten Lippenstifts.
    »Und dann?«, fragte Max leise.
    »Dann hat sie mich echt überrascht.«
    Nachdem sie mich nach Hause eskortiert hatte und der Lincoln sicher in der Garage stand, erwartete ich eine Standpauke und eine Strafe. Stattdessen erklärte sie mir etwas ganz anderes. Natürlich würde die Gesellschaft nun von ihr erwarten , dass sie mir den Kopf wusch, weil man mit dreizehn noch nicht fahren dürfe, sagte sie, aber sie sah die Sache anders. Ihrer Meinung nach war es wichtig, nach den Regeln zu spielen, aber es sei ebenso wichtig zu wissen, wann man sie übertreten konnte. Ja, es sei natürlich falsch gewesen, entgegen der gesetzlichen Vorschriften ohne Führerschein zu fahren, aber der Wunsch zu lernen, wie man ein Auto fuhr, sei völlig in Ordnung. Als Lehrerin bestärkte meine Mutter uns darin, uns neues Wissen anzueignen. Wenn ich fahren lernen wollte, dann würde sie es mir beibringen.
    »Das war ziemlich cool von ihr«, flüsterte Max.
    »Total.«
    Ich erzählte Max nicht, was dann geschehen war, weil es mit der Geschichte an sich scheinbar nichts zu tun hatte. Tatsächlich begriff ich erst später, dass die eigentliche Geschichte erst im Schluss unseres Gesprächs steckte, als meine Mutter nämlich sagte, dass wir meinem Vater besser nichts von meinem kleinen Ausflug verraten sollten. Ich hätte erleichtert sein sollen, dass sie mir das vorschlug, aber ich war doch sehr überrascht und fragte nach dem Grund.
    »Vielleicht regt er sich sonst zu sehr auf«, sagte sie und wandte den Blick ab. »Dieses alte Auto hat dein Großvater 1965 bekommen, zur Geburt deines Vaters, seines ersten Kindes und ältesten Sohns.«
    »Bekommen?«, fragte ich. »Du meinst, als Geschenk? Von wem?«
    »Von … Freunden«, antwortete sie vage, und aus irgendeinem Grund fielen mir dazu sofort die Nuschelmänner ein.
    »Und wie war das mit Onkel Buddy?«, fragte ich und dachte an das alte Cabrio. »War der Wagen auch ein Geschenk? Um die Geburt des zweiten Kindes zu

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