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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erleichtert, diese formale Erklärung ohne Fehler beendet zu haben, und Brashieels Kamm richtete sich vor Stolz noch weiter auf.
    »Unser Geschenk«, sagte sie dann sehr viel natürlicher, »ist jetzt fertig.«
    Sie drückte auf einen Knopf, und ein leises, allgemeines Keuchen war zu hören, als eine Lichtskulptur über dem Tisch aufflammte. Sie war nicht in dem abstrakten Stil gehalten, in den menschliche Künstler derzeit ganz vernarrt zu sein schienen, sie war gegenständlich: das Abbild einer weiteren Skulptur, aus feinstem Marmor gearbeitet … und diese war einfach atemberaubend.
    Ein Narhani, der auf die Hinterbeine stieg und mit den Vorderbeinen gegen die Fesseln ankämpfte, die ihn hielten. Das grausame, schmerzhafte Halsband um seinen Hals hatte blutige Wunden gescheuert, und mit aller Kraft stemmte er sich gegen die massive Kette. Die Menschen, die hier in diesem Raum das Kunstwerk gerade betrachteten, kannten die Mimik der Narhani gut genug, um die Verzweiflung in den Augen des Narhani zu lesen und die Bedeutung des eng am Schädel anliegenden Kamms zu deuten, doch seine Zähne waren in einem trotzigen Fauchen entblößt. Seine Lage war hoffnungslos, und trotzdem war er ungebrochen – der Zorn über seine Gefangenschaft schmerzte alle Betrachter.
    Doch der Narhani war nicht allein. Geborstene Ketten hingen an seinen Handgelenken, die äußerst detailliert gearbeiteten Kettenglieder von einem scharfkantigem Werkzeug durchtrennt. Daneben ein Mensch, der kniete: Der Oberkörper war nackt, doch von der Hüfte an abwärts trug er die Uniform des Imperialen Marine-Korps. In seinem Gesicht war die Erschöpfung deutlich zu erkennen, seine Augen allerdings waren ebenso wild wie die des gefangenen Narhani. In der einen Hand hielt der Mensch einen Meißel, dessen erkennbar scharfe Schneide an den eisernen Ring angelegt war, der die Kette des Narhani festhielt, während er mit der anderen Hand einen Hammer hob, als wolle er ihn jederzeit hinabsausen lassen.
    Die Details waren atemberaubend ausgeführt, die Anatomie perfekt, die völlig unterschiedliche Mimik der beiden Spezies mit geradezu beunruhigender Genauigkeit eingefangen. Schweißperlen standen auf der bloßen Haut des Menschen, und jeder einzelne Tropfen Narhani-Blut wirkte so echt, dass jeder Betrachter den Atem anhielt und nur darauf wartete, dass der Tropfen zu Boden fiele. Für alle Zeiten waren sie in Stein gefangen, Mensch und Narhani – aus Fleisch Marmor geworden durch die Hand eines wahren Meisters, und so fremdartig sie einander auch sein mochten, sie waren eins.
    »Großer Gott!«, durchbrach Colins Flüstern die Stille, die sich über den Tisch gelegt hatte. »Das ist … das ist … mir fehlen die Worte, Brashieel. Ich …« Er beendete den Satz nicht, und Brashieel ließ seinen eigenen Kamm sinken.
    »Was du hier siehst, ist nichts als die Wahrheit, Colin«, meinte er leise. »Mein Volk ist nicht so gewandt mit Worten wie das deine; wir fassen unsere Wahrheiten in andere Form. Doch so lange diese Skulptur hier Bestand hat …«, er deutete auf die lichtgeborene Statue vor ihnen, »… werden wir vom Nest der Narhani niemals vergessen, was ihr Menschen uns geschenkt habt. Wir sind gegen euch in den Kampf gezogen, sahen Nestmörder in euch. Ihr aber habt uns gelehrt, wer der wahre Nestmörder ist, und als ihr uns hättet erschlagen können, habt ihr uns das Leben geschenkt. Ihr habt uns mehr als das Leben geschenkt.« Sanft streichelte er Eva über den Kamm. »Doch das Wichtigste von allem: ihr habt uns die Wahrheit geschenkt, und diese Wahrheit wollen wir euch nun zurückgeben. Deinem ganzen Volk, vor allem aber dir persönlich, denn du bist jetzt unser Nestherrscher.«
    »Ich …« Colin errötete, wie es ihm seit Jahren nicht mehr passiert war. Dann hob er den Blick und schaute Brashieel geradewegs in die Augen. »Ich danke dir. Ich werde niemals etwas Schöneres zum Geschenk erhalten … oder niemals etwas, das ich mehr zu schätzen wüsste.«
    »Dann sind wir zufrieden, Nestherrscher.«
    Lawrence Jefferson starrte wie gebannt die Statue an, während rings um ihn bewundernde Laute ausgestoßen wurden, und nicht einmal bei ihm war die Ehrfurcht zur Gänze gespielt. Er räusperte sich, als die ersten Gespräche zu verstummen begannen.
    »Brashieel, darf ich …« Er hielt inne, dann zuckte er leicht mit den Schultern. »Ich scheue mich, es zu fragen: Aber könnte ich wohl ein Holo davon haben, damit ich es in meinem Büro an einen Ehrenplatz

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