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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gebe ich Ihnen Recht«, erwiderte Jefferson ernsthaft. »Wird es Schwierigkeiten wegen des Zeitplans geben?«
    »Nein, nein. Man muss nur den Input arrangieren und dann die Bildhauer-Einheit ihre Arbeit machen lassen.«
    »Ausgezeichnet! Unter diesen Umständen wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie gleich anfangen und den Input vorbereiten könnten. Ich muss das hier mitnehmen, wenn ich wieder aufbreche.«
    »Selbstverständlich. Wenn Sie mich dann entschuldigen würden!«
    Der Mann mit dem gekrümmten Rücken beugte sich über seine Gerätschaften, und Jefferson trat einen Schritt zurück, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während er die Arbeit bewunderte, die dieser dem Tode geweihte Handlanger bisher abgeliefert hatte. Die Skulptur sah wirklich aus, als bestünde sie aus echtem Marmor – und so sollte das auch sein, wenn man bedachte, was sie gekostet hatte.
    Perfekt!, dachte Jefferson. Sie ist wirklich perfekt. Und niemand, der sie anschaute, würde jemals auf die Idee kommen, was sich in ihrem Inneren verbarg. Denn der Gravitonen-Gefechtskopf und die Schaltungen, die ihn auslösen würden, waren nirgends zu erkennen.

 
    Kapitel Achtzehn
     
    Der Kommandant der Israel war schlechter Laune.
    Daran war niemand schuld – die Mannschaft der Israel war kompetent, zuversichtlich … und jung. Und, so wie es für junge intelligente und zuversichtliche Menschen nun einmal typisch war, unterschätzten sie die vor ihnen liegende Aufgabe – und das Ausbleiben von Fortschritten förderte immens die schlechte Laune. Dennoch, sagte Sean sich mit erzwungenem Mut: für jemanden, der erst in der letzten halben Stunde seines Anflugs herausgefunden hat, dass er sich einer bevölkerten Welt nähert, machen wir uns gar nicht so übel. Und Sandy hatte gesagt, dass sie und Harry ausnahmsweise mal eine gute Nachricht hätten.
    In seinen Kommandantensessel lehnte Sean sich zurück, studierte das Bild, das eine der getarnten Sonden übertrug. Sie hatten sich dafür entschieden, statt auf das sehr viel leichter zu ortende RaumfaltungsCom sich bei der Steuerung der Sonden auf altmodischen Sichtlinien-Funk zu verlassen. Danach zu suchen würden imperiale Scan-Systeme vermutlich nicht einmal in Erwägung ziehen. Das schränkte den Einsatzradius der Sonden deutlich ein. Trotzdem war die Reichweite groß genug, um in hinreichendem Maße Bildproben zu nehmen. Sean schaute gerade einer Gruppe von Dorfbewohnern zu, die auf den Knien über ein Feld krochen, auf dem irgendwelche Knollen angebaut wurden, und Unkraut jäteten, und er fragte sich, wie das, was sie dort anbauten, wohl schmeckte.
    Er hob den Blick, als Tamman eintraf, womit sie vollzählig waren, und schaute dann zu Sandy hinüber. Harriet und sie hatten sich Brashans starrköpfigen Pragmatismus zu eigen gemacht und daraufhin all die wilderen Hypothesen verworfen. Die Besatzung der Israel hatte sich also darauf verlassen, dass Tamman Überwachungssysteme baute und diese dann wartete. Die Hauptlast der Analyse allerdings fiel den beiden Mädchen zu, und Sean war froh, sie ihnen überlassen zu können.
    »Okay, Sandy«, sagte er nun. »Die Bühne gehört dir.«
    Einen Augenblick lang rieb sie sich die Nasenspitze, dann räusperte sie sich.
    »Fangen wir mit der guten Nachricht an: Wir haben endlich eine Art Sprachprogramm.« In seinem Sessel richtete Sean sich auf, und sie lächelte. »Wie ich schon sagte: Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass wir ohne einen richtigen Philologen auf die alte ›Trial-and-Error‹-Methode werden zurückgreifen müssen, und die Ergebnisse werden entsprechend primitiv ausfallen.
    Es ist hilfreich, dass die Bewohner dieses Planeten eine Schrift entwickelt haben und bewegliche Lettern verwenden. Aber es wäre doch noch hilfreicher gewesen, wenn das alte Alphabet hier überlebt hätte. Von den einundvierzig Buchstaben, die wir gefunden haben, könnten drei vom Universal-Imperial abgeleitet sein. Der Rest sieht aus, als hätte irgendjemand versucht, Altnordisch in Keilschrift zu transkribieren. Bei Nachteinsätzen unserer Sonden ist es uns gelungen, gedruckte Bücher zu scannen, aber das hat uns herzlich wenig genutzt, bis Harry dann vor ungefähr sechs Wochen das hier gefunden hat.«
    Das Display veränderte sich, es zeigte jetzt eine Aufzeichnung: der Ausblick von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt auf einige im Kreis stehende Kinder. Ein bärtiger Mann in einem blau-goldenen Gewand befand sich in ihrer Mitte, er hielt ein Bild eines

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