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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dank ihrer Implantate mit einem Befehl zur Automatikabschaltung die Sprachsteuerung hätten unterbinden können, sobald erst einmal die letzten Original-›Priester‹ tot gewesen wären. Also haben sie die Neuralzugänge deaktiviert. Jetzt kann man nur noch über die Sprachsteuerung auf den Computer zugreifen. Und um zu gewährleisten, dass alle außer den Priestern schön außerhalb der Reichweite der Sprachsteuerung bleiben, sitzt eine ganze verdammte Armee auf diesem Computer. Nachdem das Quarantäne-System so eingestellt war, jeden zu erledigen, der versuchte, sich mit Hilfe von imperialen Waffen den Weg freizuschießen, gab es keine Chance mehr für ein paar alte, erschöpfte Imperiale, das System zu erreichen.«
    Sie schwieg einen Augenblick und hielt den entsetzten Blicken ihrer Zuhörer stand.
    »Was natürlich bedeutet, dass wir die ›Stimme‹ auch nicht erreichen können.«
     
     
    Sean saß in der Luke des Kutter -Hangars, hoch oben an der Flanke der Israel , und starrte blicklos durch die zitternde Verzerrung, die sich durch das Tarnfeld ergab, auf die Landschaft hinaus. Mit ihren Linguistik-Programmen machten sie immer noch Fortschritte. Es half sehr, dass sie sich jetzt nicht mehr scheuten, ihre Fernsonden auch über die maximale Reichweite auszuschicken, solange sie nur außerhalb der abgesicherten, einhundert Kilometer im Durchmesser umfassenden Zone des ›Tempels‹ blieben. Aber es waren zwei Wochen vergangen, seit Sandy die Bombe, die sie in Kahtars Aufzeichnungen gefunden hatte, hatte platzen lassen, und keiner von ihnen hatte eine Vorstellung, was man als Nächstes unternehmen sollte. Das einzig Gute war, dass Harriet jetzt wieder ganz auf den Beinen war – sie joggte sogar wieder auf den Laufbändern der Israel .
    Er seufzte und zupfte an seiner Nasenspitze, und in diesem Moment sah er wirklich aus wie eine übergroße, dunkelhaarige Ausgabe seines Vaters, während er über das Problem nachdachte. Er hatte damit gerechnet, dass es Schwierigkeiten geben würde, in den ›Tempel‹ hineinzukommen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sie nicht einmal imperiale Handfeuerwaffen würden einsetzen können! Verdammt, vielleicht würden sie nicht einmal ihre eigenen Implantate nutzen können! Wie also sollten vier Menschen – und ein Narhani, den man auf den ersten Blick als unbekehrbaren ›Dämon‹ erkennen würde – in die am stärksten bewachte Festung des ganzen verdammten Planeten eindringen?
    Es gab natürlich eine sehr einfache Antwort, aber das konnte er nicht tun. Er konnte nicht einmal daran denken, ohne dass ihm speiübel wurde. Laut Kahtars Aufzeichnungen war das ›Heiligtum‹ schwer gepanzert und lag tief unter der Oberfläche des Planeten. Selbstverständlich könnten sie den ganzen Stützpunkt mit Hilfe eines Gravitonen-Gefechtskopfes einsatzunfähig machen, und die Israel könnte aus der Atmosphäre des Planeten heraus auch HyperGeschosse abfeuern. Sie könnten gegen den ›Tempel‹ losschlagen, bevor das Quarantäne-System genug Zeit gehabt hätte zu reagieren, und wenn der Computer ausfiele, fiele das gesamte System aus. Bedauerlicherweise würden sie auf diese Weise auch sämtliche Bewohner der größten Stadt von Pardal umbringen – fast zwei Millionen Menschen, wenn Sandys Schätzungen richtig waren.
    Sean presste seine Nasenspitze noch fester zusammen. Seine schlaue Kriegslist, den Planeten zu erreichen, hatte tatsächlich funktioniert, klar, und er hatte sie alle vier mitten in eine Falle geführt. Sie konnten nicht abheben – selbst wenn sie irgendeinen Ort gewusst hätten, den sie hätten ansteuern können!, ohne dass das Quarantäne-System sie abschoss, nur weil sie versuchten, den Planeten zu verlassen. Und es gab keinerlei Möglichkeit, das System vom Planeten aus zu deaktivieren!
    »Sean?« Er hob den Kopf, als er Sandys Stimme hörte. Sie stand am anderen Ende des Hangars und winkte ihm zu. »Komm! Das musst du sehen!«
    »Was denn?«, fragte er und stand mit verwirrter Miene auf.
    »Das ist zu schön, als dass ich dir den Spaß verderben möchte, indem ich es dir erzähle!« Ihr Gesichtsausdruck war sonderbar, und sie klang belustigt, verängstigt, aufgeregt und überrascht – alles auf einmal.
    »Dann gib mir wenigstens einen Tipp!«
    »Na gut.« Mit einem ungewöhnlichen, fast lauernden Lächeln schaute sie ihn an. »Ich hatte gerade sonst nichts zu tun, also habe ich eine Fernsonde ausgeschickt, um mir noch einmal das Dorf anzusehen, aus dem

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