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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hohepriesters loderten regelrecht. Bald! , dachte er.
    Schon sehr bald!
     
     
    » Sean! «
    Seans Kopf zuckte hoch, als Sandy seinen Namen schrie. Nicht über den Kommunikator – nein, sie selbst!
    Er wirbelte im Sattel herum und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, in der sich Unglauben und Zorn vermischten, als eine sehr kleine Person in der Rüstung eines Offiziers ihr Branahlk auf ihn zulenkte.
    »Was zum Teufel glaubst du eigentlich …?«, setzte er auf Englisch an, doch dann sah er ihren Gesichtsausdruck.
    »Sean, das ist eine Falle!«, schrie sie in der gleichen Sprache.
    » Was? «
    Ihr Branahlk zwang die letzten Soldaten dazu, zur Seite zu springen, als sie das Tier ganz an Seans heranlenkte.
    »Nutzt du deine Implantate nicht?«
    »Natürlich nicht! Wenn der Computer die auffängt …«
    »Ach verdammt, dafür ist jetzt keine Zeit! Aktivier sie … jetzt sofort! «
    Er starrte sie an, dann aktivierte er seine implantierten Sensoren, und sein Gesicht wurde kalkweiß, als er die gewaltigen Soldatenmengen sah, die sich in allen Parallelstraßen der Nordallee immer weiter der Kolonne näherten.
    Einen schrecklichen Augenblick lang schien sein Gehirn geradezu eingefroren. Sie waren zehn Kilometer von den Stadttoren entfernt, befanden sich auf halber Strecke zum Zentrum der Stadt. Wenn er jetzt kehrtzumachen versuchte, dann würden die Piken, die beide Seiten der Straße flankierten, an jeder Kreuzung näher rücken und seine Kolonne in Stücke reißen. Aber wenn er nicht den Rückzug anordnete …
    Er zwang seinen Verstand, wieder die Arbeit aufzunehmen, und sein Gedanken rasten. Die Kolonne marschierte immer noch weiter vorwärts, wusste nichts von der Falle, in die er sie geführt hatte. Auch die Formationen der Garde rückten immer weiter auf sie zu. Sie hatten fast einen riesigen, gepflasterten Platz erreicht – mehr als anderthalb Kilometer im Durchmesser, und Sean sah die gewaltigen Springbrunnen in dessen Mitte fröhlich im Sonnenlicht blitzen – und die Absichten des ›Tempels‹ waren ganz offensichtlich. Sobald seine Männer erst einmal diesen freien Platz betreten hätten, würden die Angreifer von allen Seiten näher rücken und sie zermalmen. Aber hinter ihnen befanden sich keine weiteren Angreifer, wenn die Garde sie also angreifen wollte …
    »Warn Harry und Stomald!«, bellte Sean, dann wandte er sich im Sattel um. »Folmak!«
    »Erlaucht Sean?« Folmaks Gesichtsausdruck verriet Verwirrung. Er verstand Englisch zwar nicht, aber er hatte sehr wohl den Tonfall mitbekommen, und seine Kampfreflexe und seine Instinkte waren sofort erwacht.
    »Das ist eine Falle – die werden uns angreifen, sobald wir den Platz vor uns erreicht haben!« Der Hauptmann erbleichte, doch in drängendem Ton sprach Sean weiter. »Wir können nicht zurück. Unsere einzige Chance besteht darin, vorzurücken und zu hoffen, dass der Gegner noch nicht bemerkt hat, dass wir ihr Spiel durchschaut haben. Lass dich zurückfallen und gib die Information weiter! Der Feind ist noch mehrere Straßen weit entfernt und hält sich außer Sicht. Wahrscheinlich wird die Garde warten, bis ein Großteil unserer Kolonne den Platz erreicht hat, also werden wir Folgendes machen …«
     
     
    »Eine Falle ?« Entsetzt starrte Tibold Rarikson den Engel Harry an. Das konnte sie doch nicht ernst meinen! Doch ihr angespanntes Gesicht und die Furcht in dem Auge, das ihr noch geblieben war, verrieten ihm, dass sie es sehr wohl ernst meinte. Einen weiteren Augenblick starrte er sie nur an, dann wirbelte er herum und schrie nach seinen Offizieren.
     
     
    Hohepriester Vroxhan lächelte triumphierend, als die ersten Ketzer auf den Platz der Märtyrer traten. Er sah schon, wie die ersten Gardisten Aufstellung nahmen, und andere Truppen, die er von seinem Standpunkt aus nicht sehen konnte, hatten weit hinter diesen Dämonen-Anhängern die Nordallee gesichert. Dieser ›Erlaucht Sean‹ war also ein Heerführer, der seinesgleichen suchte, ja? Vroxhan stieß ein bellendes Lachen aus, als ihm wieder Ortaks jammernde Warnung einfiel.
    Wenn diese Ketzer glauben, ›Erlaucht Sean‹ und ›Erlaucht Tamman‹ seien unbesiegbar, dann werden sie sehr bald etwas dazulernen! Und dann wollen wir doch mal sehen, wie es um ihre Kampfmoral bestellt ist, wenn wir die ›Ersten Krieger‹ dieser verwünschten ›Engel‹ in Ketten gelegt vor die Inquisition zerren!
    Sein Lächeln steigerte sich in seiner Grausamkeit, während die Ketzer immer weiter auf den Platz

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