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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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marschierten. Nur noch wenige Minuten, dann würden die von Fürstmarschall Surak persönlich ausgewählten Offiziere ihre Truppen vorwärts schicken, und dann …
    Sein Lächeln erstarb. Die Ungläubigen hatten Halt gemacht. Die … was machten die denn?
     
     
    »Zum Quadrat! Zum Quadrat! «
    Unterhauptmann Harkah wirbelte entgeistert herum, als Sean mit übernatürlich lauter Stimme die Befehle bellte und Pfeifen schrillten. Zwei Kompanien von Folmaks an der Spitze der Kolonne marschierendem Bataillon – durch leise Ankündigungen ihrer Offiziere vorgewarnt – zogen augenblicklich nach links und rechts weg, marschierten in entgegengesetzte Richtungen von der Kolonne fort. Der Rest des Regimentes marschierte fünfzig Meter weiter, dann schwärmten die Soldaten aus, überbrückten die immer größer werdende Distanz zwischen den beiden fortmarschierenden Kompanien und bildete eine doppelte Schützenreihe. Es war kein richtiges Quadrat – mehr ein dreiseitiges, offenes Rechteck, wobei die kürzeren Seiten zur Nordseite des Platzes der Märtyrer zeigten – und es wurde immer größer, als immer mehr Männer, jetzt im Laufschritt, aus der Nord-Allee in Position strömten.
    »Erlaucht Sean!«, rief der Gardist, der sie geführt hatte. »Was glaubt Ihr denn …?«
    Seine Frage verklang, als er plötzlich über eine Entfernung von fünfzehn Zentimetern in den Lauf von Seans Pistole blickte.
    »In etwa zehn Minuten«, erklärte Sean mit tödlich ruhiger Stimme, »wird die Tempelgarde uns angreifen. Willst du uns erzählen, du hättest davon nichts gewusst?«
    » Angreifen …?! « Harkah starrte Sean ungläubig an. »Ihr seid wahnsinnig!«, flüsterte er dann. »Hohepriester Vroxhan selbst hat geschworen, Euch als Gesandte zu empfangen!«
    »Ach, tatsächlich?« Sean nutzte die Pistole jetzt wie einen Zeigestock und fragte mit rauer Stimme: »Sind das seine Unterhändler?«
    Harkah wirbelte herum und spähte in die angegebene Richtung, und sein Gesicht wurde kreidebleich, als dort plötzlich die vordersten Rotten der Pikenkompanien der Garde auftauchten und im Osten, Westen und Süden auf dem Platz der Märtyrer jeglichen Ausgang versperrten. Sie waren zu Tausenden, und noch während er zuschaute, strömten die Gardisten weiter vorwärts und nahmen Kampfformation ein.
    »Erlaucht Sean, ich …!«, setzte er an, dann schluckte er heftig. »Mein Gott! Die Geiseln! Bischof Corada! Onkel Kerist! «
    »Soll das heißen, du hast es nicht gewusst?« Trotz seines Zorns war Sean geneigt zu glauben, dass Harkahs Überraschung – und die Angst um seinen Onkel – tatsächlich echt waren.
    »Das ist doch Wahnsinn!« Nun wirbelte Harkah wieder zu Sean herum. » Wahnsinn! Selbst wenn das Erfolg haben sollte, wird es doch nichts daran ändern, dass Eure restliche Armee vor der Stadt liegt!«
    »Vielleicht sieht Hohepriester Vroxhan das ja anders als du«, erwiderte Sean grimmig.
    »Das kann nicht Seine Heiligkeit befohlen haben! Er hat bei seiner Seele geschworen, dass er Euch wie sein eigenes Volk beschützen wolle!«
    »Naja, dann hat ihm irgendjemand wohl nicht zugehört!« Seans Stimme klang sehr rau, und er nickte einem von Folmaks Adjutanten zu. Der Malagoraner lenkte sein Reittier unmittelbar an das von Harkah, und der Hauptmann der Garde wandte nicht einmal den Kopf zur Seite, als ihm die Pistolen und das Schwert abgenommen wurden. »Vorerst, Hauptmann Harkah, werde ich davon ausgehen, dass du nichts hiervon gewusst hast«, erklärte Sean geradeheraus. »Tu nichts, was mich dazu bringen könnte, meine Meinung doch noch zu ändern!«
    Harkah starrte ihn nur unfähig zur Gegenwehr an, und Sean ließ sein Branahlk wenden und trottete in die Mitte seines Truppenquadrats. Seine Leute befanden sich hier zu sehr in der Unterzahl, als dass Sean noch eine Reserve hätte zurückhalten können. Von kleinen Trupps abgesehen, die mit der Aufgabe betraut waren, sämtliche kleineren Straßen, die in seinem Rücken auf den Platz der Märtyrer führten, zu sichern, befanden sich alle drei Regimenter der Ersten Brigade in der Schützenreihe. Der Gegner hatte nun auch Halt gemacht. Selbst von seiner Position aus konnte Sean erkennen, dass es sie immens überrascht hatte, wie schnell die Malagoraner die neue Formation eingenommen hatten, und nun ließ Sean den Blick über seine Männer schweifen.
    »Also gut, Jungs! Wir stecken hier tief in der Scheiße, und der einzige Ausweg ist geradewegs durch diese Dreckskerle da drüben hindurch! Steht

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