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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Männer wie seine Infanterie ihr entsetzliches Handwerk gut gelernt. Frische Ladeschützen traten vor und nahmen den Platz der Gefallenen ein, während Richtschützen schon das Schloss vorbereiteten, und Tibold hob seinen sonderbaren neuen Armreif – diesen ›Kommunikator‹ – an die Lippen. »Erlaucht Sean?«
    »Tibold? Bist du das?« Erlaucht Sean klang überrascht, und dann war die Stimme des Engels Harry zu vernehmen, die mit ihm in der Sprache der Engel redete.
    »Ich habe ihm ein SicherheitsCom gegeben, Sean. Wenn der Computer nicht auf deine Implantate reagiert …«
    »Sehr gut, Mädel!«, sagte Sean schnell und wechselte dann wieder zu Pardalianisch um. »Was gibt es, Tibold?«
    »Wir sind bereit, Euch holen zu kommen. Wo seid Ihr?«
    »Wir haben ein Artillerie-Depot der Garde besetzt, nahe dem Platz der Märtyrer.« Trotz seiner sichtlichen Anspannung brachte Erlaucht Sean ein leises Lachen zustande. »Gut, dass die Erste Joharns hat, die früher der Garde gehört haben. Hier müssen Millionen von Kugeln für glattläufige Gewehre sein … für den Fall, dass uns die Gewehrmunition ausgeht.«
    »Haltet durch, Erlaucht Sean! Wir werden Euch rausholen!«
    »Machen wir, Tibold. Pass auf dich auf!« Tibold ließ den Kommunikator sinken und wandte sich seinem Artillerie-Kommandanten zu. »Feuer!«
     
     
    Hohepriester Vroxhan stürmte in den Konferenzraum, den Fürstmarschall Surak zu seinem Kommandostand umfunktioniert hatte, und sein Gesicht war leichenblass. In der Ferne, in Richtung des Nordtores, dröhnten Kanonen, doch der aufgebrachte Hohepriester ignorierte den Lärm, als er sich regelrecht auf Surak stürzte.
    » Also , Fürstmarschall?«, fauchte er. »Was habt Ihr zu Eurer Verteidigung vorzubringen? Was ist schiefgelaufen? «
    »Eure Heiligkeit …«, Surak konnte sich nur mit sichtlicher Mühe beherrschen, Vroxhans Rang zum Trotz, »… ich habe Euch gesagt, dass es schwierig werden würde! Die meisten meiner Männer wussten ebenso wenig, was wir tun würden, wie die Ketzer … oder etwa Oberhauptmann Kerist.« Er sprach mit sehr scharfer Stimme, und Vroxhan blinzelte erstaunt, als er sah, mit welchem Zorn der Fürstmarschall ihm in die Augen blickte. »Ihr habt darauf bestanden, dass es eine ›Überraschung‹ werden solle, und genau das wurde es auch … für alle Beteiligten!«
    Der Hohepriester wollte gerade schon zu einer heftigen Erwiderung ansetzen, doch dann würgte er sie schlichtweg ab. Mit der Unverschämtheit dieses Surak konnte er sich später immer noch befassen; im Augenblick brauchte er diesen Mann.
    »Also gut, ich nehme diesen Tadel auf mich. Aber was ist mit dem Angriff auf dem Platz der Märtyrer?«
    »Irgendwie haben die Ketzer gewusst, was sie dort erwartete. Irgendetwas muss sie gewarnt haben, und zwar erst, nachdem sie in die Stadt gekommen sind – sonst wären sie wohl doch nicht gekommen. Aber sie haben die Falle rechtzeitig gerochen, erraten, was auch immer, rechtzeitig genug, um sich in Schlachtreihe aufzustellen, bevor unsere Pikeniere sie erreichen konnten. Was danach geschehen ist, habt Ihr, so nehme ich doch an, genauso gut sehen können wie ich, Eure Heiligkeit! Keine andere Armee auf ganz Pardal hätte derart schnell feuern können. Völlig überrascht von solch unmöglich scheinender Feuerkraft wurde die Kolonne unserer Männer aufgelöst. Ich schätze«, fügte er verbittert hinzu, »etwa die Hälfte von ihnen ist nicht geflohen, sondern ist vorher gefallen oder wurde verwundet.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt haben wir sie im Artillerie-Depot in der Gerberstraße in die Enge getrieben und festgenagelt.« Der Fürstmarschall verzog das Gesicht. »Das bedeutet bedauerlicherweise, dass sie jetzt über reichlich Munition verfügen, während diese uns langfristig ausgehen wird. Aber wir haben sämtliche Straßen zwischen ihnen und den Stadttoren gesichert. Musketiere werden ihnen im Straßenkampf nicht helfen, und wir können sie aushungern, wenn wir das müssen. Vorausgesetzt, uns bleibt noch genug Zeit.«
    »Zeit?«, wiederholte Vroxhan in scharfem Ton, und Surak nickte grimmig.
    »Der Rest ihrer Armee steht kurz davor, das Nordtor anzugreifen, Eure Heiligkeit, und auf Euren Befehl hin haben wir auch den Männern auf der Mauer nicht gesagt, was wir tun werden.«
    »Ihr meint, die werden vielleicht sogar in den Tempel eindringen?«, keuchte Vroxhan.
    »Ich meine, Eure Heiligkeit, dass unsere Kanonen bemannt sind und wir im Eiltempo weitere Infanterie herbeiholen,

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