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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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durchaus Recht haben – und das bringt mich zu meinem zweiten Punkt. Du hast Recht, wenn du sagst, dass die Thronfolge gesichert und die Fortsetzung der Regierungsgeschäfte gewährleistet sein muss, Tao-ling. Nur bin dann nicht ich es, der deswegen zur Erde reisen sollte!«
    »Oh nein, mein Liebster!«, reagierte Jiltanith mit scharfer Stimme. »Fürwahr, deine Worte missfallen mir … wahrlich, selbst deine Gedanken missfallen mir!«
    »Das mag ja sein, aber Tao-ling hat Recht, und ich auch. Einer von uns beiden muss hier bleiben, 'Tanni. Wir können nicht einfach weglaufen und das Volk im Stich lassen. Aber wenn wir dich zur Erde schicken, dann schützen wir auf diese Weise die Regierung und die Thronfolge.«
    Einen Moment lang blickte Jiltanith ihm direkt in die Augen, legte die Hand auf ihren runden, die Schwangerschaft belegenden Bauch, und ihre Augen waren sehr dunkel.
    »Colin«, sagte sie dann sehr leise, »zwei Kinder habe ich bereits verloren. Kann's denn deines Herzens Wunsch sein, der Schutz dies ungeborenen Lebens sei Vorwand, der am End mich dich verlieren lässt?«
    »Nein«, widersprach er sehr sanft. Mit seiner linken Hand griff er nach der ihren, und mit der Rechten streichelte er ihr über die Wange. »Ich habe nicht die Absicht, mich zu opfern und den Heldentod zu sterben. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, diesen Mister X dazu zu bringen, die Pläne für die Zündung der Bombe aufzuschieben, bis er uns beide auf einmal erwischen kann, dann muss, dann darf nur einer von uns gehen! Also gut, ich bin selbstsüchtig genug, um froh zu sein, eine Ausrede zu haben, dich aus der Gefahrenzone zu schicken und dich zu beschützen. Das gebe ich gern zu. Aber du bist schwanger, 'Tanni. Selbst wenn ich wirklich sterben sollte , ist die Thronfolge gesichert, so lange du lebst. Es tut mir Leid, Süße, aber es ist deine Pflicht, diese Reise anzutreten!«
    »Pflicht. Beschützen.« Ihr wunderschöner Mund formte die Worte, und es klang, als seien es abgrundtiefe Verwünschungen. »Oh, wie hoch der Preis, den diese Worte mir in all der Jahrhunderte Lauf abverlangten!«
    »Ich weiß.« Er schloss die Augen und zog sie näher an sich heran, schloss sie fest in die Arme, während ihre Freunde zuschauten, und mit einer Hand strich er ihr über die rabenschwarzen Haare. »Ich weiß«, flüsterte er. »Keiner von uns hat um diesen Job gebeten, aber wir haben ihn jetzt nun einmal, Liebste. Jetzt müssen wir ihn auch machen. Bitte, 'Tanni: Stell dich hier nicht gegen mich! Kämpf nicht dagegen an!«
    »Wahrhaftig, sähe ich Erfolg vergönnt mir, so würd ich diesen Kampf bis zum bitt'ren End wohl auszufechten wissen«, erwiderte sie, den Kopf gegen seine Schulter gepresst, und ihre Stimme war völlig tonlos. »Doch du bist, wer du nun einmal bist, und ich … ich bin eine Sklavin der Pflicht . Dieser Pflicht und um der Kinder willen, die ich unter'm Herzen trag, werd ich mich hier nicht gegen dich stellen. Doch wissen sollst du, Colin MacIntyre, eins: Am Tag, da diese Kinder zum ersten Mal aus eigener Kraft Odem in ihre Lungen saugen, werd ich sie meines Vaters Obhut überlassen und hierher zurückkehren, und nicht du, noch alle Macht, die dir die Krone wohl verleiht, werden mich davon abhalten können!«
     
     
    »Jiltanith kommt jetzt schon?«, fragte Lawrence Jefferson. Horus nickte, und der Vizegouverneur runzelte die Stirn. »Geht da irgendetwas vor, was ich wissen sollte?«
    »Vorgehen?« Horus hob die Augenbrauen.
    »Schau, Horus, ich weiß doch, dass Jiltanith die ganze Zeit über geplant hat, dass die Kinder auf der Erde geboren werden! Aber der Geburtstermin ist doch erst in einem Monat. Wohin sie geht und was sie tut, ist natürlich ihre eigene Sache, aber ich bin nicht nur der Vizegouverneur, sondern auch der Sicherheitsminister, und das ›Schwert Gottes‹ könnte immer noch aktiv sein. Vergiss nicht die Bombe, die sie geradewegs hier in unsere Mat-Trans-Anlage eingeschmuggelt haben! Ich würde es vorziehen, wenn sie auf Birhat in Sicherheit bliebe. Aber wenn sie das nicht will, dann bin ich dafür verantwortlich, ihre Sicherheitstruppen vom Marine-Korps aufzustocken, solange sie hier ist. Wenn es also noch einen anderen Grund gibt, weswegen ich zusätzliche Sicherheitsvorkehrung in Erwägung ziehen sollte, dann würde ich den gerne erfahren.«
    »Ich denke, die Sicherheitsvorkehrungen sind mehr als angemessen, Lawrence«, gab Horus nach kurzem Nachdenken zurück. »Ich weiß deine Besorgnis wirklich zu

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