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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sessel sinken und legte die Hände in den Schoß. Sie sah aus wie eine High-School-Schülerin in Uniform, die darauf wartete, dass eine nicht vorher angekündigte mündliche Prüfung begann. Ninhursag rief sich erneut ins Gedächtnis zurück, dass diese ›Schülerin‹ die eiskalte Verhörleiterin war, dank deren Einsatz es gelungen war, die Existenz der Bombe überhaupt erst zu beweisen. Kommandeurin Steinberg hatte sich seit ihrer Versetzung nach Birhat als unschätzbar wertvoll erwiesen, und Ninhursag hatte sie bereits geistig auf die Liste ihrer möglichen Nachfolger auf dem Posten der FND-Leitung gesetzt, sollte sie in einem oder zwei Jahrhunderten zurücktreten. Selbstverständlich hatte Ninhursag nicht die Absicht, Steinberg das zu sagen, aber vielleicht war es an der Zeit, sie bezüglich dieses ›Mister X‹ auf den neuesten Stand zu bringen und abzuwarten, was ihre Talente dazu beitragen konnten, die Suche nach der Bombe hier auf Birhat voranzutreiben.
    »Sie haben Recht, Esther«, sagte sie nach kurzem Schweigen.
    »Es ist sonderbar, dass ich derartige Informationen anfordere, aber ich habe auch einen sonderbaren Grund dafür. Und da Sie Ihre Neugier nun einmal nicht abstellen können, haben Sie sich, fürchte ich, gerade eben einen neuen Auftrag eingehandelt.« Sie warf Steinberg die Mappe zu und lächelte, als sie den verwirrten Gesichtsausdruck der Offizierin sah. »Sie sind jetzt dafür verantwortlich, diese Daten für mich auszuwerten, Kommandeurin. Aber bevor Sie damit anfangen, möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Sie haben darin bereits eine nicht unbedeutende Rolle gespielt, auch wenn Sie das bisher wohl noch gar nicht wussten.«
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, und auch wenn ihre Stimme weiterhin so gelassen, geradezu fröhlich klang, strafte ihr Gesichtsausdruck diesen Eindruck Lügen.
    »Es war einmal«, begann sie, »eine Person namens ›Mister X‹ Es war keine sehr nette Person, und …«
     
     
    »Schön dich zu sehen, 'Tanni! Beim Schöpfer, du siehst wundervoll aus!«
    »Wahrhaftig, ein Meister der Lüge bist du nicht, Vater!« Jiltanith lächelte und erwiderte Horus' Umarmung, während Tinkerbells Junge sich zu ihren Füßen auf dem Teppich räkelten. »Hättest du gesagt, ich sähe aus wie ein Luftschiff mittlerer Größe, so wärest du fürwahr der Wirklichkeit näher gekommen!«
    »Aber ich habe diese mittelgroßen Luftschiffe immer gemocht«, erwiderte ihr Vater und grinste. »Zeppeline allerdings fand ich immer noch netter. Habe ich dir erzählt, dass ich beim ersten Transatlantik-Flug der Hindenburg dabei war, damals, 1936? Ich stand nicht auf der Passagierliste, weil ich mich vor Anu verbergen musste, aber ich war dabei. Habe während des Fluges achthundert Dollar beim Pokern gewonnen.« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich, das war noch eine zivilisierte Art des Reisens! Trotzdem war ich froh, dass ich '37 nicht in Lakehurst war.«
    »Mitnichten, Vater, nie erzähltest du dies. Doch denk ich drüber nach, so will mir scheinen, als wär's fürwahr Genuss pur für dich gewesen.«
    »Ja.« Er seufzte, und sein Lächeln verschwand. »Weißt du, trotz all der furchtbaren Dinge, die ich in meinem Leben habe durchmachen und mitansehen müssen, werde ich doch immer froh darüber sein, so viel gesehen haben zu können. Nicht vielen von uns ist es vergönnt, mitzuerleben, wie ein ganzer Planet das Universum entdeckt.«
    »Nein«, meinte sie leise, und Bitterkeit schwang unwillkürlich in ihrem Tonfall mit, als sie dieses eine kleine Wort aussprach, und ihre Augen verdunkelten sich.
    »'Tanni«, sagte er, ebenso leise, »es tut mir leid. Ich weiß …«
    »Schscht, Vater.« Sie legte ihm einen Finger an die Lippen. »Vergib mir! Dies Gefühl nur war's, fortgeschickt der Sicherheit wegen zu werden, das mir dies Wort so bitter machte.« Sie lächelte traurig. »Fürwahr, geliebter Vater, hast du nur immer versucht, wohl dein Bestes zu tun. Vom Schicksal nicht vorherbestimmt war's uns, das Leben zu leben, nach dem wir uns gesehnt.«
    »Aber …«
    »Nein, Vater. Sprich es nicht aus! Nichts ließe sich noch ändern nach all den langen Jahren.« Wieder lächelte sie und schüttelte den Kopf. »Jetzt bin ich müde. Daher erlaube mir, mich zurückzuziehen, damit ich ruhen kann!«
    »Selbstverständlich, 'Tanni.« Erneut umarmte er sie, schaute dann zu, wie sie den Raum verließ, ging zum Fenster hinüber und starrte blicklos zum Shepherd Center hinüber. Wirklich vergeben

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