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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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satten fünf Punkten. Sean war für Robbins Geschmack ein wenig zu wagemutig – was allerdings nicht gerade überraschend war, und seine Eltern würden es wahrscheinlich einfach nur fantastisch finden.
     
     
    Mit einer Handbewegung ließ FOA/3 MacIntyre seinen Trupp anhalten, und alle Mitglieder seines Stoßtrupps kauerten sich in die messerscharfen Schatten des angeschlagenen Ringwalls. MacIntyre kauerte sich zu ihnen, atmete schwer und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, dass er ein brillanter Taktiker war. Wenn es ihm gelänge, das hier durchzuziehen, würde er vielleicht sogar zwei oder drei Leute finden, die ihn in dieser Ansicht zu bestärken bereit wären. Wenn er hier patzte, dann stünden alle bereit, ihm zu bestätigen, was für ein Vollidiot er doch sei.
    Er blickte zu Sandy hinüber, und es machte ihm mehr Sorgen, als er wahrhaben wollte, wie erschöpft sie aussah. Das hier war ihre Kompanie, und sie hatte seine Idee großartig gefunden, nachdem er sie ihr unterbreitet hatte, doch ihre geringe Körpergröße war ihr jetzt entschieden von Nachteil.
    Eine biotechnisch erweiterte Person konnte sich auch in einer deaktivierten Kampfpanzerung fortbewegen, wenn die Servos nicht blockiert waren. Das war nicht gerade einfach (vor allem nicht für jemanden von Sandys Größe), doch die immense Anstrengung, die das kostete, mochte es unter den richtigen Umständen durchaus wert sein. Deaktivierte Panzerungen besaßen keine Energiesignatur, und sie verbargen sogar jegliche Emissionen der Implantate ihres Trägers, und das bedeutete, dass sein, Seans, Angriffstrupp praktisch unsichtbar war.
    Die einzige wirkliche Bedrohung stellte die optische Ortung dar, und Sean hatte bemerkt, dass, obgleich seine Kameraden stets Lippenbekenntnisse zur Bedeutung optischer Systeme ablegten, sie sich doch vor allem auf fortschrittlichere Sensoren verließen. Er hatte das schon während der Besprechung der letzten Feldübung ansprechen wollen; dann aber war ihm eingefallen, dass er die nächste Übung anführen würde … und dass die Kadettenanstalt keine Preise dafür verteilte, wenn man besonders gut verlor.
    Er schlich sich an den Ringwall heran, löste den Passivscanner vom Geschirr seiner Panzerung, hielt ihn über die Oberkante und grinste, als er sah, was auf dem Display auftauchte. Onishi und seine Leute hatte genau so Position bezogen, wie es das Lehrbuch vorschrieb: genau in der Sicherheit des Sensornetzes, das ihr HQ schützte. Doch im Lehrbuch wurde nicht berücksichtigt, dass ein angreifender Stoßtrupp weniger als einen halben Klick entfernt stehen konnte, tief im Sensorperimeter, der Onishis Taktik-Hauptquartier hätte beschützen sollen, und bereit sein könnte, die gesamte sich dort geschützt glaubende Kommandostruktur einen Kopf kürzer zu machen, bevor Tamman (der ohnehin aus irgendeinem unerfindlichen Grund immer zum Marine-Korps wollte) den Hauptangriff einleitete.
    Sean ließ sich wieder hinter Sandy gleiten und legte seinen Helm an den ihren. Ihr Gesicht hinter dem Visor war schweißnass und erschöpft, doch ihre braunen Augen sprühten vor Energie, und er grinste sie an und gab ihr einen Klaps auf die gepanzerte Schulter.
    »Wir haben sie, Sand!« Ihre Helme übertrugen seine Stimme zu ihr, ohne dass der Raumfaltungsimpuls eines Kommunikators sie hätte verraten können. »Mach den Trupp einsatzbereit!«
    Sie nickte und begann Handzeichen zu geben, und ihr Unterstützungstrupp setzte sich erfreulich zügig in Bewegung, selbst ohne die ›Muskeln‹ ihrer Panzerungen. Sean ließ sie gewähren und kletterte erneut die Schräge hinauf, um die Zielkoordinaten zu verifizieren. Der Standard-Beschussplan dürfte voll und ganz ausreichen, frohlockte er innerlich.
    Dann blickte er auf. Sandys schwere Waffen waren einsatzbereit, und die anderen Soldaten ihrer Kompanie schlichen Sean jetzt hinterher, ›Energiegewehre‹ schussbereit. Das ist genau wie beim Laser-Fangenspielen, dachte er und bereitete sich darauf vor, den geistigen Befehl zu geben, seine Panzerung zu aktivieren. Und dann schaltete er zum ersten Mal seit fast sechs Stunden seinen Kommunikator ein.
    » Jetzt! «, bellte er.
     
     
    FOA/4 Onishi Shidehara legte die Stirn in Falten, als er aus seinem Hauptquartier-Wohnmobil heraustrat, um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Kronprinz oder nicht, MacIntyre war ein wirklich scharfer Hund, und die vorsichtigen Gefechte, die Shidehara von den Außenposten gemeldet wurden, passten gar nicht zu ihm.

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