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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jetzt komm schon, Tom!« Yance Jackson verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen, und seine grünen Augen blitzten auf. »Wir kennen doch alle die Antwort auf diese Frage, schon seit sie angefangen haben, ihre teuren Narhani zu klonen.« Er schaffte es, aus dem Namen ein übles Schimpfwort zu machen. »Sie wurden verdorben!«
    »Aber wie denn?«, fragte Alice zögernd nach. »Gegen die Achuultani haben sie als die Ersten Krieger Gottes gekämpft! Wie konnten sie dieser Rolle gerecht werden … und jetzt so etwas tun?«
    »Das ist diese verwünschte neue Technologie«, grollte Jack son. »Seht ihr denn nicht, dass dort, wo die Furcht sie nicht in Versuchung führen konnte, die Macht es geschafft hat? Sie haben sich selbst zu Göttern gemacht!«
    »Ich fürchte, Yance hat Recht«, meinte Stevens traurig. »Sie waren die Ersten Krieger Gottes, Alice, doch das weiß Satan ebenso gut wie wir! Er konnte sie nicht besiegen, als sie in der Rüstung des Herrn fochten. Also hat Satan sich der Versuchung als seiner Waffe zugewandt, hat sie verführt, wo er sie nicht hat besiegen können. Und das …«, er klopfte auf das Blatt Papier, das er in der Hand hielt, »… ist der Beweis, dass er damit Erfolg hatte!«
    »Und das Gleiche gilt auch für den Namen, den sie ihrem neuen Dämon gegeben haben«, ereiferte sich Jackson. » Eva! Sie hätte sie Lilith nennen sollen!«
    Stevens nickte, jetzt noch trauriger, doch ein neues Feuer schien in seinen Augen aufzulodern.
    »Der Imperator und sein Rat sind dem Bösen verfallen«, kalte Gewissheit nahm seiner Stimme jede Trauer, »und ein gottesfürchtiges Volk ist nicht verpflichtet, Regenten zu gehorchen, die Diener des Bösen sind!« Er streckte die Hände nach den Anwesenden aus, die links und rechts von ihm saßen, dann taten andere es ihm gleich, und schon bald hatte sich im Schein der summenden Leuchtstoffröhren ein Kreis des Glaubens gebildet. Stevens spürte, wie der Glauben der anderen seinen eigenen stärkte, ihn immer weiter fütterte, und das Gefühl gewaltiger Entschlossenheit erfasste ihn.
    »Die Zeit wird kommen, Brüder und Schwestern!«, rief er ihnen zu. »Die Zeit des Feuers, wenn der Herr uns rufen wird, die Gottlosen in seinem Namen zu erschlagen, und wir müssen stark sein, um seinen Willen zu tun! Denn das Armageddon steht uns wahrlich bevor, und wir …«, er ließ den Blick über die versammelte Runde schweifen, und alle sahen, dass in seinen Augen eine Flamme zu lodern schien,»… sind das wahre Schwert Gottes!«

 
    Kapitel Sieben
     
    Der Planet Marsha, siebzehn Lichtminuten von Bia entfernt und kleiner als der Mars, war noch nie ein sonderlich interessanter Planet gewesen, und es war noch schlimmer geworden, nachdem das Vierte Imperium ihn zu einem Testgebiet für neue Waffensysteme umfunktioniert hatte. Zweitausend Jahre lang, bis Antimaterie- und Gravitonen-Gefechtsköpfe Waffentests überflüssig machten, hatten Kernspaltungs-, Kernfusions- und Kinetik-Geschosse die fast atmosphärelose Oberfläche des Planeten zerfurcht und zerrissen und in eine gemarterte Wüste verwandelt, deren geologische Gegebenheiten jetzt sämtlichen logischen Erklärungsversuchen spotteten.
    Und genau deswegen war das Imperiale Marine-Korps so von Marsha begeistert. Es war ein wunderbarer Ort, um der Infanterie die Feinheiten des Tötens beizubringen, und die Generäle Tsien und MacMahan waren hocherfreut, ihn mit den Offiziersanwärtern aus der Obhut von Admiralin Robbins zu teilen. Flottenoffiziere mochten vielleicht nicht allzu oft in Kampfsituationen geraten, in denen das Handwerk der Infanterie von Belang war. Sie vermochten es allerdings auch nicht vollständig zu vermeiden. Und nicht zu wissen, was man gerade tat, war schon immer eine gute Grundlage dafür gewesen, seine Leute ins offene Messer rennen zu lassen – vor allem die Marines, die man in den Kampf auf Planetenoberflächen schickte.
    Im Augenblick stand Admiralin Robbins gerade auf dem Kommandodeck des Transporters Tanngjost , trank Kaffee, und ihre braunen Augen blitzten, während sie über ihre Scanner zuschaute, wie ihr Jahrgang, jetzt im dritten Jahr der Ausbildung, gegen den Jahrgang eingesetzt wurde, der dieses Jahr seinen Abschluss machte. Dieser Sean ist wirklich ein gerissener Bursche, dachte sie nicht ohne Stolz. Bei der ersten Parade hatte er sich absolut zum Vollidioten gemacht, doch er hatte es überlebt; und nun war er Jahrgangsbester im Fach ›Taktik‹ – und das mit einem Vorsprung von

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