Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Das waren doch nur Scharmützel, und dann auch noch entlang der logischsten aller möglichen Angriffsrouten. FOA/4 Onishi rechnete damit, Seiner Imperialen Hoheit so richtig in den Arsch zu treten. Doch bisher hatte er kaum zehn Prozent des Gegners zu Gesicht bekommen, und das ließ vermuten, dass MacIntyre versuchen würde, irgendetwas völlig Verrücktes auszuprobieren. Onishi war ja der Ansicht, dass dieses ganze Tamtam, das der Kronprinz aufführte, sicherlich wunderbar geeignet war, die Ausbilder zu beeindrucken. Aber eigentlich war es einfach nur Glück gewesen, dass MacIntyre so lange damit durchgekommen war. Diesmal würde Seine Imperiale Hoheit auf die harte Tour sich beweisen müssen, und …
    Vor ihm wirbelte etwas Staub auf. Um genau zu sein, waren es Dutzende ›Etwasse‹ die über seine Stellung herfielen! Er hatte gerade noch genug Zeit, sich Sorgen zu machen, als rings um ihn die gleißenden ›Bomben‹ und ›Trans-D-Granaten‹ detonierten; und in einer imponierenden Staubwolke stürzte er zu Boden, als die Impulse der Blitzdetonatoren seine Panzerung erstarren ließen und seinen Kommunikator deaktivierten, um zu simulieren, dass er gefallen sei.
    Er riss den Kopf herum, gefangen in seiner ihn jetzt völlig bewegungslos machenden Panzerung, und sah, wie rings um ihn sein gesamter HQ-Stab fiel. Eine zweite Welle Blitzdetonatoren überflutete seine Stellung, erwischte die meisten derjenigen, die dem ersten Ansturm noch hatten entrinnen können, und dann kam mit blitzenden Waffen eine ganze Horde gepanzerter Gestalten den Ringwall hinabgestürmt.
    Nach weniger als dreißig Sekunden war alles vorbei, und FOA/4 Onishi knirschte frustriert mit den Zähnen, als eine der gepanzerten Gestalten zu ihm hinübergesprungen kam und sich mit breitem Grinsen neben ihn hockte. – »Zapp!«, meinte Sean MacIntyre, und sein Grinsen wurde noch unausstehlicher.
     
     
    Nach Isis' Tod hatte Horus Monate gebraucht, um wieder das Lächeln zu lernen; an diesem Tag allerdings war sein Grinsen gewaltig, als er das Büro von Lawrence Jefferson betrat.
    »Was ist denn so lustig?«, frage der Vizegouverneur.
    »Ich komme gerade von Birhat«, erklärte Horus, immer noch mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, »und du hättest hören sollen, wie Colin und 'Tanni Dahaks neuesten Einfall geschildert haben.«
    »Ach?« Anders als die meisten in diesem Gebäude bevorzugte Jefferson einen altmodischen Drehsessel, und während er sich zurücklehnte, hörte man diesen leise knarren. »Was für einen Einfall?«
    »Ach, ganz herrlich! Du weißt doch, wie sehr Dahak sich um die Kinder sorgt?« Jefferson nickte; Dahaks Hingabe der Imperialen Familie gegenüber war geradezu legendär. »Naja, ihre erste Fahrt als FOA steht in wenigen Monaten an, und Dahak hatte die großartige Idee, die beiden könnten sie doch an Bord der Dahak machen.« Der alte Mann lachte, und Jefferson blickte ihn stirnrunzelnd an.
    »Warum nicht? In besseren Händen könnten die doch gar nicht sein!«
    »Genau das war auch sein Argument«, stimmte Horus zu, »aber Colin und 'Tanni wollten nichts davon wissen, und ich kann es ihnen wirklich nicht verübeln.« Jefferson wirkte immer noch verwirrt, und Horus schüttelte den Kopf und stemmte sich mit einer Hüfte auf die Kante des Schreibtischs seines Vizes.
    »Schau mal, die Dahak ist das Flaggschiff der Imperialen Wachflottille, richtig? Die gehört noch nicht einmal zur eigentliche Raumflotte!«
    Wieder nickte Jefferson. Colin MacIntyre hatte während des Zeta-Trianguli-Feldzugs vierundneunzig Prozent der wieder zum Leben erweckten Wachflottille des Vierten Imperiums verloren. Nur fünf Schiffe waren übrig geblieben, und deren Reparatur hatte Jahre in Anspruch genommen, doch jetzt waren sie wieder in Dienst gestellt. Außerdem unterschieden sie sich in einem wesentlichen Punkt deutlich vom Rest der Planetoiden des Fünften Imperiums, denn ihren Computern fehlten die Alpha-Befehlssätze, die den Rest der Raumflotte dazu zwang, stets Mutter zu gehorchen, nicht dem Imperator persönlich. Herdan der Große, der Begründer des Vierten Imperialats, hatte die Raumflotte aus Sicherheitsgründen bewusst so konstruiert, da Mutter sich geweigert hatte, einem Imperator zu gehorchen, der durch die Adelsversammlung verfassungsgemäß abgesetzt worden sein könnte oder dessen Handeln nicht im Einklang mit der Magna Charta stünde, die in ihren Datenbanken gespeichert war. Das hätte einem jeden Regenten, der auf Tyrannei aus

Weitere Kostenlose Bücher